Alwin Günther

Alwin Günther

Alwin Günther (* 21. April 1906 in Viernau; † 15. August 1979) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), antifaschistischer Widerstandskämpfer und Gewerkschafter (FDGB).

Leben

Günther, Sohn eines Drechslers, besuchte die Volksschule und erlernte den Beruf des Werkzeugmachers. Ab 1920 war er als Sportler im Arbeiter-Athleten-Bund aktiv. 1924 wurde er Mitglied der KPD und war ab 1925 gewerkschaftlich organisiert. Von 1920 bis 1929 arbeitete er als Werkzeugdreher in Zella-Mehlis und wurde dann arbeitslos. 1928 war er politischer Leiter der KPD-Ortsgruppe Viernau. 1931 ging er in die Sowjetunion und arbeitete dort als Werkzeugdreher in einer Moskauer Maschinenfabrik. 1932 wurde er Mitglied der KPdSU und besuchte von 1932 bis 1936 die Kommunistische Universität des Westens in Moskau.

Von 1936 bis 1939 nahm er als Interbrigadist am Spanischen Bürgerkrieg teil, zunächst als Adjutant im Tschapajew-Bataillon (unter dem Namen Julius Lackner), später dann als Parteisekretär im Thälmann-Bataillon bzw. in Valencia. 1939 war Günther zunächst in Frankreich interniert, dann emigrierte er in die Schweiz und hielt sich illegal in Basel auf. Er war zeitweise Leiter der KPD-Emigration in der Schweiz. Im Februar 1942 wurde er verhaftet und später zu sechseinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war zunächst im Zuchthaus Witzwil, anschließend im Internierungslager Gordola im Tessin inhaftiert. Auch hier setzte er seine illegale Arbeit fort.

Im Oktober 1945 kehrte er nach Deutschland, in die SBZ, zurück und wurde Erster Sekretär der KPD-Kreisleitung Suhl, 1946/47 war er Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Suhl und 1947 dann Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Erfurt. Von April 1947 bis Dezember 1949 war er Organisationssekretär der SED-Landesleitung Thüringen. 1949/50 war er Sekretär der SED-Kreisleitung Erfurt. Anfang 1951 wurde er wegen seiner Westemigration und angeblicher Verbindung zu einer trotzkistischen Gruppe in der Schweiz (Noel Field-Affäre) auf Beschluss der ZPKK aus seiner Funktion abberufen und zur Landesparteischule delegiert. 1951/52 war er dann Sekretär des FDGB-Landesvorstandes Thüringen, 1952 dann Sekretär des Zentralvorstandes der IG Metallurgie. Zwischen 1953 und 1958 fungierte er als Erster Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Metallurgie und war Mitglied des Präsidiums des FDGB-Bundesvorstandes. Von 1958 bis 1968 war er Vorsitzender des FDGB-Bezirksvorstandes Suhl sowie Mitglied der SED-Bezirksleitung und Abgeordneter des Bezirkstages. Von 1961 bis 1979 wirkte er als Vorsitzender der DSF-Bezirksvorstandes Suhl und war Vorsitzender der Kommission zur Betreuung verdienter Parteimitglieder.

Auszeichnungen

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Günther (Familienname) — Günther oder Guenther ist der Familienname folgender Personen: Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Alwin Knapp — (* 26. Oktober 1918 in Dauborn; † 8. April 1995 in Greifswald), war Dermatologe und Humangenetiker, Professor an der Universität Greifswald und Leiter der Universitäts Hautklinik in Greifswald. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Alwin Berger — (* 28. August 1871 in Möschlitz bei Schleiz, Thüringen; † 21. April 1931 in Stuttgart) war ein deutscher Botaniker, Gärtner und Sukkulentenforscher. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „A.Berger“; früher war auch das Kürzel „Berger“ …   Deutsch Wikipedia

  • Alwin Blaue — Alwin Arthur Robert Blaue (* 6. September 1896 in Hamburg; † 28. November 1958 in Kiel) war ein deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer und Kunsthandwerker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Günther Schwerkolt — Günther Hans Schwerkolt[1] (* 12. März 1907 in Berlin Neukölln; † unbekannt[2]) war ein deutscher Schauspieler, Autor, Komponist, Kabarettist und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Günther Blumentritt — Pour les articles homonymes, voir Blumentritt. Günther Blumentritt Naissance 10 février 1892 Munich Décès 12 octobre 1967 (à 77 ans) Munich Origine …   Wikipédia en Français

  • Jürgen Günther — (* 24. Februar 1938 in Halle) ist ein deutscher Comiczeichner. Seine bekannteste Serie, Otto und Alwin, erschien ab 1974 in der DDR Kinderzeitschrift FRÖSI. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Buchveröffentlichungen (Auswahl) 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Otto und Alwin — sind die Hauptfiguren von Comics des Grafikers und Illustrators Jürgen Günther, die ab Oktober 1974 bis zum Juni 1981 mit einer Seite pro Heft als Fortsetzungsgeschichte in der DDR Kinderzeitschrift FRÖSI erschienen. Später waren sie vor allem in …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Günther von Kluge — Pour les articles homonymes, voir Kluge.  Ne doit pas être confondu avec Hans Günther. Hans Günther von Kluge …   Wikipédia en Français

  • Ernst-Günther Baade — Pour les articles homonymes, voir Baade. Ernst Günther Baade …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”