- Burg Lockenhaus
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Burg Lockenhaus Luftbild der Burg Lockenhaus
Alternativname(n): Leuca Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Grafen Ort: Lockenhaus Geographische Lage 47° 24′ 14,5″ N, 16° 25′ 28,5″ O47.40402777777816.424583333333Koordinaten: 47° 24′ 14,5″ N, 16° 25′ 28,5″ O Die Burg Lockenhaus ist eine Burg im mittleren Burgenland in Österreich. Sie steht eingebettet vom Günser Gebirge im grenzüberschreitenden Naturpark Geschriebenstein-Irottkö am Rande der Ortschaft Lockenhaus auf einem Felsriegel und gehört damit zum Typus der Höhenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Burg Lockenhaus stammt aus dem Jahr 1242. Erbaut wurde sie um das Jahr 1200 und trug zunächst den Namen „Leuca“. Die ältesten Teile sind der Bergfried und die Ringmauer der Kernburg. Etwas jünger ist der Kapellenturm und die zweischiffige gotische Säulenhalle des Rittersaals. In den Laibungen der Fensternischen der Burgkapelle befinden sich Fragmente von Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Diese sind die ältesten Fresken an einem Wehr- oder Profanbau im Burgenland.
Von 1270 bis 1337 werden die Grafen von Güssing (Johann I. von Héder) als Besitzer genannt.[1] Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert gehörte sie den Familien Kanizsay (1390 bis 1535) und Nádasdy (1535 bis 1672), Nikolaus Draskovich (1672 bis 1676). 1676 ging sie schließlich in den Besitz der Familie Esterházy über, die bis 1968 die Burgherren blieben.
1968 erwarben Paul Anton Keller und seine Frau die Burganlage, die sich damals in sehr schlechtem Zustand befand. Unter Einsatz ihres gesamten Privatvermögens begann die Familie deren Renovierung, die nach dem Tod Paul Anton Kellers im Jahr 1976 von der Prof. Paul Anton Keller-Stiftung-Burg Lockenhaus weitergeführt wurde. Insgesamt wurden seit 1968 elf Millionen österreichische Schilling[2] in die Renovierung der Bauten investiert.
Templerburg oder nicht?
Mit der Burg Lockenhaus ist die Kontroverse verbunden, ob es sich ursprünglich um eine Ordensburg des Templerordens gehandelt haben könnte. Während zahlreiche Historiker das Wirken dieses Ordens in Österreich bestreiten, hat der Buchautor Gerhard Volfing Indizien gesammelt, die für die Theorie einer Templerburg sprechen. So finden sich an der Decke des sogenannten Kultraums Steinmetzzeichen, die in dieser Art auch in Templerburgen in Spanien und Portugal zu finden sind. Den Schlussstein im Kultraum findet man auch in einer Kapelle in England. Volfing meint zudem, in den Fresken der Burgkapelle einen Patriarchen samt eines Tempelritters zu erkennen.
Entgegen der Darstellung Volfings, deuten andere Burgenforscher den Kultraum unter dem Burghof als die ehemalige Zisterne der Anlage. Sie ist eine der aufwendigsten, welche die romanischen Baukunst in Mitteleuropa hervorgebracht hat. Möglicherweise diente die kleine Halle auch als Unterkirche, Schatzkammer oder Gefängnis.[3]
Beschreibung
Die Burg Lockenhaus besteht aus einer Vorburg und einer dahinter liegenden Kernburg. Eine umfassende Erforschung der Bausubstanz hat bis heute nicht stattgefunden. Neben dem Kapellenturm aus spätromanischer Zeit ist auch noch der Bergfried nahe dem Tor zur Kernburg aus der frühen Bauzeit erhalten.
Literatur
- Heide Berger: Studien an der Burg Lockenhaus. Universität Wien, Wien 2001.
- Paul Anton Keller: Burg Lockenhaus. Landschaft und Geschichte. Selbstverlag, Lockenhaus im Burgenland 1969.
- Franz Theuer: Burg Lockenhaus. 10 Jahre „Prof. Paul Anton Kellerstiftung Burg Lockenhaus“. Burgverwaltung Lockenhaus im Burgenland, Lockenhaus 1990.
- Franz Theuer: Ritterburg Lockenhaus in Geschichte, Sage und Literatur. Roetzer, Eisenstadt 1981, ISBN 3-85374-082-0.
- Hans Waltenberg: Architektonische und astronomische Geheimnisse der Burg Lockenhaus im Burgenland. 1973.
- Gerhard Volfing: Auf den Spuren der Templer in Österreich. In Dokumenten und Legenden. 1. Auflage. Weishaupt, Gnas 2001, ISBN 3-7059-0129-X.
Weblinks
Commons: Burg Lockenhaus – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Laut Gerhard Volfing existieren jedoch keine Dokumente, welche die Güssinger als Burgbesitzer belegen.
- ↑ Website der Burg, Stand 6. Januar 2009.
- ↑ burgen-austria.com, Stand: 6. Januar 2009.
Kategorien:- Burg im Burgenland
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