- Alfons Hetmanek
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Alfons Hetmanek (* 7. August 1890 in Wien; † 1. Mai 1962 ebenda) war ein österreichischer Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Privat
In erster Ehe war Hetmanek von 1923 bis 1931 mit Rudolfine Hetmanek, geb. Römer (* 17. April 1893; † 15. Januar 1945) verheiratet; der gemeinsame Sohn Herbert Hetmanek (* 17. Dezember 1925) fiel 1945 im Zweiten Weltkrieg. In zweiter Ehe heiratete er Margarethe Hetmanek, geb. Schramm, verw. Pardy (* 24. April 1903).
Ausbildung
Alfons Hetmanek begann nach Absolvierung der Pflichtschule 1904 eine Lehre zum Maurer und besuchte daneben die Staatsgewerbeschule, die er 1909 mit der Reifeprüfung abschloss. Danach war er bei Architekt Oskar Reinhart als Bauzeichner und von 1910 bis 1911 im Büro der Architekten Hubert und Franz Gessner beschäftigt. Von 1912 bis 1915 absolvierte er seine Ausbildung an der Akademie der Bildende Künste in der Meisterklasse Otto Wagners, die er mit dem Spezialschulpreis der Akademie der bildende Künste beendete.
Beruflicher Werdegang
Im Jahr 1916 meldet sich Hetmanek zum freiwilligen Militärdienst an der russischen Front, wo er in Kriegsgefangenschaft gerät, sich aus dieser befreien kann und schließlich 1918 als Fähnrich ausgemustert wird.
Gemeinsam mit seinem Studienkollegen Franz Kaym gestaltet er 1919 die Publikation „Wohnstätten für Menschen, heute und morgen“, die als theoretische Grundlage zur Wiener Siedlerbewegung angesehen werden kann. Hetmanek tritt 1920 der Zentralvereinigung der Architekten bei und gründet im selben Jahr mit Kaym eine Bürogemeinschaft.
Kaym und Hetmanek erhalten in den darauffolgenden Jahren mehrere Aufträge der Stadt Wien, wie die Errichtung der Siedlung „Am Flötzersteig“ und der Siedlung Weißenböckstraße. Gleichzeitig entwerfen sie Schul- und Freizeitanlagen sowie Erweiterungen bestehender Industrieanlagen in Niederösterreich und dem Burgenland. 1923 erhalten sie im Rahmen der Wiener Kleingarten-, Siedlungs- und Wohnbauaustellung den Ehrenpreis der Stadt Wien.
1927 absolviert Hetmanek die Ziviltechnikerprüfung und erhält die Befugnis eines Ziviltechnikers. Seit dem Jahr 1929 ist er Mitglied diverser Komitees des Künstlerhauses. 1935 kommt es zur Auflösung der Bürogemeinschaft mit Kaym.
Während des Nationalsozialismus ist Hetmanek vom Militärdienst freigestellt und hauptsächlich in der landwirtschaftlichen Kriegsplanung tätig. Während dieser Zeit nimmt er auch an einigen Wettbewerben wie der Planung der neuen Messebauten teil und ist für den 1942 fertig gestellten Umbau des Degussa-Stammhauses in Wien verantwortlich. 1940 übernimmt er das Büro seines politisch verfolgten Kollegen Wilhelm Baumgarten. Wie dessen Gattin im Jahr 1945 bestätigt, erfolgt die Übernahme auf persönlichen Wunsch Baumgartens.
Ab 1945 übernimmt Hetmanek die stellvertretende Leitung des Baueinsatzstabes zur Behebung von Kriegsschäden. 1948 erfolgt gemeinsam mit Carlos Riefel und Rudolf Pleban der Umbau des linken Flügels des Künstlerhauses in ein Kino. Ab dem Jahr 1949 erhält er von der Stadt Wien mehrere Aufträge für die Errichtung und den Wiederaufbau mehrere Wohnhausanlagen und kann damit an die Erfolge der Zwischenkriegszeit anschließen. Architektonisch lässt sich allerdings kein Zusammenhang zu den Projekten der 1920er-Jahre ablesen.
Von 1956 bis 1957 leitet er die Restaurierung des Vordaches der Steinhofkirche von Otto Wagner und stellt im Jahr 1961 sein privates Wochenendhaus in Puchberg am Schneeberg fertig. Von 1956 bis 1962 ist er für den Wiederaufbau und Umbau der Theresianischen Akademie verantwortlich. Hetmanek verstirbt 1962 vor Abschluss der Bauarbeiten, die in weitere Folge von Erich Schlöss fertiggestellt werden.
