- Adolf Rothermundt
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Adolf Wasilieff Ernst Rothermundt (* 15. Januar 1846 in Sankt Petersburg; † 18. Dezember 1930 in Dresden), war ein russischer Zuckerfabrikant und nachmaliger Dresdner Kunstmäzen und -sammler.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Adolf Rothermundt war Sohn eines deutschstämmigen St. Petersburger Kaufmannes, der sich 1868/1869 in Dresden-Blasewitz in der Deutsche Kaiser-Allee 5. niederließ. 1872 heiratete er die jüdische Bankierstochter Emilie Meyer. Deren Schwester Marie Meyer vermählte sich mit Oskar Schmitz, einem weiteren, jedoch aus Frankreich zugezogenen Dresdner Kunstsammler. Aus der Ehe Rothermundts gingen in den Jahren 1874-1891 die sieben Kinder, Else, Adolf jr., Claire, Max, Gustav, Boris und Alfred hervor.
Leben
Rothermundt war in St. Petersburg Besitzer und Chef von A.W. Rothermund einer Zuckerraffinerie in Sankt Petersburg. Bereits 1859 wurde er Eigentümer der Meierei des Marcolinischen Vorwerkes in Dresden. Dieses Anwesen renovierte er 1880 und baute es aus.[1]
1895 entstand seine Villa auf der Mendelssohn-Allee 34 in Dresden. Rothermundt entfaltete sich dort zu einem der bedeutendsten Sammler der französischen Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er konnte zahlreiche Werke von Édouard Manet, Paul Cézanne, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Vincent van Gogh, jedoch auch der deutschen Impressionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth in seiner Sammlung zusammentragen.
Inspiriert wurde Rothermundt wohl durch den ebenfalls aus St. Petersburg nach Dresden gekommenen Kunstsammler Johann Meyer. Dieser präsentierte seit 1865 seine gesammelten Gemälde von Künstlern der Schule von Fontainebleau galeriemäßig und machte sie interessierten Kunstliebhabern wie Rothermundt oder Schmitz zugänglich. Rothermundt führte das Meyersche Konzept fort und präsentierte seine zusammengetragenen Arbeiten in den Wohnräumen seiner Villa.
Literatur
- Andrea Pophanken, Felix Billeter (Hrsg.): Die moderne und ihre Sammler. Französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. München 2001, S. 209ff. ISBN 3-05-003546-3
Einzelnachweise
- ↑ Eigentümer und Nutzer des Marcolinischen Vorwerks. marcolini-praxisklinik.de. Abgerufen am 5. August 2011.
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