Acasta-Klasse

Acasta-Klasse
Flagge
Acasta- oder K-Klasse
HMS Shark, die als erstes Boot der Klasse vom Stapel lief
HMS Shark, die als erstes Boot der Klasse vom Stapel lief
Übersicht
Typ Zerstörer
Einheiten 20
Bauwerft
Bestellung 1911/1912
Stapellauf Juli 1912– November 1913
Dienstzeit

1913–1922

Verbleib sieben Kriegsverluste
zwölf 1921 bis 1923 abgebrochen
Technische Daten
Verdrängung

Standard: 934–964 ts

Länge

über alles:
252 bis 267 ft (76,86 - 81,43 m),

Breite

26,5 bis 26,75 ft (8,08 - 8,15 m)

Tiefgang

9 bis 9,5 ft (2,7 - 2,9 m)

Besatzung

75 - 77 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

29 bis 32 kn

Bewaffnung

Die Zerstörer der Acasta-Klasse oder ab Herbst 1913 K-Klasse der Royal Navy liefen in den Jahren 1913 bis 1915 vom Stapel. Zwanzig waren unter dem Marinehaushalt von 1911/1912 bestellt worden. Sie waren die letzten Zerstörer der britischen Marine mit verschiedenen Namen ohne ein übergreifendes Thema. Die Boote sollten nachträglich mit K beginnende Namen erhalten. Aber die Boote kamen mit diesen neuen Namen nicht zum Einsatz.

Sieben Zerstörer der Klasse gingen während des Ersten Weltkriegs verloren, davon allein vier während der Skagerrakschlacht. Die übrigen wurden in den Jahren 1921 bis 1923 zum Abbruch verkauft, außer der Thornycroft nach Brasilien verkauft wurde , wo sie ab 1922 als Maranhao (CT12) bis 1946 im Dienst blieb.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die Acasta-Klasse der Royal Navy, die im Herbst 1913 offiziell in K-Klasse umbenannt wurde, war eine Klasse von 20 Zerstörern, die im Haushalt 1911/1912 bestellt wurde und 1912 bis 1913 vom Stapel lief. Die Boote der Acasta-Klasse waren größer und stärker bewaffnet als die vorangehenden Zerstörer der [1] in Dreier-Serien gebaut. Sie verfügten über Parsons-Turbinen als Antriebsanlage, bis auf die drei von John Brown in Clydebank gelieferten Boote, die mit Brown-Curtis-Turbinen ausgerüstet waren. Die Bauwerften, die den Admiralitätsentwurf fertigten, waren Swan Hunter in Wallsend (Stapelläufe zwischen Juli und Dezember 1912), Hawthorn, Leslie & Company in Hebburn (August 1912 bis Januar 1913), John Brown & Company in Clydebank (September 1912 bis Januar 1913) und schließlich Harland & Wolff in Govan, deren Boote erst zwischen März und Juli 1913 zu Wasser kamen. Die Belfaster Werft hatte 1912 hatte die Werft der London & Glasgow Engineering & Iron Shipbuilding Company in Govan gekauft und deren Aufträge übernommen. Durch den Ankauf dreier benachbarter Werften war in Schottland ein zweiter Schiffsbauplatz der Belfaster Großwerft entstanden, der mehr als sieben Schiffe gleichzeitig bauen konnte.
Fast ein Standardboot war die bei Parsons Marine Steam Turbines bestellte Garland, deren Rumpf von Cammell Laird in Birkenhead als Unterauftragnehmer gebaut worden war (Stapellauf am 23. April 1913) und die dennoch wegen ihres speziellen Turbinenantriebes ein sogenannter "builder's special" war. Sie lief bei ihren Tests 31 kn.