Werkverzeichnis
- 1947 Lungenheilanstalt
- 1956 Messepavillon
- o. J. Messebauten
- 1920 Innenraumgestaltung Wohnung Elzer
- 1953 Umbau des Haus Ubald-Kosersitz-Gasse
- 1924 Umbau d. Pfarrhofes in Rathaus (mit Franz Kaym)
- 1924 Elektrizitätswerk
- 1929 Volksschule
- 1930 Schwimm-, Luft- und Sonnenbad
- 1925 Arbeiterkolonie der Glasfabrik (mit Kaym)
- 1926 Ofenhalle der Glasfabrik
Nussbach a. d. Krems
- 1959 Umbau "Dippethub"
- 1928 Wohn- und Geschäftshaus (mit Kaym)
- 1929 Grabmal d. Familie Kidery (mit Kaym), Bildhauer F. Opitz
- 1961 Wochenendhaus Hetmanek
- 1926 Volksschule (mit Kaym)
- 1928 Volksschule (mit Kaym)
- 1920 Innenraumgestaltung Büro Felder
- 1925 Kindergarten
- 1920 Medizinische Kliniken
- 1921 Haus Wechsberg (mit Kaym)
- 1922 Siedlungsanlage „Trautes Heim“ (mit Kaym)
- 1922 Siedlungsanlage Elisabethallee (mit Kaym)
- 1922 Innenraumgestaltung Wohnung K.
- 1923 Siedlungsanlage Weißenböckstraße (mit Kaym)
- 1923 Volkswohnhaus Feldgasse (mit Kaym)
- 1924 Schwimm-, Luft- u. Sonnenbad Liesing
- 1924 Haus Neuhold (mit Kaym)
- 1924 Wohnhaus Liesing (mit Kaym)
- 1925 Wohnhausanlage „Karl-Höger-Hof“ (mit Kaym und Hugo Gorge)
- 1925 Siedlungsanlage Schlöglgasse (mit Kaym)
- 1926 Innenraumgestaltung Wohnung H.
- 1927 Wohnhausanlage „Friedrich-Engels-Hof“ (mit Kaym)
- 1927 Umbau Villa Braunschweig/Braunschweigschlößl (mit Kaym)
- 1929 Erweiterungsbau d. Fabrik „Kores“
- 1930 Innenraumgestaltung Büro G. (mit Hochner)
- 1931 Siedlung „Am Flötzersteig“ (mit Kaym)
- 1933 Siedlungsanlage „Am Spiegelgrund“ (mit Kaym)
- 1933 Miethaus Lazarettgasse (mit Kaym)
- 1936 Gedenktafel f. d. Gewinner d. Olymp. Kunstwettbewerbes am Künstlerhaus
- 1942 Umbau d. Degussa-Stammhauses
- 1946 Dachgeschoßausbau Gottfried-Keller-Gasse
- 1946 Innenraumgestaltung Milchgeschäft Bakovsky
- 1947 Dachgeschoßausbau Grabenhof
- 1949 Künstlerhaus-Kino (mit Rieffel und Pleban)
- 1951 Wiederaufbau d. Wohnhaus Dionysius-Andrassy-Straße
- 1951 Wohnhausanlage Untere Weißgerberstraße
- 1953 Wiederaufbau d. Wohnhaus Leebgasse
- 1954 Wiederaufbau d. Wohnhaus Rudolfinergasse
- 1956 Wiederaufbau d. Wohnhaus Silbergasse/Rudolfinergasse
- 1956 Wohnhaus Lambrechtsgasse
- 1957 Wohnhausanlage Matschgasse (Bauteile 2 und 3)
- 1957 Restaurierung d. Vordaches der Steinhofkirche
- 1957 Wohnhausanlage Hofmannsthalgasse (mit Osika, Pongracz, Prutscher und Urbanek
- 1958 Haus Havlicek
- 1962 Wiederaufbau d. Theresianischen Akademie (Bauteile 1-4)
- 1962 Umbau d. Reitschultraktes d. Theresianums
- 1962 Wohnhausanlage Reizenpfenniggasse
- 1928 Innenraumgestaltung Wohnung K.
Publikationen
- Alfons HETMANEK/Franz KAYM, Wohnstätten für Menschen, heute und morgen, Wien/Leipzig 1919
- Alfons HETMANEK/Franz KAYM, Wiener Architekten, Franz Kaym - Alfons Hetmanek, Wien/Leipzig (Elbemühl), 1931
- Alfons HETMANEK/Franz KAYM, Ratschläge für die Einrichtung von Apartments, Wien N.N.
Weblinks
Commons: Alfons Hetmanek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Alfons Hetmanek. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Weblexikon Das Rote Wien
Kategorien:- Österreichischer Architekt
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