- Kirchberg am Wechsel
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Kirchberg am Wechsel Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Neunkirchen Kfz-Kennzeichen: NK Fläche: 51,19 km² Koordinaten: 47° 37′ N, 16° 0′ O47.60861111111115.9925581Koordinaten: 47° 36′ 31″ N, 15° 59′ 33″ O Höhe: 581 m ü. A. Einwohner: 2.386 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 46,61 Einw. pro km² Postleitzahlen: 2640, 2880, 2881 Vorwahl: 02641 Gemeindekennziffer: 3 18 14 NUTS-Region AT122 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Markt 63
2880 Kirchberg am WechselWebsite: Politik Bürgermeister: Willibald Fuchs (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel im Bezirk Neunkirchen
Die für die Marktgemeinde Namen gebende
Wolfgangskirche am Kirchberg(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Kirchberg am Wechsel ist eine Marktgemeinde mit 2386 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kirchberg am Wechsel liegt im Industrieviertel in Niederösterreich rund 100 Kilometer südlich von Wien im Tal des Otterbaches, der sich am Ostende von Kirchberg mit dem Molzbach zur Feistritz vereinigt, am Fuß des Wechsels. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 51,17 Quadratkilometer. 67,95 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden
Die Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel gliedert sich in sechs Katastralgemeinden:
- Alpeltal
- 282 ha, 38 a, 14 m² (5,5 % des Gemeindegebietes)
- Kirchberg
- mit den Ortsteilen Au, Markt, Molz, Rammergraben, Sachsenbrunn, Sellhof, Stein, Tratten, Weyer und Wieden Wiese
- 1.171 ha, 55 a, 34 m² (22,8 % des Gemeindegebietes)
- Kranichberg
- mit den Ortsteilen Baumtal, Eselberg, Friedersdorf, Kiengraben, Oberer Kirchbgraben, Kreith, Kreithberg, Pucha, Pyhra und Rams
- 1.001 ha, 44 a, 06 m² (19,8 % des Gemeindegebietes)
- Lehen
- mit den Ortsteilen Nebelsbach und Steinbach
- 716 ha, 80 a, 05 m² (14,0 % des Gemeindegebietes)
- Molzegg
- mit den Ortsteilen Kampsteiner Schwaig, Kreuzbauern, Molz und Steyersberger Schwaig
- 1.574 ha, 47 a, 05 m² (30,7 % des Gemeindegebietes)
- Ofenbach
- mit den Ortsteilen Eigenberg und Wieden
- 372 ha, 07 a, 40 m² (7,2 % des Gemeindegebietes)
In den einzelnen Katastralgemeinden ist der Waldanteil verschieden groß: Molzegg hat mit 83 % seiner Bodenfläche den meisten Wald, gefolgt von Kranichberg, Alpeltal, Lehen und Ofenbach; Kirchberg hat mit 49 % die geringste Waldfläche. Ein Viertel des Bodens wird landwirtschaftlich genutzt (Felder, Wiesen). Hier liegt Kirchberg mit 39 % an der Spitze, Molzegg dagegen nutzt nur 12 % seiner Fläche als Grünland und Äcker. Die restlichen 6 % des Bodens sind sonstige Flächen (Verkehrswege und ähnliches), Bauflächen, Almen und Gärten.
Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend, teilte der Ort selbst die wechselvolle Geschichte Österreichs.
Die Gründung der Wolfgangskirche auf dem Gemeindegebiet um 970 geht der Sage nach auf den Heiligen Wolfgang zurück. Die dauernde Besiedelung des Wechselgebietes erfolgte im 12. Jahrhundert. 1216 erfolgte die Grundsteinlegung des späteren Augustiner-Chorfrauenstifts durch die Herren von Kranichberg.
Der Name Kirchberg ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1232 (Kyperk) erwähnt. Auch wann der Ort zum Markt erhoben wurde, ist nicht bekannt; er wurde jedenfalls 1386 als solcher bezeichnet.
1404 wird die Wolfgangskirche als Kapelle erwähnt.
1472/73 wurde der Ort von einer Pestepidemie heimgesucht.
Zur Zeit der Ersten Wiener Türkenbelagerung (1529) wurden Ort, Kloster und Kirche niedergebrannt. Nach dem Wiederaufbau des Klosters mussten die Schwestern 1554 wegen einer Seuche flüchten. Aus dem Umstand, dass in dem Bericht ein Schulmeister erwähnt wird, ist zu schließen, dass es bereits eine Schule gab.
1656 bestätigte Kaiser Ferdinand III. in einem Wappenbrief das Marktrecht.
