- Albert von Bamberg
-
Eduard Heinrich Albert von Bamberg (* 6. Mai 1844 in Rudolstadt; † 24. Januar 1910 in Gotha) war ein deutscher klassischer Philologe und Gymnasialdirektor in Eberswalde (1878–1883) und Gotha (1883–1910).
Leben
Albert von Bamberg, der Sohn des Juristen und Geheimen Regierungsrates Günther von Bamberg, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt Rudolstadt und bezog anschließend die Universität Göttingen, um Theologie und Philologie (bei Ernst Curtius und Hermann Sauppe) zu studieren. Später wechselte er nach Bonn, wo ihn Otto Jahn und besonders Friedrich Wilhelm Ritschl beeinflussten. Von Ritschl stammte auch die Anregung zu seiner Dissertation über zwei Aristophanes-Handschriften in Ravenna und Venedig, mit der er 1865 promoviert wurde (De Ravennate et Veneto Aristophanis codicibus, Leipzig 1865). Die Schrift widmete Albert von Bamberg seinem Vater.
Anschließend arbeitete von Bamberg als Gymnasiallehrer in Berlin. 1878 ging er nach Eberswalde, wo er zum Direktor des neugegründeten städtischen Gymnasiums ernannt wurde. Er organisierte die Schule und brachte nach fünf Jahren dort die ersten Schüler zum Abitur. 1883 wechselte er als Schulleiter an das Gothaer Gymnasium Ernestinum, wo er bis zu seinem Tod lehrte und forschte. In Gotha förderte er den Evangelischen Bund und den Zusammenschluss der deutschen evangelischen Landeskirchen. Er war auch Vorsitzender des Hauptvereins des Deutsch-Evangelischen Bundes für das Herzogtum Gotha und seit 1899 Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Für seine Verdienste wurde er 1902 zum Geheimen Oberschulrat ernannt und 1905 mit einer Festschrift geehrt.
Am 24. Januar 1910 starb Albert von Bamberg unvermutet infolge eines Gehirnschlags. Er wurde am 28. Januar unter großem Geleit beigesetzt. Die Abiturfeier des Gymnasiums am 23. März wurde zu seinem Gedächtnis abgehalten.
Neben der Beschäftigung mit der Textkritik des Aristophanes setzte sich von Bamberg auch mit der homerischen Formenlehre, der griechischen Wortbildungslehre und Syntax sowie mit den platonischen Dialogen Apologie, Kriton, Laches und Euthyphron auseinander.
Literatur
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 1 (1999).
- Wer ist’s? Vierte Auflage, Leipzig 1909, S. 51.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Albert von Bamberg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 362.
- E. Grünwald: Bamberg, Albert von. In: Anton Bettelheim, Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Berlin 1913.
Weblinks
Wikisource: Albert von Bamberg – Quellen und Volltexte
Wikimedia Foundation.