Abrechnung in Shanghai

Abrechnung in Shanghai
Filmdaten
Deutscher Titel Abrechnung in Shanghai
Originaltitel The Shanghai Gesture
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Französisch, Chinesisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Josef von Sternberg
Drehbuch Josef von Sternberg,
Géza Herczeg,
Jules Furthman,
Karl Gustav Vollmoeller, nach einem Bühnenstück von John Colton
Produktion Arnold Pressburger
Musik Richard Hagemann
Kamera Paul Ivano
Schnitt Sam Winston
Besetzung

Abrechnung in Shanghai, auch bekannt als Im Banne von Shanghai (Original: The Shanghai Gesture), ist ein US-amerikanischer Film noir von Regisseur Josef von Sternberg mit Gene Tierney und Victor Mature aus dem Jahr 1941.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In Shanghai will die junge Britin Victoria Charteris ein wenig Abwechslung erleben, weshalb sie eines Abends einem örtlichen Casino einen Besuch abstattet, das einer Chinesin namens ‚Mutter‘ Gin Sling gehört. Im Casino treiben sich Spielsüchtige aus den verschiedensten Ländern herum. Victoria ist von der mysteriösen Atmosphäre der Spielhölle sofort fasziniert. Kurz darauf lernt sie den geheimnisvollen Ägypter Doktor Omar kennen, dem sie sich als Poppy Smith vorstellt. Unterdessen erfährt Gin Sling, dass ein wohlhabender Brite ihr Grundstück gekauft hat, weshalb sie ihr Casino schließen muss. Entschlossen sich zu rächen findet Gin Sling heraus, dass es sich bei dem neuen Besitzer um Sir Guy Charteris, Victorias Vater und zugleich Gin Slings Ex-Mann, handelt.

Wochen vergehen, in denen sich Victoria in eine alkohol- und spielsüchtige Frau verwandelt, die das Geld ihres Vaters an der Seite von Omar zum Fenster hinauswirft. Als ihr Vater davon erfährt, besteht er darauf, dass sie umgehend nach England zurückkehrt. Als Charteris auf Gin Sling trifft, erkennt er diese erst, als sie ihn mit seinem alten chinesischen Spitznamen anspricht. Gin Sling macht ihm schließlich Vorwürfe, sie einst im Stich gelassen, ihr die Tochter weggenommen und ihr Geld gestohlen zu haben. Charteris fühlt sich von ihr verkannt. Er habe sich von ihr zwar scheiden lassen, doch das angeblich gestohlene Geld habe er auf ihren Namen bei einer Bank angelegt. Zudem habe er Victoria aus einem Krankenhaus gerettet, wo sie ausgesetzt worden war. Victoria, die entgegen dem Willen ihres Vaters nicht nach England geflogen ist, ahnt nichts von ihrer halbchinesischen Abstammung. Als sie im Casino eintrifft und ihr Vater sagt, sie solle das Casino verlassen, wird sie wütend und beginnt auch Gin Sling zu beschimpfen. Diese zieht schließlich eine Waffe und erschießt ihre eigene Tochter.

Hintergrund

Der Film basiert auf einem Bühnenstück von John Colton, das 1925 am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde. Für die Leinwandadaption musste das Stück jedoch stark zensiert werden, um den strengen und konservativen Vorgaben des Production Codes zu entsprechen. Ursprünglich handelte es sich bei Gin Slings Casino um ein Bordell, während Omar nicht spiel- sondern drogensüchtig war.

Abrechnung in Shanghai feierte am 25. Dezember 1941 seine Premiere im Astor Theatre in New York und kam am 15. Januar 1942 in die US-amerikanischen Kinos. In Deutschland wurde der Film erstmals am 3. Oktober 1971 im Fernsehen gezeigt.

Auszeichnungen

Der Film erhielt zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bestes Szenenbild (Boris Leven) und Beste Filmmusik (Richard Hagemann), ging am Ende jedoch leer aus.

Kritiken

„Die Geschichte um die mit allen Mitteln der damaligen Kinotechnik hergerichtete gigantische Spielhalle entwickelt von Sternberg zu einem meisterhaft fotografierten und ausgeleuchteten, hochstilisierten Ballett der Bewegungen und Gesten.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„[Der Film] ist absolut prätentiös, durchweg schleierhaft und derartig schlecht gespielt in jeder einzelnen Rolle, dass die einzig versöhnliche Eigenschaft die ist, dass es am Ende lachhaft wirkt. […] Der Regisseur war offensichtlich viel zu sehr damit beschäftigt, schöne Aufnahmen zu machen, sodass er die Notwendigkeit außer Acht ließ, einen verständlichen Film zu drehen.“

Bosley Crowther, The New York Times[2]

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. "It is so utterly and lavishly pretentious, so persistently opaque and so very badly acted in every leading role but one that its single redeeming feature is that it finally becomes laughable. […] The director was apparently so interested in shooting magnificent scenes that he overlooked the necessity of fitting together a lucid film.", The New York Times

Weblinks


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