- Schweizer Parlamentswahlen 1999
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Gesamterneuerungswahlen
des Nationalrats 1999Wähleranteil in Prozent [1]%302010022,622,519,915,85,02,31,80,99,2Gewinne und VerlusteDie Schweizer Parlamentswahlen 1999 fanden am 24. Oktober 1999 statt. Dabei waren die 200 Mandate des Nationalrats sowie 40 der 46 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese 46. Legislaturperiode dauerte vier Jahre bis Oktober 2003.
Im Nationalrat kam es zu einem Erdrutschsieg der SVP. Die SVP gewann 15 Sitze und konnte besonders in jenen Kantonen gewinnen, in denen sie erst während der 1990er-Jahre gegründet wurden. Dies waren hauptsächlich die mittleren und kleinen Kantone der Deutschschweiz. Sie wurde dadurch von der viertgrössten zur stärksten Partei.
Grosse Verlierer dieser Entwicklung waren die kleinen Rechtsaussen-Parteien, die Freiheitspartei verlor vier Fünftel ihrer Stimmen und alle sieben Nationalratssitze; den Schweizer Demokraten blieb ein einziger.
Die drei grossen Traditionsparteien SP, FDP und CVP blieben in etwa stabil. Dies galt auch für die Grüne Partei der Schweiz, der sich zwischen 1995 und 1999 praktisch alle verbliebenen kleinen grün-alternativen Kantonalparteien (insb. GB Bern) angeschlossen hatten.
Der Landesring der Unabhängigen, eine traditionsreiche sozial-liberale Oppositionspartei trat 1999 unter dem Namen Liste der Unabhängigen an, und erreichte nur ein Mandat. Er beschloss im Dezember 1999 seine Selbstauflösung.
Im Ständerat waren die Veränderungen weniger dramatisch. Der Landesring und die Liberale Partei der Schweiz verloren ihre Vertretung in der kleinen Kammer, in den folgenden acht Jahren blieben dort die vier Bundesratsparteien (FDP, CVP, SVP und SP) unter sich.
Inhaltsverzeichnis
Wahlmodus
Nationalrat
Die Nationalräte werden seit 1919 nach dem Proporzwahlsystem gewählt, d.h. die Sitze werden nach dem Wähleranteil der Parteilisten in den einzelnen Kantonen verteilt und erst innerhalb der Liste gemäss den Personenstimmen. Die Anzahl Sitze pro Kanton werden anhand der Einwohnerzahl bestimmt.
Ausführlicher hierzu: Nationalrat (Schweiz) – Wahlverfahren
Ständerat
Jeder Kanton wählt seit 1848 zwei Vertreter für den Ständerat (Halbkantone: einen Vertreter). Die Ständeratswahlen richten sich nach kantonalem Recht. Ausser dem Kanton Jura wenden alle Kantone das Majorzwahlrecht an. Mit Ausnahme der Kantone Appenzell Innerrhoden, Graubünden, Obwalden und Zug wurde in allen Kantonen auch die Ständevertretung am 24. Oktober gewählt.[2]
Ausführlicher hierzu: Ständerat – Wahlverfahren
Resultate Nationalrat
Parteien, Stimme, Sitze
Resultate aus den Kantonen unter Schweizer Parlamentswahlen 1999/Resultate Nationalratswahlen.
Partei Stimmen % (+/-) Sitze (+/-) Schweizerische Volkspartei 440'158 22,56% +7,66% 44 +15 Sozialdemokratische Partei1 438'555 22,48% +0,69% 51 -3 Freisinnig-Demokratische Partei 388'782 19,93% -0,38% 43 -2 Christlichdemokratische Volkspartei 309'119 15,84% -0,96% 35 +1 Grüne Partei der Schweiz2 97'652 5,01% -0,18% 9 +1 Liberale Partei der Schweiz 43'870 2,25% -0,42% 6 -1 Schweizer Demokraten 35'882 1,84% -1,29% 1 -2 Evangelische Volkspartei 35'674 1,83% +0,04% 3 +1 Eidgenössisch-Demokratische Union 24'356 1,25% -0,05% 1 0 Partei der Arbeit 18'568 0,95% -0,24% 2 -1 Lega dei Ticinesi 17'118 0,88% -0,07% 2 +1 Freiheitspartei 16'886 0,87% -3,11% 0 -7 Liste der Unabhängigen 14'439 0,74% -1,09% 1 -2 solidaritéS 9'138 0,47% +0,15% 1 +1 Senioren-Listen (ZH, ZG) 8'779 0,45% +0,40% Christlich-soziale Partei 8'212 0,42% +0,13% 1 0 Demokratisch-Soziale Partei 3'508 0,22% +0,08% Neue Liste - Für Mittelstand - Unabhängigkeit - Neutralität 3'323 0,17% +0,17% Alternative Liste 3'300 0,17% +0,06% Frauen macht Politik! 