Adolf von Schaumburg

Adolf von Schaumburg
Siegel des Adolf von Schaumburg aus der Zeit um 1545-1556
Wappen der Grafen von Schaumburg

Adolf von Schaumburg, teilweise auch von Schauenburg genannt, (* 19. Januar 1511; † 20. September 1556 in Brühl) war als Adolf III. von 1547 bis 1556 Erzbischof des Erzbistums Köln.

Leben

Adolf III. war ein Sohn des Grafen Jobst von Schaumburg und Holstein-Pinneberg und der Maria von Nassau-Dillenburg. Er hatte noch zwei ältere und sieben jüngere Brüder, wie auch zwei Schwestern.

Am 3. Februar 1511 getauft, studierte er ab 1522 in Löwen. Seit dem 2. September 1528 Domherr zu Lüttich, wurde er am 30. Mai 1533 Dompropst zu Lüttich. In dieser Zeit wurde er auch Propst des Stiftes Heilig Kreuz in Lüttich. Seit 1529 Domherr zu Mainz, wurde er am 23. Dezember 1529 Domherr zu Köln, später wurde er auch Domdechant in Köln. Seit 1529 Stiftsdechant an St. Gereon in Köln, wechselte er 1533 auf die Propstei von St. Gereon.

1531 übernahm er die Herrschaft über der Grafschaft Schaumburg und wurde Vormund seiner Geschwister. Erst am 21. April 1544 verzichtete er endgültig auf seine Regierungs- und Primogeniturrechte. In diesem Jahr übernahm er auch die Vormundschaft für den Grafen von Nassau-Oranien.

Das Kölner Domkapitel wählte Adolf am 17. Dezember 1533 zum Koadjutor des Erzbistums Köln, der einstmals die Nachfolge des Erzbischofs Hermann von Wied antreten sollte. Gemeinsam mit dem Erzbischof bemühte er sich in Rom um die Anerkennung der Wahl durch den Papst.

Dem Domkapitel hatte er in einer Wahlkapitulation zusagen müssen, dass er sich binnen einen Jahres nach der Übernahme des Amtes als Erzbischof zum Priester und Bischof weihen lassen würde.

Die neue Hofordnung des Kurfürst-Erzbischof von 1539 hatte Adolf nicht nur zusammengestellt, sondern sich darin auch einen wesentlichen Anteil an den Regierungs- und Hofgeschäften gesichert. Mit den wachsenden Reformationsversuchen des amtierenden Erzbischofs wuchs Adolf eine entscheidende Rolle als Garant des Katholizismus zu. Selbst Papst Paul III. forderte ihn am 3. Juni 1543 zu Wachsamkeit gegenüber dem Erzbischof auf und dazu, sein Amt mit Kraft auszuüben.

Nachdem Papst Paul III. Erzbischof Hermann V. von Wied am 3. Juli 1546 seines Amtes enthob, ernannte er ihn mit diesem Datum zum Administrator des Erzbistums. Am 24. Januar 1547 vom Domkapitel als neuer Erzbischof inthronisiert. Erzbischof Hermann verzichtete am 25. Februar 1547 förmlich auf sein Amt.

Am 3. Mai 1547 durch Weihbischof Johann Nopel in Köln zum Priester geweiht, ging er sogleich hart gegen protestantische Prediger vor und verbot deren Predigt in seiner Diözese.

Ebenfalls 1533 wurde er zum Koadjutor des Erzbistums Köln. 1546 wurde er Administrator des Erzbistums und im Jahr 1547 der neue Erzbischof von Köln.

Adolf hob viele Veränderungen seines Vorgängers Hermann V. von Wied wieder auf und verbot die evangelische Predigt in seiner Diözese. In Begleitung des Karmeliterprovinzials Eberhard Billick nahm er von September 1547 bis Juni 1548 am Reichstag zu Augsburg teil. In Augsburg wurde Adolf auch am 8. April 1548, in Anwesenheit des Kaisers, zum Bischof geweiht.