Es wurden noch sieben weitere "builder's specials" gebaut. Diese Boote waren etwas kürzer und etwas schmaler. Das erste dieser "special boats" lieferte Thornycroft mit der Dieselmotor erhalten sollte. Ob er je eingebaut wurde, ist unklar; das Boot, das als viertes Boot der Klasse am 10. Oktober 1912 vom Stapel lief, erreichte bei seinen Höchstgeschwindigkeitstests 32 kn. Die Fairfield Shipbuilding and Engineering Company lieferte die William Denny and Brothers, Dumbarton ebenfalls ein "special boat". Schließlich lieferte Thornycroft noch vier weitere "special boats", die vom Februar bis November 1913 zu Wasser kamen, eine 22.500 PS-Antriebanlage erhielten, die eine Geschwindigkeit von 31 kn ermöglichen sollte. Die Boote erreichten bei ihren Tests diese Geschwindigkeit nicht, waren aber schneller als 30 kn. Diese Werft war mit ihren fünf "specials" der Hersteller der meisten Boote der K-Klasse.

Eines der 102 mm-Geschütze befand sich bei allen Booten auf dem Vordeck, die beiden anderen waren bei den Standard-Booten hinter den Torpedorohren. Die "special boats" hatten ihre hinteren Geschütze vor und hinter dem zweiten Torpedorohr.

Einsatzgeschichte

Die fertiggestellten Zerstörer der Acasta-Klasse wurden der 4. Zerstörerflottille zugewiesen, die der Unterstützung der Grand Fleet zugeteilt war. Am 15. Oktober 1914 lief die Leichte Kreuzer Bearbeiten] Der erste Verlust

Am 9. August 1915 erlitt die 4. Flottille ihren ersten Verlust, als die Wick im Moray Firth einen Minentreffer erlitt und sank. Der Treffer traf das Boot vor dem ersten Kesselraum. und trennte das Vorschiff fast ab. Nach einer zweiten Explosion, vermutlich durch einen weiteren Minentreffer, sank das Boot um 6.10 Uhr. Ihr Kapitän und 62 Mann der Besatzung ließen ihr Leben. 26 Überlebende wurden vom italienischen Dampfer Volcano gerettet. Das mit der Lynx auf Patroulienfahrt befindliche Schwesterboot Midge hatte einen nördlicheren Kurs gewählt und passierte das Minenfeld, dessen Existenz bekannt, dessen Ausdehnung aber noch ungeklärt war [2]. Die Minen hatte der deutsche Hilfskreuzer SMS Meteor (ex britischer Dampfer Vienna) ausgebracht, der noch am gleichen Tag von britischen Einheiten gestellt wurde und sich selbst versenkte.

Einsatz in der Skagerrakschlacht

An der Skagerrakschlacht nahm die 4. Flottille mit 17 ihrer 19 Zerstörer der Acasta-Klasse teil, nur die Paragon und die Victor wurden nicht eingesetzt. Sie war in zwei Halbflotillen mit vier Divisionen unter den als Führer dienenden HMS Tipperary und Panzerkreuzer HMS Minotaur) zugeteilt war und nicht aktiv in die Schlacht eingriff. Drei K-Boote und die Orsprey der M-Klasse waren zur Sicherung an das 3. Schlachtkreuzergeschwader abgegeben.

Am 31. Mai 1916 fielen die ersten Schüsse um 15.32 Uhr, als die SMS Elbing das Feuer auf die Horace Hood in das Gefecht ein und griff die Kreuzer der 2. Aufklärungsgruppe an. Zur Entlastung seiner Kleinen Kreuzer ordnete Hipper den Angriff seiner Torpedoboote auf den neuen Feind an. Um diesen Angriff zu stören, schickte Hood seine Begleitzerstörer den Torpedobooten entgegen. Die führende [3]. Das Heckgeschütz der in der Bahn der deutschen Torpedoboote liegenden Shark fiel auch aus, aber der sinkende Zerstörer beschoss mit dem verbleibenden mittleren Geschütz weiter die passierenden deutschen Boote, dabei erzielte er auf S 54 mit zwei Torpedos versenkt wurde. Sieben Überlebende der Shark wurden durch einen dänischen Dampfer später gefunden, von denen einer vor Erreichen des Hafens starb. Die Leiche von Jones wurde nach Wochen an der schwedischen Küste angetrieben und dort in Fiskebakskil beerdigt. Er wurde postum mit dem Victoria-Kreuz ausgezeichnet [4]. Die anderen Boote der Gruppe überlebten die Schlacht. Die Acasta erlitt später schwere Treffer (6 Tote), musste eingeschleppt werden und ihre Reparatur war fast ein Neubau.

