- Almirante-Lynch-Klasse
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Almirante-Lynch--Klasse
HMS BothaÜbersicht Typ Zerstörer Einheiten 6 Bauwerft J. Samuel White, Cowes
Stapellauf September 1912 bis März 1915 Dienstzeit 1913–1945
Verbleib ein Kriegsverlust 1916
drei bis 1933, zwei bis 1945 im DienstTechnische Daten Verdrängung Länge über alles: 101,05 m
Breite 9,91 m
Tiefgang 3,35 m
Besatzung 160 Mann
(197-209 im Weltkrieg)Antrieb - 6 Foster-White-Kessel
- 3 Dampfturbinen Typ Parsons , 3 Wellen
- 30.000 PSw
Geschwindigkeit 31 kn
Reichweite 4205 sm bei 15 kn
mit 403 ts Kohle, 83 ts ÖlBewaffnung - 6 × 102-mm-L/40-Mk.VI-Geschütze
- 4 × Maschinengewehre oder
- 1 × Geschütz 2 pounder Mk.II
- 4-6 × 53,3-cm-torpedorohre
Umbewaffnung nach Kriegsende • 2 × 120-mm-L/45 Mk.II
• 2 × 102-mm-L/40-Mk. IV
• 2 × 2 pdr-pom-pom Mk.II
• 2 × 53,3-cm-ZwillingstorpedorohreDie sechs Zerstörer der Almirante-Lynch-Klasse wurden ab 1911 von J. Samuel White für die Chilenische Marine gebaut. Die nach einem Entwurf von J. Samuel White gebauten Boote waren deutlich größer und schwerer bewaffnet als zeitgleich gebaute britische Zerstörer. Nur zwei Boote konnten vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach Chile ausgeliefert werden, wo sie bis 1945 im Dienst blieben. Die übrigen vier Boote wurden 1914 von den Briten angekauft und als Faulknor-Klasse von der Royal Navy im Ersten Weltkrieg als Flottillenführer eingesetzt. Die Skagerrakschlacht verloren. Die drei verbliebenen Boote wurden von Chile zurückgekauft und 1920 überführt. Diese im Krieg stark genutzten Boote wurden schon 1933 ausgesondert.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Die neue Zerstörerklasse wurde nach dem Admiral Patricio Lynch, einem chilenischen Seehelden des Salpeterkrieges benannt. Die beiden ersten Schiffe erhielten die Namen des ersten modernen chilenischen Torpedokanonenbootes. Alle Boote hatten vier Schornsteine, von denen der vordere etwas höher und dünn war. Die anderen drei waren kürzer und breit. Die ursprüngliche Bewaffnung der Boote bestand aus sechs einzelnen 102-mm-Geschützen, von denen zwei auf dem Vorschiff nebeneinander standen und zwei an den Seiten etwas hinter dem Brückenhaus. Dazu nochmals zwei Geschütze nebeneinander nahe dem Heck. Die Geschütze waren eine Neuentwicklung der Armstrong Whitworth-Waffenfirma Elswick für Chile. Dazu kamen sechs Torpedorohre und vier Maschinengewehre. Als die in Großbritannien verbliebenen Schiffe zum Ende des Krieges umbewaffnet wurden, erhielten sie neue Geschütze in Standardausführungen der Navy. Die beiden dann eingebauten 120 mm-Geschütze wurden einzeln zum einen für das Vorderdeckspaar auf dem Vorschiff und zum anderen für das Heckpaar auf einer Plattform zwischen den beiden letzten Schornsteine aufgestellt, die beiden 102-mm-Geschütze nahe der Brücke blieben auf ihren Positionen. Bei Kriegsende hatte die Botha vier einzelne Torpedorohre, während die beiden englischen Schwestern über zwei Zwilllingsrohrsätze verfügten. Dazu kamen auf diesen drei Booten noch zwei 2 pounder-Luftabwehrgeschütze.
Die als erstes Boot im August 1914 in den Dienst gekommene HMS Faulknor wurde Ende des Jahres Flottillenführer der 4. Zerstörerflottille bei der Grand Fleet für Bearbeiten] Einsatz in der Skagerrakschlacht
Die Hochseeflotte gestoßen, die hinter der britischen Flotte vorbeilaufen wollte [1]. Die vorderen Boote Tipperary,
Die übrigen Boote der 4.Flottille sammelten sich hinter der Broke unter Commander Walter Allen, der das Kommando übernahm. Sie stießen wieder auf die Westfalen, die ein Erkennungssignal schoß und die Zerstörer mit ihren Scheinwerfern ausleuchtete. Broke versuchte einen Torpedoangriff, aber die Distanz war zu kurz und sie wurde sofort getroffen. Es fielen 47 Mann, alle Geschütze fielen aus und der Tod des Steuermanns ließ sie im Kreis laufen, so dass sie die Sparrowhawk rammte [2]. Drei Mann der Sparrowhawk wurden durch die Wucht des Aufpralls auf die Broke geschleudert. Beide Kommandanten gingen vom Verlust ihres Schiffes aus und ordneten die Räumung auf das andere Schiff an, so dass beide Besatzungen sich vermischten. In diesem Moment lief die Contest in das Heck der Sparrowhawk. Contest hatte allerdings nur geringe Schäden und schloss sich den kämpfenden Booten wieder an.
