- Adolf Kob
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Adolf Hajo Oltmann Kob (* 7. Juni 1885 in Prag; † 20. November 1945 in Bad Mergentheim) war ein deutscher SA-Obergruppenführer sowie Mitglied des Reichstags.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Kob, der nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in München und Dresden an den Universitäten in Dresden und München Chemie studierte, wurde 1906 mit dem Eintritt in die Königlich-Sächsische Feldartillerie Berufssoldat. Von 1912 bis 1914 absolvierte er die Kriegsakademie in Berlin und nahm anschließend als Divisionsadjutant und Kommandeur am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt im Rang eines Generalstabsoffiziers. Nach Kriegsende war er als Polizeioffizier bei der sächsischen Landespolizei, bis er 1923 aus politischen Gründen entlassen wurde, tätig und arbeitete danach im kaufmännischen Bereich.
Politisch betätigte sich Kob zunächst in der DNVP.[1] Kob wurde am 1. Februar 1930 Mitglied der NSDAP. Er war auch Mitglied der SA, innerhalb der er am 1. Juli 1932 SA-Standartenführer wurde. Kob engagierte sich besonders für die Reiter-SA, die erst 1930 entstanden war und in die 1933/34 ein Großteil der etwa 60.000 ländlichen Reitervereine in Deutschland im Rahmen der Gleichschaltung zwangsüberführt worden sind [2]. Kob wurde Inspekteur der Reiter-SA.[3] Kob war 1933 Mitglied des Sächsischen Landtags und Provinzialrat in der Provinz Sachsen. Ab der 9. Wahlperiode im November 1933 war Kob für den Wahlkreis 1 (Ostpreußen) und ab 1936 für den Wahlkreis 10 (Magdeburg) Mitglied des Reichstags.[4]
Von Anfang November 1933 bis Ende Januar 1934 war Kob kommissarisch Polizeipräsident in Königsberg. Von Anfang Februar 1934 bis Mitte Juli 1934 war Kob Inspekteur Ost der Obersten SA-Führung (OSAF) und danach bis zum 31. Januar 1942 SA-Führer der SA-Gruppe „Mitte“ und später „Elbe“. Kob stieg 1943 zum SA-Obergruppenführer auf.[4] Er wurde 1942 Nachfolger von SA-Obergruppenführer Karl Litzmann als Führer der Reiter-SA sowie Reichsinspekteur für Reit-und Fahrausbildung in Berlin[5]. Als solchem unterstand Kob die Reichs-Reiterführer-Schule in Berlin-Zehlendorf-Düppel[6] .
Zudem war Kob ab Mai 1942 ehrenamtliches Mitglied des Volksgerichtshofs. Nach Kriegsende starb er im November 1945 in Bad Mergentheim in Gefangenschaft.[3]
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.
- Bruce Campbell: The SA Generals and the Rise of Nazism, Lexington, Kentucky 2004, ISBN 0-8131-9098-3.
Weblinks
- Adolf Kob in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Literatur von und über Adolf Kob im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Bruce Campbell: The SA Generals and the Rise of Nazism, Kentucky 2004, S. 209
- ↑ Vgl. Martin Schuster: Die SA in der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ in Berlin und Brandenburg 1926-1934, Phil. Diss, Berlin 2005
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2007, S. 322
- ↑ a b Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, 239f
- ↑ Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausblidung unter Mitwirkung des Oberkommandos des Heeres (Hrsg.): SA-Obergruppenführer Adolf Kob Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung, In: Deutsche Reiterhefte. Mitteilungsblatt des Reichsinspekteurs für Reit- und Fahrausbildung, Heft 24-26, 7. Jahrgang 1942, Berlin 1942
- ↑ Walter Lehweß: Die Reichs- Reiterführer-Schule in Berlin-Zehlendorf. In: Monatshefte für Baukunst und Städtebau, Berlin: Bauwelt-Verlag, S.41-44, 1940
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