Im folgenden Jahr wurde das Kloster umgebaut und erhielt seine heutige Gestalt.
Während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung flüchtete die Bevölkerung Kirchbergs in die befestigten Bereiche um Kirche und Kloster, doch kam es diesmal zu keinen Brandschatzungen.
1713 und 1714 grassierte erneut die Pest. Die Pestsäule am Hauptplatz erinnert daran.
1754 bis 1756 wurde die gotische Pfarrkirche abgerissen und im Barockstil neu gebaut. Bis auf den Turmhelm, der 1829 abbrannte, ist der Bauzustand bis heute unverändert.
1782 erfolgte die Aufhebung des Klosters unter Joseph II. Im selben Jahr wurde die Weihe der Wolfgangskirche aufgehoben und 1796 wurden die Pfeiler gesprengt.
Im Zuge der Koalitionskriege kam es 1805 und erneut 1809 zu Plünderungen.
1814 und 1833 litt der Ort unter Hochwasserkatastrophen.
1850 entstanden die Gemeinden Kirchberg am Wechsel, Kranichberg und Molzegg; Kranichberg wurde 1968, Molzegg 1972 zu Kirchberg eingemeindet.
Von 1859 bis 1868 wurde die Wolfgangskirche wieder aufgebaut; 1918 nach Blitzschlag ausgebrannt, wurde sie abermals restauriert.
Seit 1999 nutzen Dominikanerinnen das ehemalige Chorfrauenstift als geistliches Zentrum.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2347 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2394 Einwohner, 1981 2393 und im Jahr 1971 2365 Einwohner.
Politik
Bürgermeister ist Willibald Fuchs, Amtsleiter Christian Züttl.
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen (zum Vergleich die Mandatszahlen nach der Wahl vom 6. März 2005):
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die barocke Pfarrkirche Sankt Jakob (1754/55)
- Das ehemalige Chorfrauenstift (vor 1236 bis 1782)
- Die spätgotische ehemalige Wehrkirche Sankt Wolfgang (um 1420)
- Die Burg Kranichberg
- Die Philippskirche in Kranichberg
- Sachsenbrunn
- Der Kalvarienberg
- Die Mariensäule am Hauptplatz (1713)
- Die Kernstockwarte
- Die Hermannshöhle, größte Tropfsteinhöhle in Niederösterreich
- Die 1000jährige Linde
- Die Friedhofskirche
- Das St. Klaraheim
- Kapellen und Wegkreuze
Schulen
- Volksschule Kirchberg am Wechsel, Markt 300
- Hauptschule Kirchberg am Wechsel, Markt 106
- Allgemeine Sonderschule Kirchberg am Wechsel, Markt 300
- Gymnasium und Realgymnasium Sachsenbrunn der Erzdiözese Wien
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 104, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 138. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1069. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,2 Prozent.
Insbesondere der Sommertourismus spielt mit rund 55.000 Übernachtungen eine wichtige Rolle. Kirchberg hat aber auch zwei familienfreundliche Schilifte.
Pfarre
Die Pfarre Kirchberg am Wechsel gehört zum Vikariat Unter dem Wienerwald/Dekanat Kirchberg. Die Kirche ist dem Apostel Sankt Jakob dem Älteren geweiht.
Bildergalerie
Kirchberg
Pfarrkirche St. Jakob
Filialkirche St. Wolfgang
Literatur
Bibliographien
- Bauer, Bruno H. (1990): Kirchberg am Wechsel, Bibliographie 1990: mit gesonderten Literaturverzeichnissen der Katastralgemeinden Kranichberg und Molzegg und der Nachbargemeinden St. Corona, Feistritz, Otterthal und Trattenbach. - Kirchberg am Wechsel / Wien. - (Kirchberger Schriftenreihe ; 1 )
Übersichtswerke
- Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel [Hrsg.] (1974): Kirchberg am Wechsel. - Aspang, Moschna.
- Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel [Hrsg.] (1982): 750 Jahre Kirchberg am Wechsel. - Aspang, Moschna.
- Bauer, Bruno / Berner, Christian / Deschka, Reinhart / Feuchtenhofer, Ernst / Fuchs, Willibald / Gansterer, Reinhard / Mitter, Johann, Rank, Wolfgang (2001): Kirchberg am Wechsel: Geschichte und Gegenwart einer Markgemeinde. Hrsg. von der Marktgemeinde Kirchberg am Wechsel.
Weblinks
Commons: Kirchberg am Wechsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kirchberg am Wechsel. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Burg Kranichberg
- Gemeindedaten von Kirchberg am Wechsel. In: Statistik Austria.
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