- Bw Rosenheim
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Das Bahnbetriebswerk Rosenheim war ein Bahnbetriebswerk auf dem Bahnhof Rosenheim in Rosenheim, Oberbayern.
Entstehung
Mit der Fertigstellung der Bahnstrecke München–Kufstein und dem Eintreffen des ersten Zuges am 24. Oktober 1857 in Rosenheim begann der Aufbau von Einrichtungen für den Betriebsmaschinendienst. Gegenüber dem Empfangsgebäude befand sich ein 19-ständiger Rundschuppen mit Werkstattanbauten und einem Wasserhaus. 1860 wurde die Strecke nach Freilassing mit Anschluss nach Österreich fertiggestellt, womit die Bahnstrecke München–Salzburg entstand. Rosenheim hatte damit eine besondere Bedeutung als Eisenbahnknoten.
1872 bis 1874 baute man den neuen Bahnhof, am 1. Mai 1876 wurde die Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf eröffnet. Zwei Halbkreisschuppen mit 26 und 28 Ständen bildeten das Kernstück der Betriebswerkstätte. Die ehemaligen Bahnhofsgebäude wurden 1878 an die Stadt Rosenheim verkauft. Das Empfangsgebäude funktionierte man zum Rathaus um, und der denkmalgeschützte Rundschuppen wird bis in die Gegenwart als Museumshalle genutzt.
Betrieb
Von Rosenheim aus wurden zahlreiche Nebenbahnen bedient, so dass sich hier eine bunte Palette von bayerischen Lokalbahnlokomotiven einfand. Mit der Gründung der Reichsbahn kamen immer mehr preußische Maschinen nach Rosenheim. 1927 wurde die Strecke München–Kufstein elektrifiziert, 1928 die Strecke nach Salzburg. Mit der Elektrifizierung nahm der Dampflokbestand drastisch ab. Lokomotiven der Baureihe E 16 besorgten 15 Jahre lang die Beförderung hochwertiger Reisezüge, während die E 91 für den Güterzugdienst und die E 60 für den Rangier- und Übergabedienst zuständig war.
Der „Anschluss Österreichs“ brachte 1938 einen deutlichen Zuwachs des Verkehrs auf den von Rosenheim aus bedienten Hauptbahnen. In Rosenheim verkehrten nun als Nachfolger der E 91 die E 93 und E 94. Im Frühjahr 1945 wurden der Bahnhof und das Bahnbetriebswerk durch Luftangriffe vollständig zerstört.
Ab 1949 erfolgte der Wiederaufbau. Die erst 1951 fertiggestellte Ellok-Werkabteilung musste jedoch wegen Unrentabilität bereits am 1. Januar 1953 wieder geschlossen werden. 1964 wurde die fünfgleisige, rechteckige Lokhalle mit Verwaltungs- und zweigleisigem Wagenwerkstattanbau ihrer Bestimmung übergeben. Bis Anfang der 50er Jahre waren auf den elektrifizierten Strecken noch immer auch Dampfloks unterwegs, besonders die alte P8, deren letzte mit der Nr. 38 1639 am 22. Februar 1956 an das Bahnbetriebswerk Mühldorf abgegeben wurde.
Am 30. November 1952 übernahm man den ersten Uerdinger Schienenbus, der sich nun auf den Nebenstrecken durchsetzte. Am 17. Oktober 1961 traf die erste V 100 in Rosenheim ein, wodurch sich das Ende des Dampfbetriebes ankündigte. Bereits 1962 verschwanden die beiden letzten Rosenheimer Dampfloks, die zur Baureihe 64 gehörten.
Ab 1965 wurde die E 44 zur beherrschenden Maschine in und um Rosenheim. 1968 gehörten zehn, 1974 bereits 21 und 1979 nach Übernahme der Freiburger 145er sogar insgesamt 37 Fahrzeuge dieser Baureihe zum Fahrzeugbestand. Danach kam es jedoch zu einer schnellen Reduzierung. Ende Mai 1983 befanden sich hier nur noch elf Maschinen in Z-Stellung. In langen Reihen warteten die 144/145 in diesem Jahr auf dem Betriebsgelände auf ihre Zerlegung.
Das Ende
Am 1. Januar 1982 erfolgte die Zusammenlegung mit der Fahrleitungsmeisterei. Der Personalbestand betrug damals 551 Mitarbeiter. Die Reisezugwagenunterhaltung wurde zum Bw München 4 (Ost) verlegt. 1984 wurde die 26-Meter-Drehscheibe des vierzehnständigen Ringlokschuppens ausgebaut. Sie befindet sich seit 2005 im Eisenbahnmuseum Ampflwang. Am 1. Januar 1986 zählte das Betriebswerk Rosenheim noch 447 Beschäftigte. Am 1. April folgte die Einstellung der Güterwagenausbesserung. 1987 gehörten insgesamt nur noch 27 Lokomotiven zu Rosenheim, davon 16 Uerdinger Schienenbusse, die vor allem die von Mühldorf am Inn ausgehenden Strecken bedienten. Am 1. Dezember 1989 wechselten die letzten 7 Lokomotiven zum Bw Mühldorf. Rosenheim wurde als Außenstelle, später als Stützpunkt dem Bw München 6 (Steinhausen) unterstellt.
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