Bundesratswahlen 1999

Bundesratswahlen 1999

Am 15. Dezember 1999 fanden in der Schweiz die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates statt. Die beiden Kammern des neu gewählten Parlaments, die Vereinigte Bundesversammlung, wählten die Schweizer Regierung, den Bundesrat, für die von 2000 bis 2003 dauernde Amtszeit. Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt.

Nach den Ersatzwahlen wenige Monate zuvor kandidierten alle bisherigen Mitglieder des Bundesrates erneut. Eine Nichtwiederwahl eines amtierenden Bundesrates war äusserst unüblich. Die SVP, die bei den vorangehenden Parlamentswahlen stärkste Partei wurde, forderte vergeblich einen zweiten Sitz.

Inhaltsverzeichnis

Strategien der Fraktionen

  • SVP: Als neu stärkste Fraktion forderte die SVP einen zweiten Sitz im Bundesrat. Sie stellte mit Nationalrat Christoph Blocher einen Kampfkandidaten auf, der aber nicht gegen ein Mitglied der kleinsten Bundesratspartei, der CVP, antrat, sondern gegen die SP-Mitglieder Ruth Dreifuss und Moritz Leuenberger.
  • andere Fraktionen: Die meisten anderen Fraktionen anerkannten grundsätzlich den Anspruch der SVP auf einen zweiten Bundesratssitz. Sie warfen ihr aber vor, mit ihrer Kandidatur gegen die SP gar keine Konkordanz herstellen zu wollen, da der Anspruch der SP auf ihre beiden Sitze auch nicht bestritten wurde. Ausserdem müsse die SVP warten, bis sich eine Vakanz ergebe.

Resultate

Alle bisherigen Mitglieder des Bundesrates wurden im ersten Wahlgang bestätigt.

  1. Wahl 2. Wahl 3. Wahl 4. Wahl 5. Wahl 6. Wahl 7. Wahl
ausgeteilte Wahlzettel 245 244 244 243 245 245 242
eingegangene Wahlzettel 245 244 244 243 245 242 241
leer/ungültig 14/2 11/0 8/1 6/2 20/1 11/0 7/5
gültig total 229 233 235 235 224 231 229
absolutes Mehr 115 117 118 118 113 116 115
gewählt ist Adolf Ogi: 191 Kaspar Villiger: 187 Ruth Dreifuss: 148 Moritz Leuenberger: 154 Pascal Couchepin: 124 Ruth Metzler: 144 Joseph Deiss: 173
Stimmen haben erhalten Franz Steinegger: 11 Franz Steinegger: 15 Christoph Blocher: 58 Christoph Blocher: 58 Franz Steinegger: 20 Chiara Simoneschi: 13 Peter Hess: 10
verschiedene 27 31 29 23 80 74 46

Wahl der Bundeskanzlerin

Annemarie Huber-Hotz

Für den zurücktretenden Bundeskanzler François Couchepin musste ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt werden. Für die FDP kandidierte Annemarie Huber-Hotz, die auch von der SVP unterstützt wurde. Die CVP und die Liberalen schlugen Vizekanzler Achille Casanova vor, die SP- und die EVP/LdU-Fraktion Vizekanzlerin Hanna Muralt-Müller. Annemarie Huber-Hotz wurde im vierten Wahlgang mit 152 Stimmen gewählt.

Wahl des Bundespräsidenten

Adolf Ogi wurde mit 176 Stimmen zum Bundespräsidenten für des Jahr 2000 gewählt, Moritz Leuenberger mit 145 Stimmen zum Vizepräsidenten.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bundesratswahlen 1999 (Ersatzwahlen) — Die Bundesrats Ersatzwahlen 1999 fanden am 11. März 1999 in der Schweiz statt. Aufgrund ihrer schwindenden Wählerstärke musste die CVP 1999 befürchten, nach den im Oktober anstehenden Parlamentswahlen eigentlich nicht mehr Anspruch auf zwei Sitze …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 2008 — Offizielle Kandidaten Christoph Blocher Ueli Maurer …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 1998 — Am 11. März 1998 fand in der Schweiz eine Bundesrats Ersatzwahl statt. Bundesrat Jean Pascal Delamuraz (FDP) reichte am 14. Januar 1998 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt ein. Deshalb musste die Vereinigte Bundesversammlung einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 2000 — Bei der Bundesratswahl 2000 wurde am 6. Dezember 2000 in einer Ersatzwahl Samuel Schmid (SVP) von der Vereinigten Bundesversammlung als Nachfolger für den zurückgetretenen Adolf Ogi (SVP) in den Schweizer Bundesrat gewählt. Ausgangslage Gemäss… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 2002 — Bei der Bundesratswahl 2002 wurde am 4. Dezember 2002 in einer Ersatzwahl Micheline Calmy Rey (SP) von der Vereinigten Bundesversammlung als Nachfolgerin für die zurückgetretene Ruth Dreifuss (SP) in den Schweizer Bundesrat gewählt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 2006 — Bei der Bundesratswahl 2006 wurde am 14. Juni 2006 in einer Ersatzwahl Doris Leuthard (CVP) von der Vereinigten Bundesversammlung als Nachfolgerin für den zurückgetretenen Joseph Deiss in den Schweizer Bundesrat gewählt. Sie war von der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 1995 — Am 27. September 1995 fand in der Schweiz eine Bundesrats Ersatzwahl statt. Die Ersatzwahl wurde nötig durch den Rücktritt von Bundesrat Otto Stich (SP). Er begründete seinen Rücktritt vor allem mit seinem Alter. Später gestand er, dass es einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 1995 (Ersatzwahlen) — Am 27. September 1995 fand in der Schweiz eine Bundesrats Ersatzwahl statt. Die Ersatzwahl wurde nötig durch den Rücktritt von Bundesrat Otto Stich (SP). Er begründete seinen Rücktritt vor allem mit seinem Alter. Später gestand er, dass es einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen — Zimmer der Schweizer Regierung, in dem sie die Bundesratswahlen abwartet und dann ihr neu gewähltes Mitglied empfängt. Als Bundesratswahlen wird in der Schweiz die Wahl der Mitglieder der Landesregierung, des Bundesrates, bezeichnet. Sie werden… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesratswahlen 2011 — Der bisherige Bundesrat 2011 (v. l. n. r.): Johann Schneider Ammann Didier Burkhalter Doris Leuthard Micheline Calmy Rey (Bundespräsidentin 2011) Eveline Widmer Schlumpf (Vizepräsidentin 2011) Ueli Maurer Simonetta …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”