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Bundeswehrkrankenhäuser (BwKrhs, umgangssprachlich in der Bundeswehr oft BwK) sind Krankenhäuser, die von der Bundeswehr unterhalten werden, um ihre Soldaten medizinisch zu behandeln. Sie dienen darüber hinaus der Fort- und Weiterbildung des Sanitätspersonals der Bundeswehr und der Versorgung mit Sanitätsmaterial durch die angegliederten Bundeswehrkrankenhausapotheken. Bundeswehrkrankenhäuser stehen ohne Einschränkung auch zivilen Patienten zur Verfügung.
Von den insgesamt 15 Bundeswehrkrankenhäusern gab es Ende der 90er Jahre noch acht, nach der Schließung der Häuser in Hamm, Leipzig und Amberg seit 2007 nur noch fünf.
Inhaltsverzeichnis
Standorte
Aktive Bundeswehrkrankenhäuser:
Bundeswehrkrankenhaus Ort Eröffnung Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Koblenz 1957 Bundeswehrkrankenhaus Berlin Berlin-Mitte 1991* Bundeswehrkrankenhaus Hamburg Hamburg-Wandsbek 1958 Bundeswehrkrankenhaus Ulm Ulm 1980[1] - Bundeswehrkrankenhaus Westerstede** Westerstede 2008[2]
Quelle [3]
*Das BwKrhs Berlin wurde als „Lazarett Berlin Mitte“ der NVA 1990 dem „Ministerium für Abrüstung und Verteidigung der DDR“ übergeben (vormals Krankenhaus der Volkspolizei) und eine Umstrukturierung begonnen. 1991 übernahm das Sanitätsamt der Bundeswehr das Kommando.
**Das Krankenhaus in Westerstede ist aus dem ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus Bad Zwischenahn hervorgegangen und wird in Kooperation mit der Ammerlandklinik in Westerstede geführt.
Ehemalige Bundeswehrkrankenhäuser:
Bundeswehrkrankenhaus Ort Eröffnung Auflösung Bundeswehrkrankenhaus Amberg Amberg 1958 2007[4] Bundeswehrkrankenhaus Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 1959 2008[2]
Bundeswehrkrankenhaus Detmold Detmold 1957 1993 Bundeswehrkrankenhaus Gießen Gießen 1957 1997 Bundeswehrkrankenhaus Glückstadt Glückstadt 1957 1975[5] Bundeswehrkrankenhaus Hamm Hamm 1957 2007[6] Bundeswehrkrankenhaus Kempten Kempten ? ? Bundeswehrkrankenhaus Kiel Kronshagen 1961 1996 Bundeswehrkrankenhaus Leipzig Leipzig 1991* 2007[7] Bundeswehrkrankenhaus München München 1967 (?) 1994 Bundeswehrkrankenhaus Osnabrück Osnabrück 1972 1993[3] Bundeswehrkrankenhaus Wildbad Wildbad 1962 1994 Quelle für nicht einzeln belegte Daten[3]
*Das BwKrhs Leipzig war bis zur Wiedervereinigung Lazarett der NVA und wurde dann von der Bundeswehr als BwKrhs weitergeführt.
Struktur
Die Bundeswehrkrankenhäuser untergliedern sich in die Abteilungen
- Abteilung I - Innere Medizin
- Abteilung II - Chirurgie
- Abteilung III - Dermatologie, Venerologie, Allergologie
- Abteilung IV - Augenheilkunde
- Abteilung V - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
- Abteilung VI - Neurologie und Psychiatrie
- Abteilung VII - Zahnheilkunde und Oralchirurgie
- Abteilung VIII - Radiologie
- Abteilung IX - Orthopädie
- Abteilung X - Anästhesiologie und Intensivmedizin
- Abteilung XI - Urologie
und zugehörigen Ambulanzen, die sog. Fachlichen Untersuchungsstellen z. B. FU-1, FU-3, FU-6 usw., wobei nicht jedes Haus alle Abteilungen beherbergen muss.
Geschichte
- Siehe auch: Geschichte der Bundeswehr
1957 wurden die ersten „Bundeswehrlazarette“ zur medizinischen Versorgung der Soldaten der damals noch jungen Bundeswehr aufgestellt. Die Lazarette behandelten grundsätzlich nur Soldaten, nur in Notfällen oder auf Weisung des Bundesministers der Verteidigung konnten auch zivile Patienten versorgt werden. Die Lazarette wurden anhand der Bettenzahl grob in drei Kategorien (200-/400-/600-Betten-Häuser) unterteilt.
1970 wurden die teilstreitkraftübergreifenden Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr als Zentrale Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (ZSanDBw) zusammengefasst, gleichzeitig wurden die Lazarette der Bundeswehr in Bundeswehrkrankenhäuser umbenannt. Weiterhin standen ab 1970 die Krankenhäuser auch zivilen Patienten ohne Einschränkung zur Verfügung. Dies dient der so möglichen In-Übunghaltung der Ärzte bei der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, die unter Bundeswehrsoldaten nur selten vorkommen. Besonders in Hinblick auf die Vorbereitung des Sanitätspersonals auf Auslandseinsätze oder Krisensituationen ist es nötig, die Bundeswehrkrankenhäuser auch in das zivile Rettungswesen einzugliedern.
1993 wurden vier Bundeswehrkrankenhäuser geschlossen, weiterhin aber zur Unterstützung der Bundeswehrkrankenhäuser 13 Facharztzentren neu gegründet.
Quellen
- Für den Absatz „Geschichte“:Bundesarchiv: Krankenhäuser der Bundeswehr 1958 – 1989
- ↑ Geschichte des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
- ↑ a b Thorsten Burger auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Nach fast 50 Jahren Abschied genommen"
- ↑ a b c Bundesarchiv: Krankenhäuser der Bundeswehr 1958 – 1989
- ↑ Joachim Horstmann auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Auflösung in Amberg: Das "Lazarett" schließt seine Pforten“
- ↑ Chronologie der Stadt Glückstadt
- ↑ Walter-Hubert Schmidt auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Zum Geburtstag gab’s keine Torte und Kerzen“
- ↑ Susann Landgraf auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Außerdienststellung des Bundeswehrkrankenhaus Leipzig“
Weblinks
BundeswehrkrankenhäuserBundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
Bundeswehrkrankenhaus Berlin | Bundeswehrkrankenhaus Hamburg | Bundeswehrkrankenhaus Ulm | Bundeswehrkrankenhaus Westerstede
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