2'957 0,15% -0,37% 0 -1 Renaissance Suisse Europe 2'809 0,14% -0,03% Freie Liste - Solidarität 2'786 0,14% +0,00% KMU für Gewerbe und Mittelstand 1'895 0,10% +0,10% Sälbverständlech (BL) 1'673 0,09% +0,09% A3A Association Aînés Actifs2 1'296 0,07% +0,07% Überparteiliche Bewegung für eine neutrale Schweiz ohne EU/NATO-Beitritt UPB 1'293 0,07% +0,07% KMU und Gewerbe - Unternehmer/innen in die Politik! 1'216 0,06% +0,06% Contre le démantèlement social, non aux bilatérales3 1'176 0,06% -0,03% Umweltliste Graubünden 1'130 0,06% +0,06% Freiburger Unabhängige Bewegung 1'056 0,05% +0,05% Union des patriotes suisses 955 0,05% +0,05% Humanistische Partei 927 0,05% +0,05% Arbeitnehmer- und Rentnerpartei 873 0,04% +0,01% Liste für Steuersenkungen 745 0,04% +0,04% Adrian Steiger 719 0,04% +0,04% Fries Bürgertum 693 0,04% +0,04% Europa-Partei 327 0,03% -0,01% Junge Liste 612 0,03% +0,03% Katholische Volkspartei 569 0,03% -0,07% Bürgerliste 525 0,03% +0,03% Freie Liste Graubünden 523 0,03% +0,03% Humanistische Hanf-Partei 491 0,03% +0,03% Forum für den Souverän 486 0,02% +0,02% I liberalsocialisti 418 0,02% +0,02% Il guastafeste4 380 0,02% +0,02% Pro Freie Schweiz 334 0,02% +0,02% Pour un Avenir Meilleur5 380 0,02% -0,01% Zukunft für alle 281 0,01% +0,01% Freie Ökologische Initiative 237 0,01% +0,01% Starkes Basel 218 0,01% +0,01% Urs Wirth - Für eine fortschrittliche Sachpolitik 203 0,01% +0,01% Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten (MIR 21) 160 0,01% +0,01% Action droit de Regarde 139 0,01% +0,01% Freie und unabhängige Wählerschaft 135 0,01% +0,01% Freiheit, Recht, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit, Fortschritt, Natur 110 0,01% +0,01% Schweizer Bürger-Votum 80 0,00% +0,00% Vereinzelte Stimmen in Einpersonenwahlkreisen 2'576 0,13% +0,01% 1 Inklusive einer gemeinsamen Liste von SP und Alternativen im Kanton Zug.
2 auf deutsch: deutsch: Verein Aktiver Alter
3 auf deutsch: Gegen den Sozialabbau, Nein zu den Bilateralen Verträgen
4 auf deutsch: Der Spielverderber
5 auf deutsch: Für eine bessere Zukunft
Sitzverteilung in den Kantonen
Stimmen und Prozente in den Kantonen sowie die Namen der Gewählten unter Schweizer Parlamentswahlen 1999/Resultate Nationalratswahlen.
Kanton Total SVP SP FDP CVP Grüne1 LPS EVP PdA/Sol. SD EDU LdU CSP Lega FPS Aargau 15 5 +2 3 3 3 +1 0 -1 1 +1 0 -1 0 -2 Appenzell Ausserrhoden 2 1 1 Appenzell Innerrhoden 1 1 Basel-Landschaft 7 1 2 2 +1 1 1 0 -1 Basel-Stadt 6 1 +1 3 -1 1 1 Bern 27 8 8 5 +1 1 2 1 1 1 0 -1 Freiburg 6 2 +1 1 2 -1 1 Genf 11 2 -2 2 2 +1 1 +1 2 2 Glarus 1 1 Graubünden 5 2 +1 1 -1 1 1 Jura 2 1 1 Luzern 10 2 +1 1 2 -1 4 1 Neuenburg 5 2 1 -1 1 +1 1 Nidwalden 1 1 Obwalden 1 1 Schaffhausen 2 1 1 Schwyz 3 1 1 1 Solothurn 7 1 +1 2 2 2 0 -1 St. Gallen 12 3 +2 2 -1 2 4 1 0 -1 Tessin 8 2 2 -1 2 2 +1 Thurgau 6 3 +1 1 1 1 0 -1 Uri 1 1 Waadt 17 2 +1 5 5 1 1 2 -1 1 Wallis 7 2 +1 1 -1 4 Zug 3 1 +1 0 -1 1 1 Zürich 34 13 +4 10 +1 6 2 1 -1 1 0 -1 1 -1 0 -1 Schweiz 200 44 +15 51 -3 43 −2 35 +1 9 ±0 6 ±0 3 +1 3 ±0 1 -2 1 ±0 1 -2 1 ±0 2 +1 0 -7 1inkl. Grünes Bündnis (Bern)
Resultate Ständerat
Sitzverteilungen
Partei Mandate Veränd. FDP 18 +1 CVP 15 -1 SVP 7 +2 SP 6 +1 LPS 0 -1 LdU 0 -1 Gewählte Ständerätinnen und Ständeräte[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ siehe Artikel
- ↑ http://www.portal-stat.admin.ch/nrw/files/de/02.xml, Tabelle "Ständeratswahlen: Ergebnisse der Kandidierenden, 1991-2007" (su-d-17.02.02.02)
- ↑ http://www.portal-stat.admin.ch/nrw/files/de/02.xml, Tabelle "Ständeratswahlen: Ergebnisse der Kandidierenden, 1991-2007" (su-d-17.02.02.02)
Schweizer Nationalrats- und Ständeratswahlen1919 | 1922 | 1925 | 1928 | 1931 | 1935 | 1939 | 1943 | 1947 | 1951 | 1955 | 1959 | 1963 | 1967 | 1971 | 1975 | 1979 | 1983 | 1987 | 1991 | 1995 | 1999 | 2003 | 2007 | 2011
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