Die Grand Fleet im Norden und lief am Abend mit der Flotte nach Süden. Kurz nach Mitternacht wurden auf der Hochseeflotte gestoßen, die hinter der britischen Flotte vorbeilaufen wollte [5]. Die vorderen Boote Tipperary,

Die beschädigte Spitfire

Die Spitfire entging dem Versuch der Nassau, sie zu rammen. Allerdings kollidierte sie mit dem Schlachtschiff und riss diesem einen Teil des Seitenpanzers (6 m) ab [6]. Die Nassau zerstörte mit dem Abschuss ihrer Geschütze die Aufbauten der Spitfire (6 Tote), die ihrerseits zuvor noch die Brücke der Nassau getroffen hatte. Die Spitfire kam wieder frei. Sie konnte mit drei nutzbaren Kesseln und 6 kn Fahrt zurücklaufen. Am 2. Juni abends erreichte sie die Tynemündung [7].

Die übrigen Boote der 4. Flottille sammelten sich hinter der Broke unter Commander Walter Allen, der das Kommando übernahm. Sie stießen wieder auf die Westfalen, die ein Erkennungssignal schoss und die Zerstörer mit ihren Scheinwerfern ausleuchtete. Broke versuchte einen Torpedoangriff, aber die Distanz war zu kurz und sie wurde sofort getroffen. Es fielen 47 Mann, alle Geschütze fielen aus und der Tod des Steuermanns ließ sie im Kreis laufen, so dass sie die Sparrowhawk rammte [8]. Drei Mann der Sparrowhawk wurden durch die Wucht des Aufpralls auf die Broke geschleudert. Beide Kommandanten gingen vom Verlust ihres Schiffes aus und ordneten die Räumung auf das andere Schiff an, so dass beide Besatzungen sich vermischten. In diesem Moment lief die Contest in das Heck der Sparrowhawk. Contest hatte allerdings nur geringe Schäden und schloss sich den kämpfenden Booten wieder an.
Jetzt geführt von der

Der Flottillenführer HMS Broke

Broke und Sparrowhawk blieben fast eine halbe Stunde ineinander verkeilt, ehe Broke wieder frei kam und mit zusätzlich 30 Mann der Sparrowhawk den Rückmarsch antrat, obwohl ihr Bug nahezu abgetrennt war [9] Am dritten Tag nach der Schlacht lief sie in den Tyne ein. [10]
Sparrowhawk hatte die Maschine noch unter Dampf, aber das Ruder war durch die Kollisionen festgeklemmt, so dass sie in der Nähe der noch brennenden Tipperary im Kreis lief. Am frühen Morgen nahm sie ein Floß mit Toten und Überlebenden der Tipperary auf, von denen einige an Bord starben. Gegen 8.00 Uhr fanden britische Zerstörer die Sparrowhawk und die [11][12].

In der Skagerrakschlacht gingen somit der Flotillenführer Tipperary der 4. Flottille und mit Ardent, Fortune, Shark und Sparrowhawk vier Zerstörer der Acasta-Klasse verloren [13]. Darüber hinaus waren etliche Boote schwerstbeschädigt, wie Acasta, Spitfire und Porpoise, deren Reparatur fast einen Neubau bedeutete. Der Rest der 4. Flottille wurde zum Humber und zum Ende des Jahres 1916 nach Portsmouth verlegt. Die Zerstörer verstärkten dann verschiedene Einheiten, kamen teilweise zur 6. Zerstörerflottille, zur Dover Patrol oder nach Devonport zur Konvoisicherung.

