DRG-Baureihe E 93

DRG-Baureihe E 93
DRG-Baureihe E 93
DB-Baureihe 193
Denkmallokomotive 193 008
Nummerierung: DRG E 93 01–18
DB 193 001–018
Anzahl: 18
Hersteller: AEG
Baujahr(e): 1933–1939
Ausmusterung: 1984
Achsformel: Co'Co'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.700 mm
Dienstmasse: 117,2/117,6* t
Radsatzfahrmasse: 19,6/19,7* t
Höchstgeschwindigkeit: 65/70* km/h
Stundenleistung: 2.502 kW
Dauerleistung: 2.214 kW
Anfahrzugkraft: 353 kN
Leistungskennziffer: 21,3 kW/t
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Antrieb: Tatzlager
Zugsicherung: Sifa
Besonderheiten: * E 93 05 - 18

Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 93 (ab 1968: DB-Baureihe 193) mit dem Spitznamen Krokodil waren für den Güterzugdienst konzipiert. Äußerlich sieht die E 93 ihrer Nachfolge-Baureihe E 94 durch die „Krokodilschnauze“ sehr ähnlich, allerdings fehlen ihr die markanten seitlichen gelochten Träger der E 94.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die im Jahre 1933 erfolgte Elektrifizierung der Geislinger Steige im Verlauf der Strecke StuttgartUlm verlangte nach leistungsfähigen Güterzuglokomotiven. Gefordert wurde von der Reichsbahn eine sechsachsige Drehgestelllokomotive ohne Laufachsen. Sie sollte Güterzüge bis 1600 t bis Geislingen-West und im weiteren Verlauf über die Geislinger Steige zusammen mit einer Schublok bis 1200 t Last befördern können. In der Gegenrichtung sollten auf der Rampe von Ulm nach Beimerstetten 1100 t ohne Schublok befördert werden. Als Höchstgeschwindigkeit waren 65 km/h vorgesehen, das war die Geschwindigkeit damaliger Schnellgüterzüge.

Auf Grund der guten Erfahrungen mit der Versuchslokomotive E 44 001 wählte man auch für die E 93 den Tatzlagerantrieb. Die beiden dreiachsigen Drehgestelle mit angebauter Pufferbohle und den beiden Vorbauten trugen einen geschweißten Brückenrahmen mit dem Lokomotivkasten in dem der Hauptteil der elektrischen Ausrüstung und die beiden Führerstände untergebracht waren. Zur serienmäßigen Ausrüstung zählte erstmals auch eine BBC-Sicherheitsfahrschaltung.

1933 lieferte AEG E 93 01 und 02 an die Reichsbahn aus; die Maschinen wurden in Kornwestheim bei Stuttgart stationiert und dort einer umfangreichen Erprobung unterzogen. Ihnen folgten 1935 bis Ende 1937 direkt ab Werk elf weitere E 93. E 93 14–18 kamen zunächst zur RBD Halle, wurden aber in Zusammenhang mit der Auslieferung der E 94 nach Rosenheim verlegt. Aber auch dort wurden sie bald durch die stärkeren E 94 abgelöst.

Einsatz bei der Deutschen Bundesbahn

Bei Kriegsende waren in Kornwestheim sechs E 93 beheimatet, weitere waren in den Betriebswerken Ulm und Geislingen stationiert. Mehrere E 93 waren durch Bomben und Fliegerbeschuss beschädigt, 1947 waren jedoch alle wieder in Betrieb. Im Jahr 1951 wurde der gesamte Ulmer Bestand nach Kornwestheim umbeheimatet, 1958 folgten die Maschinen aus Geislingen. Damit waren alle E 93 in Kornwestheim versammelt und blieben dort bis zu ihrer jeweiligen Ausmusterung. Das Aufgabengebiet der E 93 war hauptsächlich die Beförderung von Güterzügen von Stuttgart nach München, mit fortschreitender Elektrifizierung der Strecken auch nach Würzburg, Nördlingen und Mannheim sowie der Schubdienst auf der Geislinger Steige. Mit Beginn der Lieferungen der E 50 wanderte sie jedoch langsam in untergeordnete Dienste ab.

Die letzten Einsatzjahre

193 012 im letzten Einsatzjahr in Stuttgart

Ab 1968 wurden die E 93 in Baureihe 193 umgezeichnet. Im Jahr 1976 strich die Deutsche Bundesbahn die Baureihe 193 aus dem Unterhaltungsbestand, sieben Maschinen wurden in diesem Jahr ausgemustert. Das Nachschieben an der Geislinger Steige blieb jedoch ihre Domäne bis zum Schluss. Als letzte wurde die 193 006 im Juni 1984 abgestellt.


Verbleib

Drei Lokomotiven der Baureihe 193 sind erhalten:

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970; ISBN 3-440-03754-1

Weblinks


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