- Bürde
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Die Bürde ist die (zu tragende) Last.
Unter Bürde versteht man heute allgemein die empfundene Last. Das Wort bezeichnet sowohl das Gewicht eines Objekts, das auf einen drückt, als auch eine psychische Last, wie Sorgen und Kummer, Einsamkeit und auch Schmerz.
Auch ein hohes Amt kann als Bürde empfunden werden. So soll Papst Johannes Paul II. laut Testament sein Amt als Bürde empfunden haben.
Elektronik, Mess- und Regeltechnik
Im Bereich der Elektronik bzw. elektrischen Messtechnik wird als Bürde ein Lastwiderstand einer Anordnung bezeichnet, die meist Stromquellencharakter hat. Oft ist die Bürde ein Arbeitswiderstand (z. B. Messwiderstand); der Begriff umfasst aber darüber hinaus auch unerwünschte Widerstände wie etwa Übergangs- oder Leitungswiderstände. Durch den Stromquellencharakter liegen die Verhältnisse umso ungünstiger, je größer der Lastwiderstand (also die Bürde) ist – im Gegensatz zu einer Spannungsquelle, für die der Kurzschluss der zu vermeidende Betriebszustand ist, ist dies bei einer Stromquelle der offene Stromkreis, also der fehlende („unendlich große“) Lastwiderstand; im Jargon spricht man bei einer Überlastung aufgrund einer zu großen Bürde auch von Überbürdung.
Beispiele:
- Ein Stromwandler dient zum Messen der Größe Wechselstrom. Im Prinzip ist der Stromwandler ein Transformator. Die Messgröße fließt durch die Primärwicklung; sie besteht häufig nur aus einer Windung. Auf der Sekundärseite (mit meist vielen Windungen) befindet sich ein als Bürde bezeichneter Widerstand, an dem eine zum Strom proportionale Spannung abfällt. Alternativ kann als Bürde direkt ein Strommessgerät dienen. Die Bürde darf nicht zu groß sein, damit die Messungenauigkeit nicht zu groß wird. Im Extremfall (Sekundärkreis offen) können je nach Ausführung irreversible Schäden auftreten.
- Ein Standardverfahren bei analoge Sensoren im Bereich der Automatisierungstechnik ist die 4-bis-20-mA-Technik. Das Ausgangssignal des Sensors liegt zwischen 4 und 20 mA (je nach dessen Eingangsgröße). Zur Weiterverarbeitung dieser Größe z. B. in einem Regler dient ein als Bürde bezeichneter Widerstand. Um die Spezifikationen des Sensors einzuhalten, darf die von ihm wahrgenommene Bürde (also Messwiderstand im Regler zzgl. Leitungswiderstand sowie ggf. sonstiger parasitärer (also unerwünschter, aber unvermeidlicher) Widerstände) nicht zu groß sein (häufig 500 Ω).
Biologie
Als genetische Bürde wird in der Evolutionstheorie die Abweichung der mittleren Fitness einer Population von der des fittesten Genotyps bezeichnet.
Siehe auch
Wiktionary: Bürde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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