- Sigleß
-
Sigleß Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Burgenland Politischer Bezirk: Mattersburg Kfz-Kennzeichen: MA Fläche: 10,16 km² Koordinaten: 47° 47′ N, 16° 24′ O47.777516.395555555556207Koordinaten: 47° 46′ 39″ N, 16° 23′ 44″ O Höhe: 207 m ü. A. Einwohner: 1.135 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 111,71 Einw. pro km² Postleitzahl: 7032 Vorwahl: 02626 Gemeindekennziffer: 1 06 14 NUTS-Region AT112 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Gemeinde Sigleß
7032 SigleßWebsite: Politik Bürgermeister: Alfred Krenn (SPÖ) Gemeinderat: (2007)
(19 Mitglieder)Lage der Gemeinde Sigleß im Bezirk Mattersburg
Gemeindeamt(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Sigleß ist eine Gemeinde mit 1135 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich.
Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Siklós, der kroatische Ortsname ist Cikleš. Das Gemeindegebiet befindet sich im Naturpark Rosalia-Kogelberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Sigleß ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Die Gemeinde liegt in der Ebene zwischen Rosalien- und Leithagebirge und wird vom Edlesbach durchflossen.
Geschichte
Wie zahlreiche Fundstellen der Gegend nachweisen, war das Gemeindegebiet von Sigleß schon in der Jungsteinzeit besiedelt.
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia.
In der Römerzeit führte eine Straße, welche die damaligen Römersiedelungen „Scar(a)bantia“ (Ödenburg) und „Aquae“ (Baden) miteinander verband, in der Nähe von Sigleß vorbei. Bei Ausgrabungen im Jahr 2008 wurden römische Urnengräber aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. 2009 wurden neben einem römischen Brandgräberfeld auch spätawarisch-frühkarolingische Funde gemacht.[1]
Aus der Zeit der Awaren im 8. und 9. Jahrhundert n. Chr. liegen im Kloaschitzwald außerhalb der Ortschaft zahlreiche Hügelgräber. Seit August 2007 finden dort regelmäßig Ausgrabungen statt. Dabei wurden Gräber einer Nekropole des ausgehenden 8. und beginnenden 9. Jahrhunderts n. Chr. gefunden.[2]
Der Ortsname Sigless wird erstmals 1325 in der Schreibweise „Sykels“ urkundlich erwähnt. Nach einer heute im Ungarischen Staatsarchiv Budapest aufliegenden Urkunde überreichte der Sohn des Grafen Simon von Mattersdorf-Forchtenstein, Magister Paul, seiner aus Österreich stammenden Braut Elisabeth von Pottendorf die Ansiedlung Sigless als „Hochzeitsgeschenk“. 1346 wurde Sigleß der Grafschaft Forchtenstein eingegliedert, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Fürsten Nikolaus Esterházy wechselte.
Wie in vielen anderen Orten des Burgenlandes wurden auch in Sigless im 16. Jahrhunderts kroatische Kolonisten angesiedelt, wobei sich die Anteile der Deutschen und der Kroaten - ähnlich wie in den Orten Antau (Otava), Kittsee (Gijeca) und Stegersbach (Santalek) - in der Vergangenheit stets in der Waage hielten. Seit der Zwischenkriegszeit nimmt der Anteil der Kroaten stetig ab, sodass heute nur noch wenige Einwohner zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten gezählt werden können.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname „Siklós“ verwendet werden.
Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (→ Geschichte des Burgenlandes).
Sigleß hieß bis 1937 Siegleß.
Wappen
Blasonierung: In Rot ein aufrechter goldener Löwe, der mit seinen Vorderpranken eine goldene Traube hält. Das Wappen wurde Sigleß am 19. Mai 1982 vom Amt der burgenländischen Landesregierung verliehen.
Eingemeindungen
1971 wurde im Zuge der Gemeindezusammenlegungen die vordem eigenständige Gemeinde Krensdorf mit der Gemeinde Sigleß zusammengelegt. Was anfangs recht gut zu funktionieren schien, warf im Lauf der Zeit immer größer werdende Probleme auf, sodass die beiden Gemeinden 1998 wieder getrennt wurden.
Politik
Bürgermeister ist Alfred Krenn von der SPÖ.
Die Mandatsverteilung (19 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 13, ÖVP 6 Mandate.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in SigleßLiteratur
- Felix Tobler: Die Kroaten im Bezirk Mattersburg/Hrvati u matrštofskom kotaru. Verlag BENUA, Großpetersdorf 1995, S 75-89. ISBN 3-85287-001-1.
Weblinks
Commons: Sigleß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeindedaten von Sigleß. In: Statistik Austria.
- Funde aus Awarengräbern
- Entdeckung der Awarengräber
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Dorothea Talaa, Ingomar Herrmann: Fundbericht. In: Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 48, Jahrgang 2009. Wien 2010. Seiten 455–456.
- ↑ Dorothea Talaa, Ingomar Herrmann: Fundbericht. In: Fundberichte aus Österreich. Band 46, Jahrgang 2007. Wien 2008. Seiten 723–724.
Städte und Gemeinden im Bezirk MattersburgAntau | Bad Sauerbrunn | Baumgarten | Draßburg | Forchtenstein | Hirm | Krensdorf | Loipersbach im Burgenland | Marz | Mattersburg | (Walbersdorf) | Neudörfl | Pöttelsdorf | Pöttsching | Rohrbach bei Mattersburg | Schattendorf | Sieggraben | Sigleß | Wiesen | Zemendorf-Stöttera
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Sigleß — Blason de Sigleß … Wikipédia en Français
Sigleß — Infobox Town AT name=Sigleß name local= image coa = state = Burgenland regbzk = district = Mattersburg population =1106 population as of = 2005 population ref = pop dens = 108 area = 10.2 elevation = 207 lat deg=47 lat min=47 lat hem=N lon deg=16 … Wikipedia
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sigleß — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sigleß enthält die drei denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Sigleß, wobei alle Objekte nach § 2a des Denkmalschutzgesetzes unter Schutz gestellt wurden. Inhaltsverzeichnis 1… … Deutsch Wikipedia
Bezirk Mattersburg — Lage … Deutsch Wikipedia
Mattersburger Schnellstraße — Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/AT S Schnellstraße S4 in Österreich Karte … Deutsch Wikipedia
Fußball im Burgenland — Dieser Artikel soll einen Überblick über das Fußballgeschehen im Burgenland geben. Der offizielle Spielbetrieb wird vom Burgenländischen Fußballverband organisiert. In der Saison 2010/11 nehmen 171 Vereine am Spielbetrieb teil. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Ernst Rauchwarter — (* 8. September 1940 in Sigleß) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (ÖVP) und Landesbeamter. Rauchwarter war von 1972 bis 1982 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag. Rauchwarter wurde als Sohn des Zimmermann Ernst Rauchwarter aus… … Deutsch Wikipedia
Horst Musil — Horst Musil Spielerinformationen Geburtstag 10. Juni 1971 Geburtsort Wien, Österreich Position Mittelfeldspieler/Stürmer Vereine i … Deutsch Wikipedia
Krensdorf — Krensdorf … Deutsch Wikipedia
Mattersburger Bahn — Wiener Neustadt Hbf–Sopron Kursbuchstrecke (ÖBB): 524 Streckennummer: 108 01 Streckenlänge: 31,782 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 13 ‰ Minimaler … Deutsch Wikipedia