DRG-Baureihe E 16

DRG-Baureihe E 16
Bayerische ES 1
DRG-Baureihe E 16
DB-Baureihe 116
DRG-Baureihe E 16
Nummerierung: DRG: E 16 01–21
DB: 116 001...021
Anzahl: 21
Hersteller: Krauss, BBC
Baujahr(e): 1926–1927
1932–1933
Ausmusterung: 1980
Achsformel: 1'Do1'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.300 mm
Dienstmasse: 110,0 t
Radsatzfahrmasse: 20,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Stundenleistung: E 16 01–10: 2340 kW
E 16 11–17: 2580 kW
E 16 18–21: 2944 kW
Dauerleistung: E 16 01–10: 2020 kW
E 16 11–17: 2400 kW
E 16 18–21: 2655 kW
Anfahrzugkraft: E 16 01–10: 14500 kp
E 16 11–21: 20000 kp
Leistungskennziffer: E 16 01–10: 21,15 kW/t
E 16 11–17: 23,3 kW/t
E 16 18–21: 26,6 kW/t
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Buchli-Antrieb
Bauart Fahrstufenschalter: Handbetätigter Flachbahnwähler mit Doppelkontaktbahn, Überschaltwiderständen und 8 Lastschaltern

Die von der Gruppenverwaltung Bayern der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft beschafften Elektrolokomotiven der Baureihe E 16 wurden für Schnellzüge konzipiert. Sie wurden zunächst gemäß dem bayerischen Gattungsschema für Elektrolokomotiven mit ES 1 bezeichnet, bevor sie im DRG-Nummernplan von 1927 zur E 16 wurden. Die erste Bauserie (E 16 01–10) wurde 1926, die zweite (E 16 11–17) 1927 abgeliefert. Die dritte, überarbeitete Serie (E 16 18–21) wurde 1932 und 1933 an die Deutsche Reichsbahn übergeben.

E 16 11 und E 16 13 gingen im Krieg verloren, E 16 12 wurde 1967 nach einem Unfall ausgemustert. Mit der Einführung des Baureihenschemas der DB zum 1. Januar 1968 wurden die noch verbliebenen 18 Maschinen der Baureihe E 16 in die Baureihe 116 umgezeichnet. Zwischen 1973 und 1980 wurden die Maschinen dann nach und nach abgestellt. Am 31. Januar 1980 wurde mit 116 009 die letzte Lokomotive der Baureihe 116 ausgemustert.

Technische Besonderheit ist der Buchli-Antrieb, bei dem hochliegende Motoren über ein außenliegendes Getriebe nur eine Seite der Treibachsen antreiben, die gegenüberliegende Seite ist antriebslos. Daher hat eine E 16 zwei unterschiedliche Ansichtsseiten, bei einer blickt man auf den Buchli-Antrieb, bei der anderen auf die blanken Speichenräder. Die E 16 ist die einzige deutsche Lokomotivbaureihe mit dem Buchli-Antrieb.

Maschinenraum einer E 16

Weitere technische Besonderheit ist die Steuerung der E 16, die per Handbetätigung ein Niederspannungs-Schlittenschaltwerk (oder auch Flachbahnwähler genannt) ansteuert, dessen Stufenwähler aus Kontaktklötzen besteht, die auf einer geraden Bahn zugeordnet sind. Diese 18 Kontaktklötze (entsprechend den 18 Dauerfahrstufen) sind an den einzelnen Trafoanzapfungen angeschlossen. Ein 'Schlitten'-haupt und Nebenkontakt gleitet mit jeder Betätigung dann die jeweilige Stufe ab, wobei der Vorkontakt immer schon die nächsthöhere Stufe berührt. Der dabei entstehende Trafowindungsschluss der Halbstufen wird durch die im Transformatorkessel sitzenden Überschaltwiderstände gedämpft. Damit wird ein nahezu ruckfreies Anfahren ermöglicht. Der Lokführer durfte dementsprechend allerdings nur einige Sekunden in den Halbstufen stehen bleiben, da sich die Überschaltwiderstände sonst zu sehr erwärmten oder gar zerstört wurden. Da der Wähler aber kein Leistungsschalter ist, schalten acht Lastschalter (wegen der sehr hohen Ströme pro Fahrmotor ein Paar), die rechts und links neben dem Schlitten angeordnet sind, den Strom während des Umschaltvorgangs durch jeweiliges Öffnen und wieder Schließen ab. Dieses Schlittenschaltwerk, was in dieser Form erstmals bei der E 32 zur Anwendung kam, entwickelte man zu den späteren Hochspannungsschaltwerken N28h und N28i der Einheitselloks weiter. Bekanntlich baute man dort allerdings die Überschaltwiderstände luftgekühlt auf den Trafo, sowie den Stufenwähler wegen besserer Isolierung vor Kriechströmen geschlossen unter Öl. Für beide Entwicklungen zeichnete sich BBC verantwortlich.

Folgende Lokomotiven der Baureihe 116 sind erhalten:

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. 7. Auflage, Franckh 'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1986; ISBN 3-440-03754-1

Weblinks


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