- Abba Kovner
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Abba Kovner (auch Abba Kowner; * 14. März 1918 in Sewastopol; † 25. September 1987 im Kibbuz En HaChoresch, Israel)[1] war ein hebräischer Schriftsteller, Widerstandskämpfer und Partisanenführer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kovner wuchs in Wilna auf und war als Jugendlicher Mitglied in der Jugendbewegung Haschomer Hazair. Sein Plan nach Palästina auszuwandern, wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vorerst vereitelt. Während der deutschen Besetzung von Wilna blieb Kovner in dieser Stadt, zunächst unter dem Schutz von Nonnen aus einem Kloster, und später im Ghetto. Als einer der Leiter des Ghettos Wilna beteiligte sich Kovner am bewaffneten Aufstand und veröffentlichte ein Manifest, worin er die Juden aufforderte, sich „nicht wie Schafe zur Schlachtbank“ führen zu lassen. In den Wäldern rund um Wilna bekämpfte er als Kommandeur der Fareinikte Partisaner Organisatzije während mehrerer Jahre die deutschen Besatzer.
Später gehörte Kovner zu den Gründern der Untergrundbewegung Bricha und beteiligte sich an der Fluchthilfe für Hunderttausende von Menschen aus Osteuropa in den entstehenden Staat Israel. In den letzten Jahren des Krieges und den frühen Nachkriegsjahren war er in der Nakam aktiv. Um Rache an den Nazis für die 6 Millionen ermordeten Juden zu nehmen, reiste er 1945 nach Tel Aviv, um Giftstoffe zu beschaffen. Er wurde aber bei seiner versuchten Rückkehr nach Europa vom britischen Geheimdienst verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe in Ägypten verurteilt.
Nahe Nürnberg hatten die Alliierten rund 12.000 SS-Männer interniert. Durch Kontakte in die Lagerverwaltung gelangten Nakam-Leute in die Vorratskammer, wo sie die Brotrationen mit Arsen versetzten. Die Mengen waren aber zu klein berechnet, so dass zwar 200 SS-Männer ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, aber alle überlebten.
Während seiner Haft in Ägypten schrieb Abba Kovner u. a. das Gedicht Ad lo or ("Bis es kein Licht mehr gibt", 1947).
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wurde er Mitglied des Kibbuz En HaChoresch und kämpfte seit Beginn des israelischen Unabhängigkeitskrieges als Offizier in der Giv'ati-Brigade. In den folgenden Jahren veröffentlichte er weitere Gedichtbände sowie eine Prosa-Trilogie mit Erinnerungen an die Giv'ati-Brigade.
1970 wurde er mit dem Israel-Preis ausgezeichnet. Er starb 1987 am zweiten Tag des jüdischen Neujahrsfestes und wurde in seinem Kibbuz En HaChoresch (Scharonebene zwischen Netanya und Hadera) begraben. Der israelische Politiker Meir Vilner war sein Cousin.
Literatur
- Encyclopaedia Judaica, Bd. 10, S. 1229-1230.
- Rich Cohen, Nachtmarsch, Verlag Fischer, 1999, ISBN 3-596-15240-2
- Dina Porat, The Fall of a Sparrow. The Life and Times of Abba Kovner, translated and edited by Elizabeth Yuval, Stanford University Press, Stanford 2010, ISBN 978-0-8047-6248-9
Film
- Zeugenausssage im Eichmann-Prozess
- Partisans of Vilna in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database (Film von Joshua Waletzky, USA, 1986[2]; Kovner spielt sich selbst).
Weblinks
Commons: Abba Kovner – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Nachruf in The New York Times Abgerufen am 1. Dezember 2010
- ↑ Rezension bei popmatters
Kategorien:- Fareinikte Partisaner Organisatzije
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