1551 nahm der Erzbischof am Konzil von Trient teil. Begleitet wurde er von Johannes Gropper und dem Provinzial der Karmeliten, Eberhard Billick. Auf dem Konzil war er der Zelebrant der Allerheiligenmesse. Der Erzbischof beteiligte sich aktiv am Konzil und übergab diesem am 6. November 1551 ein schriftliches Votum.

Er verstarb am 20. September 1556, einem Sonntag, in Brühl und wurde in der Nähe des Chors im Inneren des Kölner Doms beigesetzt.

Literatur

Weblink


Vorgänger Amt Nachfolger
Hermann V. von Wied Erzbischof von Köln
1547–1556
Anton von Schaumburg

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Adolf (Nassau-Schaumburg) — Wappen von Nassau Schaumburg Adolf von Nassau Schaumburg (auch: Nassau Dillenburg, * 23. Januar 1629; † 19. Dezember 1676) war der Begründer der kurzlebigen Line Nassau Schaumburg. Er war der Sohn von Ludwig Heinrich (* 1594; † 1662), Graf, ab… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf I. (Schaumburg-Lippe) — Fürst Adolf I. Georg zu Schaumburg Lippe Adolf Georg (* 1. August 1817 in Bückeburg; † 8. Mai 1893 ebenda) war von 1860 bis 1893 Fürst zu Schaumburg Lippe. Leben Er war der Sohn von Fürst …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf III. von Schaumburg — Graf Adolf III. von Schaumburg, teilweise auch von Schauenburg genannt, (* 19. Januar 1511; † 20. September 1556 in Brühl) war von 1547 bis 1556 Erzbischof des Erzbistums Köln. Leben Adolf III. war ein Sohn des Grafen Jobst von Schaumburg und… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf zu Schaumburg-Lippe — Prinz Adolf zu Schaumburg Lippe Prinz Adolf zu Schaumburg Lippe, vollständiger Name Adolf Wilhelm Viktor zu Schaumburg Lippe (* 20. Juli 1859 in Bückeburg; † 9. Juli 1916 in Bonn[1]) war ein deutscher Prinz aus dem …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Vagedes — Adolph Anton von Vagedes (* 25. Mai 1777 in Münster (Westfalen); † 27. Januar 1842 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner des Klassizismus, der auch als Dichter in Erscheinung trat. Bekannt wurde Vagedes vor allem durch seine… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf II. (Schaumburg-Lippe) — Adolf II. Fürst zu Schaumburg Lippe Adolf II. Fürst zu Schaumburg Lippe (* 23. Februar 1883 in Stadthagen; † 26. März 1936 in Mexiko) war von 1911 bis 1918 letzter regierender Fürst zu Schaumburg Lippe. In den wenigen Jahren seiner Regierung… …   Deutsch Wikipedia

  • Anton von Schaumburg — Siegel des Anton von Schaumburg aus der Zeit um 1556 1558 Graf Anton von Schaumburg, teilweise auch von Schauenburg genannt, († 18. Juni 1558) war von 1557 bis 1558 Erzbischof des Erzbistums Köln. Leben Der jüngere Bruder seines Vorgängers Adolf… …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno von Schaumburg — Bruno von Schauenburg (auch: Bruno von Schaumburg; tschechisch: Bruno ze Schauenburku; * um 1205; † 17. Februar 1281) war Bischof von Olmütz sowie Berater und Diplomat des böhmischen Königs Přemysl Ottokar II. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und… …   Deutsch Wikipedia

  • Viktoria von Schaumburg-Lippe — Viktoria Prinzessin von Preußen, vollständiger Name Friederike Amalia Wilhelmine Victoria von Preußen VA (* 12. April 1866 im Neuen Palais zu Potsdam; † 13. November 1929 in Bonn) war ein Mitglied des Hauses Hohenzollern und durch Heirat… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Adolf von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym — (* 7. Juli 1724 in Schloss Schaumburg; † 22. April 1784 in Halle (Saale)) war ein Prinz von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym und preußischer General. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”