- Adolf Müller (NSDAP)
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Adolf Müller (* 4. Mai 1884 in München; † 23. Mai 1945) war ein deutscher Publizist.
Leben
Der Vater von Adolf Müller, Michael Müller, gründete 1891 eine Zuschneiderschule mit Modeverlag in der Schellingstraße 39/41 in München. Adolf Müller besuchte die Volksschule, machte eine Ausbildung zum Elektromechaniker und wurde ab 1907 im väterlichen Betrieb ausgebildet. 1914 wurde er wegen Schwerhörigkeit ausgemustert und gründete mit dem Eisenbahnbau- u. Betriebs-Inspektor Otto Königer die Druckereifirma Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn. Von 1919 ist in der Plakatsammlung des Staatsarchiv München ein Plakat erhalten.[1]
Das Unternehmen druckte und vertrieb Zeitungen und Zeitschriften. Im Dezember 1920 trat Müller mit dem Franz-Eher-Verlag in Geschäftsverbindung und wurde von Dietrich Eckart, Adolf Hitler vorgestellt. Ab August 1923 war im Carré Schellingstraße / Barerstraße das SA-Hauptquartier. Hier wurden NS-Zeitungen wie der Münchener Beobachter, der später als Völkischer Beobachter erschien, der Illustrierte Beobachter sowie das Das Schwarze Korps gedruckt.
Nachdem sich Angela Raubal in der gemeinsamen Wohnung am Prinzregentenplatz 16 erschossen hatte, wohnte ihr Onkel Adolf Hitler zeitweilig ab dem 20. September 1931 im Haus seines Freundes Adolf Müller in St. Quinrin am Tegernsee.[2]
Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei profitierte der Verlag von „Arisierungen“. Am 1. November 1933 wurde für weitere Geschäftsfelder eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet, in der Max Amann, der Franz-Eher-Verlag und Adolf Müller Gesellschafter waren. [3]
Bis 1933 verlegte die Waldheim-Eberle AG in Österreich, das Zeitschriftensortiment des Eher-Verlages. In zwei Etappen 1924 und 1926 hatte die Ullstein Verlags AG eine Aktienmehrheit an der Waldheim-Eberle AG erworben. Mit der „Arisierung“ der Ullstein Verlags AG, kam die Waldheim-Eberle AG zu Müller & Sohn. [4] Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich wurde am 1. November 1938 für die weitergehende „Arisierung“ eine Mantelkomanditgesellschaft gegründet, in welcher wieder Adolf Müller persönlich haftender Gesellschafter wurde. [5] 1942 erschien auch die Junge Welt – die Reichszeitschrift der Hitler-Jugend im Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn. Kurz nach Kriegsende erschoss sich Müller.
Einzelnachweise
- ↑ „Ihr werdet belogen! Soldaten, Arbeiter, Bauern! // Münchner Räterepublik // Die Garnison München; Der Vollzugsrat der Betriebs- und Soldatenräte“. Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn, Archivnummer: 1831 gedruckt 1919: http://www.gda.bayern.de/findmittel/pdf/stam_plakat-smmlg_001_2009.pdf
- ↑ Paul Bruppacher, Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP: Eine chronik
- ↑ Christa Schroeder, Anton Joachimsthaler, Er war mein Chef: aus dem Nachlass der Sekretärin von Adolf Hitler, Langen Müller, 1985 - 400 S., S. 340 FN.151
- ↑ Andreas Resch, Das Geschäft mit Wort und Bild Wirtschaftsgeschichte der Massenmedien und der Werbebranche in Wien]; S: 38
- ↑ Ulrike Felber, Ökonomie der Arisierung, Band 2, Oldenbourg, 2004 - 911 S., S.376
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