- Alfons David
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Alfons David (* 13. Juni 1866 in Speyer; † 11. Juni 1954 in Pasadena (Kalifornien), USA) war ein Reichsgerichtsrat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er legte 1888 die erste Staatsprüfung (ausreichend), die zweite 1892 (gut) ab. Er wurde 1893 Assessor. Anstellung fand er als Hilfsrichter beim Amtsgericht Köln, Landgericht Elberfeld und Amtsgericht Trier, Amtsgericht Düsseldorf sowie Landgericht Köln. 1901 wurde er Amtsrichter beim Amtsgericht Opladen. 1906 wurde er Landrichter beim Landgericht Köln, 1907 Landgerichtsrat. 1909 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht Düsseldorf. Am 1. Februar 1918 wurde er Reichsgerichtsrat und 1929 Senatspräsident. Dr. Alfons David war Vorsitzender des neu geschaffenen VIII. Zivilsenats und wurde Präsident eines der Senate des Ehrengerichtshofs für Rechtsanwälte. Seinem Ruhestand am 1. August 1933 ging die Beurlaubung durch Reichsgerichtspräsident Erwin Bumke im März 1933 voraus. Als Leiter der Rechtsabteilung der NSDAP in Sachsen und Thüringen hatte Bumke „Anstoß“ an der jüdischen Konfession („israelitisch“) Davids genommen. So forderte die NSDAP, David solle sein Amt als Präsident des Ehrengerichtshofs niederlegen. Der Hinauswurf des Senatspräsidenten Dr. Davids schon im März nahm das Gesetz vom 7. April 1933 “zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vorweg, ein Gesetz, das alle aus dem öffentlichen Dienst ausschloss, die nicht “arischer“ Abstammung waren.
Zwar griff die Ausnahmeregelung des § 3 II 1 formal für die meisten Räte des Reichsgerichts, da sie die „Ochsentour“ im Kaiserreich begonnen haben. Dennoch wurden mit Inkrafttreten neben dem einzigen jüdischen Senatspräsidenten David noch weitere sechs Reichsgerichtsräte und ein Reichsanwalt aus dem Dienst entfernt, die nach damaligen Kriterien sämtlich jüdischer Abstammung waren, nachdem alle betroffenen Juristen am 1. April 1933 bereits beurlaubt wurden. Er starb 1954 in den Vereinigten Staaten.
Das Verhalten seiner Kollegen beschreibt er so:
„On inevitable encounterings on the street the Chief Justice approached a window of a shop to avoid a greeting - in sharp contrast to such behaviour was the unconcerned friendliness of the Chief Burgomaster Goerdeler who greeted me openly in presence of the partymember who was appointed as his assistant... (Bei unvermeidlichen Zusammentreffen auf der Straße kehrte sich der Reichsgerichtspräsident zu einem Schaufenster, um einen Gruß zu vermeiden. Im scharfen Kontrast hierzu steht die ungetrübte Freundlichkeit des Oberbürgermeisters Goerdelers, der mich offen in Gegenwart des Parteimitglieds grüßte, der ihm als Assistent zugewiesen wurde).“ [1]
Familie
Seine Tochter, Luise David heiratete 1926 Rudolph Minkowski, einen berühmten Astrophysiker.[2]
Quelle
- Friedrich Karl Kaul, Geschichte des Reichsgerichts, Band IV (1933-1945), Ost-Berlin 1971.
- Grußwort der Präsidentin des Bundesverwaltungsgericht Marion Eckertz-Höfer zur Gedenkstunde 2008 " Polenaktion 28. Oktober 1938 Feliks Chiczewski
Einzelnachweise
- ↑ (Alfons David, The German Supreme Court and I. Manuskript 5. S. ohne Ortsangabe, ohne Datum (ca. 1945/46) zitiert nach Wolfgang Schwiedrzik. „Lieber will ich Steine klopfen - Der Philosoph und Pädagoge Theodor Litt in Leipzig“, Leipzig 1997, ISBN978-3-931922-52-8, S. 17. Fn. 24.
- ↑ National Academy of Sciences (U.S.) (hrsg.): Biographical memoirs, Band 54, S. 273
Weblinks
- Literatur von Alfons David im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Siehe auch
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