Broke und Sparrowhawk blieben fast eine halbe Stunde ineinander verkeilt, ehe Broke wieder frei kam und mit zusätzlich 30 Mann der Sparrowhawk den Rückmarsch antrat, obwohl ihr Bug nahezu abgetrennt war [3] Am dritten Tag nach der Schlacht lief sie in den Tyne ein [4]
Sparrowhawk wurde nach vergeblichen Abschleppversuchen versenkt [5][6].
Die 12.Zerstörerflottille unter Captain Stirling auf der Faulknor war wegen eines Schadens auf der Marlborough zurückgefallen. Die Flottille bestand aus dreizehn Zerstörern der 'M'-Klasse, der Faulknor und dem weiteren Flottillenführer Jellicoe. Hätten ihn die Meldungen erreicht, hätte Jellicoe wenden und die Hochseeflotte noch vor ab 4:30 und ihrem Einlaufen in den Schutz der deutschen Minenfelder erreichen können [7]. Gegen 4:10 am Morgen des 1. Juni wurde die Pommern von der [8] Die Pommern sank mit der gesamten Besatzung von 839 Offiziere und Mannschaften [9].
Weitere Gefechte
Am 21. April 1917 stieß die zur Dover Patrol versetzte Broke unter Edward Evans mit der Swift auf einer Routinekontrollfahrt nahe der Goodwin Sands [10] auf sechs deutsche Torpedoboote, die in der Nacht Dover beschossen hatten. Die Swift torpedierte Bernd von Arnim befehligte [11]. Der Kontrahent G 42 sank [12] mit 36 Toten. Swift wurde leichter beschädigt. Die vier anderen deutschen Torpedoboote konnten ohne Verluste zu ihrer Basis zurücklaufen.
In der Nacht zum 21. März 1918 versuchten sechs große deutsche Torpedoboote und 4 kleine der "A-Klasse" die Küste zwischen Dünkirchen und Nieuwpoort zu beschießen. Sie trafen schon im Anmarsch auf eine Vielzahl alliierter Schiffe. In dem sich entwickelnden unübersichtlichen Nachtgefecht rammte und versenkte die Botha das Torpedoboot Capitaine Mehl [13] irrtümlich torpediert, der noch Zeebrugge in der Nacht zum 24. April 1918 war die Broke unter Bertram Ramsay beteiligt, während die Faulknor Teil der "Inshore Squadron" des in derselben Nacht stattfindenden Ersten Raids auf Ostende war. In der Nacht zum 10. Mai 1918 befehligte Lynes auf der Faulknor die acht Zerstörer, die beim 2.Angriff auf Ostende eingesetzt wurden, zu denen auch die Broke unter Ramsay gehörte, auf der ein Seemann starb.
Verbleib der britischen Schiffe
Bei Kriegsende war die Faulknor wieder Flottillenführer der 4.Flottille jetzt in Devonport, Broke Führer der 6.Flottille in Dover und Botha Führer der 21.Flottille ebenfalls in Dover. Im April 1920 wurden die drei Zerstörer an den ursprünglichen Auftraggeber wieder verkauft. Wegen ihrer von den Ursprungsbooten abweichenden Bewaffnung wurden sie dann auch als Almirante-Williams-Klasse bezeichnet.
Dienst in Chile
Im Winter 1913 auf 1914 wurden die beiden ersten der bei Samuel White in Cowes bestellten Zerstörer nach Chile ausgeliefert, die Namen der ersten Torpedokanonenboote der chilenischen Flotte Almirante Lynch und Almirante Condell erhielten. Diese wurden in Tomás ex Almirante Lynch und Talcahuano ex Almirante Condell umbenannt. Sie blieben unter ihren neuen Namen vorerst weiter im Dienst. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und den Verkauf der noch im Bau befindlichen vier weiteren Zerstörer blieben die alten Boote bis zum Juni 1919 im Dienst.
Bei Kriegsende waren die Chilenen nicht an den älteren, überzähligen Schiffen interessiert, die die Briten ihnen verkaufen wollten, sondern bestanden auf ihren relativ modernen Vorkriegsbestellungen. Am Ende erwarb Chile im April 1920 die HMS Canada, die drei verbliebenen Zerstörer der vor dem Krieg bestellten Faulknor-Klasse und einen Schlepper. Die fünf Schiffe kosteten zusammen weniger als ein Drittel des Preises, den Chile 1914 für die Almirante Latorre zahlen wollte. Canada erhielt wieder den alten Namen und wurde am 27. November 1920 an Chile übergeben. Am selben Tag verließ sie Plymouth mit den beiden Zerstörern Almirante Riveros (ex HMS Faulknor, ursprünglich Almirante Simpson) und Almirante Uribe (ex