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CABB International GmbH Rechtsform GmbH Gründung 2003 Sitz Sulzbach, Deutschland Leitung Martin Wienkenhöver
(CEO)
Uwe Salzer
(CFO)Mitarbeiter 750 (2010) Umsatz 310 Mio. EUR (2010) Branche Chemische Industrie Produkte Feinchemikalien Website www.cabb-chemicals.com Die CABB International GmbH (ursprünglich Clariant (Acetyl Building Blocks) GmbH & Co. KG) ist ein multinationaler Chemiekonzern mit Kernaktivitäten in den Bereichen Chlorierung, Sulfonierung und Methylierung. CABB beliefert Kunden in der Agro- und Pharmaindustrie für Märkte wie Pflanzenschutzmittel und Arzneimittel. In der Spezialitätenchemie und im Bereich Performanceprodukte liefert CABB feinchemische Komponenten für Additive, Kosmetika, Riech- und Duftstoffe und Reinigungsmittel.
Das in Sulzbach am Taunus ansässige Unternehmen ging 2003 aus dem Schweizer Chemiekonzerns Clariant hervor. Die CABB-Gruppe, zu der auch die Schweizer CABB AG (vormals SF-Chem AG), die indische Karnavati Rasayan Ltd. und die finnische KemFine gehören, beschäftigt weltweit nach Übernahme der KemFine knapp 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2010 einen Gesamtumsatz von mehr 310 Millionen Euro. Das Unternehmen befindet sich seit April 2011 im Besitz des britischen Finanzinvestors Bridgepoint.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeitsgebiet
Die Unternehmensgruppe stellt vor allem feinchemische Produkte für die Agro-, Pharma-, und Spezialitätenchemie her. Hierzu zählen als Hauptprodukt Monochloressigsäure (MCAA), sowie deren Derivate und Zwischenprodukte. Neben den standardisierten Produkten entwickelt CABB auch kundenspezifische Lösungen.
Die CABB-Gruppe verfügt insgesamt über fünf Produktionsstätten. Der größte Produktionsstandort befindet sich in der Schweiz in Pratteln (bei Basel) im angestammten Werk der ehemaligen SF-Chem. Dort werden ausgehend von Chlor und Schwefel Reagenzien, Zwischenprodukte und höher veredelte Folgeprodukte hergestellt. Im deutschen Knapsack in der Nähe von Köln betreibt das Unternehmen die laut eigenen Angaben weltweit größte Anlage zur Herstellung von Monochloressigsäure. Ein zweiter Standort in Deutschland befindet sich in Gersthofen (bei Augsburg), wo schwerpunktmäßig Chlor, Mono-, Di- und Trichloressigsäure, deren Ester sowie Glycolsäure produziert werden. In Ahmedabad befindet sich die größte Anlage zur Herstellung von Monochloressigsäure in Indien. Seit August 2011 gehört der Produktionsstandort Kokkola in Finnland zur CABB-Gruppe. Dort werden fein- und spezialchemische Produkte meist kundenspezifisch für Unternehmen der agrochemischen und pharmazeutischen Industrie weltweit hergestellt. Die CABB International Holding unterhält Verkaufsniederlassungen in Großbritannien, China, Argentinien und den USA. Die Hauptverwaltung befindet sich in Sulzbach bei Frankfurt am Main.
Geschichte
Das Unternehmen wurde Anfang 2003 als hundertprozentige Tochtergesellschaft von Clariant unter dem Namen Clariant (Acetyl Building Blocks) GmbH & Co. KG, kurz CABB, gegründet. Darin vereint wurde das Geschäft in Deutschland des Clariant-Konzerns mit den beiden ehemaligen Hoechst-Werken in Gersthofen und Knapsack.[1] 2004 erwirtschaftete CABB mit rund 300 Mitarbeitern einen Umsatz von 114 Millionen Euro.
Im Juni 2005 gab Clariant den vollständigen Verkauf von CABB an den Gilde Buy-Out Fund des niederländischen Private-Equity-Unternehmens Gilde Investment Management bekannt.[2] Die Transaktion stand in Zusammenhang mit der Strategie von Clariant, sich von den Geschäften zu trennen, die nicht mehr zu den Kernaktivitäten zählen. Bereits im September 2004 trennte sich Clariant von ihrer 25-prozentigen Beteiligung an der ebenfalls in der Chlor- und Schwefelchemie tätigen SF-Chem in Pratteln.
Im November 2006 ging CABB vom Gilde Buy-Out Fund in den Besitz von AXA Private Equity über.[3] Nachdem CABB in der Zeit unter Gilde den Umsatz auf 140 Millionen Euro erhöhen konnte und als eigenständiges Unternehmen positioniert wurde, lag der Fokus unter der neuen Eigentümerschaft auf eine international abgestützte Wachstumsstrategie. Ein erster Schritt erfolgte im Juli 2007 mit der Übernahme der 1917 gegründeten und ungefähr gleich großen SF-Chem in Pratteln.[4] Diese wurde in den CABB-Konzern integriert und im September 2008 in CABB AG unbenannt. Im April 2008 folgte die Mehrheitsbeteiligung an der indischen Karnavati Rasayan Ltd. in Ahmedabad.[5]
Die Beteiligung ermöglichte CABB einen Zugang zum asiatischen Markt. Im Jahr 2010 erzielte CABB mit rund 750 Mitarbeitern einen Umsatz von 310 Millionen Euro. Im April 2011 wurde CABB vom britischen Finanzinvestor Bridgepoint erworben. Im Zuge der Wachstumsstrategie erwarb CABB mit Unterstützung des Finanzinvestors Bridgepoint im August 2011 die finnische KemFine.[6] Mit Sitz in Helsinki und einem Produktionsstandort in Kokkola ist KemFine auf die Produktion von chemischen Produkten für die Agrar- und Pharmaindustrie spezialisiert.
Produkte
CABB ist auf drei Themenfelder spezialisiert:
Acetyle:
MCAA (Monochloressigsäure) ist ein Hauptprodukt in der Herstellung chemischer Produkte für Pharma- und Agrochemikalien, von Körperpflegemitteln und für Produkte in der Nahrungsmittelindustrie. Dazu zählen zum Beispiel Verdickungsmittel für Lebensmittel, Füllstoffe für Medikamente, waschaktive Substanzen (Betaine) und haarkosmetische Mittel.Spezialchemikalien und Zwischenprodukte:
In diesem Bereich werden chemische Zwischen- und Fertigprodukte hergestellt. Die Anwendungen der dort hergestellten und vertriebenen Katalogprodukte unterscheiden sich jeweils entsprechend der Produktlinie. Die Produkte werden für die Pharma-, Agro- und Spezialchemie-Branche genutzt.Custom Manufacturing:
Bei der Herstellung kundenspezifischer Produkte werden organische Zwischenprodukte synthetisiert. CABB beliefert weltweit Unternehmen in den Bereichen Pharma, Agro- und Spezialchemikalien, Riech- & Aromastoffe sowie Hersteller weiterer funktionaler Produkte. Nach Angaben des Unternehmens zählt CABB in Nischenmärkten des Custom Manufacturings zu den Top 5 Kundensyntheseherstellern in Europa für die Life Science Industrie.Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Chemieunternehmen (Deutschland)
- Unternehmen (Main-Taunus-Kreis)
- Abkürzung
- Sulzbach (Taunus)
- Hersteller von Basischemikalien
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