Zwei weitere Verluste

1917 verstärkten die Deutschen ihre Angriffe auf die Versorgung der alliierten Truppen über den Ärmelkanal. Am 17. März 1917, griffen deutsche Torpedoboote bei Dover nahe der Goodwin Sands die britischen Zerstörer [14].
Am 18. September 1917 wurde die Union Castle Line), die am 12. September 1918 160 Meilen von Fastnet durch das deutsche U-Boot Bearbeiten] Verbleib

Bei Kriegsende waren bei der 4. Flottille in Devonport mit dem Flottillenführer Faulknor noch acht Zerstörer der K-Klasse (Achates, Contest, Garland, Hardy, Midge, Owl, Porpoise, Spitfire), Acasta war der Artillerieschule in Portsmouth zugeteilt, drei Zerstörer der Klasse (Ambuscade, Christopher, Cockatrice) waren bei der Northern Patrol in Dundee [15]. Nur Victor scheint nicht im aktiven Dienst gewesen zu sein. Zwölf der verbliebenen Boote wurden 1921 bis 1923 ausgesondert und zum Abbruch verkauft.

Dienst der Porpoise in Brasilien

Flag of Brazil.svg

Am 23. Februar 1920 kaufte die Bauwerft Thornycroft die Porpoise und verkaufte sie weiter nach Brasilien, wo sie am 9. Dezember 1922 in die Flotte als Alexandrino Deaenca (?) eingereiht wurde. 1927 wurde sie in Maranhão umbenannt. In brasilianischen Diensten hatte das Boot weiterhin drei 102 mm-L/40-Armstrong Mk. III-Kanonen dazu zwei 47 mm-L/50-Armstrong Mk. II-Kanonen auf Brückenhöhe an jeder Seite und zwei 450 mm-Armstrong-Doppel-Torpedorohre.
Während des Zweiten Weltkrieges erhielt sie noch eine modernisierte Brücke, drei 20 mm Oerlikon-Kanonen, Schienen für Wasserbomben und ein Sonargerät. Am 13. Juli 1943 rettete sie die 82 Schiffbrüchigen des im Südatlantik am Vortag durch U 172 torpedierten amerikanischen Dampfers African Star[16], der sich mit 5500 Tonnen Chrom, Asbest und Mimosaauszug auf dem Weg von Rio de Janeiro (ursprünglich aus Beira) nach New York befand.

Am 13. September 1946 wurde die Maranhão aus dem aktiven Dienst der Brasilianischen Marine entlassen [17] und abgewrackt. In fast 24 Jahren Dienst legte sie 89.510 Seemeilen zurück.

Die Boote

Zerstörer der K-Klasse nach dem Admiralitätsentwurf

Werftentwürfe zur K-Klasse

Literatur

Weblinks

 Commons: Zerstörer der Acasta-Klasse (1913) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. K-class destroyers (extract from Jane's Fighting Ships of 1919) (engl., 5. Mai 2011)
  2. Bericht über Untergang der Lynx (engl., abgerufen 3. Mai 2011
  3. Bennett,S.117
  4. Biographie L.Jones
  5. Campbell,S.309f.
  6. Campbell,S.311 ff.
  7. Bennett,S.156f.
  8. Bennett,S.158 ff.
  9. Campbell,S.320
  10. Bennett,S.141
  11. Bennett,S.160
  12. Steel,S.374
  13. "Arrowsmith" List: Royal Navy WWI Destroyer Pendant Numbers (engl., abgerufen am 6. Mai 2011)
  14. Colledge,S.260
  15. Royal Navy Destroyer Flotillas, November 1918 (eng., abgerufen 8. Mai 2011)
  16. Versenkung der African Star (engl., abgerufen 8. Mai 2011)
  17. Einsatzgeschichte der Maranhão (CT 12) (port., abgerufen am 8. Mai 2011)
  18. Daten der Acasta (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  19. Daten der Achates (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  20. Daten der Ambuscade (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  21. Daten der Lynx (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  22. Daten der Midge (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  23. Daten der Owl (engl., abgerufen am 7. Mai 2011)
  24. HMS Fortune
  25. Daten zur Ardent (engl., abgerufen am 8. Mai 2011)

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