Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen

Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen

Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, kurz BMiB, wurde 1949 unter der Bezeichnung Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, kurz BMG, errichtet. 1969 erhielt es die neue Bezeichnung „innerdeutsche Beziehungen“.

Das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen war für sämtliche Angelegenheiten mit Bezug zur DDR zuständig. Auch die de facto diplomatischen Kontakte zwischen den beiden deutschen Staaten lagen auf Seiten der Bundesrepublik formal im Verantwortungsbereich dieses Ministeriums, nicht des Auswärtigen Amtes. In der Praxis wurde die Politik der Bundesregierung gegenüber der DDR jedoch maßgeblich vom Bundeskanzleramt bestimmt.

Im Zuge der Vereinigung beider deutscher Staaten wurde die Arbeit dieses Ministeriums hinfällig. Daher wurde es 1991 mit Beginn der zwölften Wahlperiode, der ersten gesamtdeutschen, aufgelöst. Sein Rechtsnachfolger ist das Bundesministerium des Innern.

Inhaltsverzeichnis

Bundesminister 1949 bis 1991

Nr. Name Lebensdaten Partei Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen
1 Jakob Kaiser 1888–1961 CDU 20. September 1949 29. Oktober 1957
2 Ernst Lemmer 1898–1970 CDU 29. Oktober 1957 13. Dezember 1962
3 Rainer Barzel 1924–2006 CDU 14. Dezember 1962 11. Oktober 1963
4 Erich Mende 1916–1998 FDP 17. Oktober 1963 28. Oktober 1966
5 Johann Baptist Gradl 1904–1988 CDU 28. Oktober 1966 30. November 1966
6 Herbert Wehner 1906–1990 SPD 1. Dezember 1966 21. Oktober 1969
Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen
7 Egon Franke 1913–1995 SPD 22. Oktober 1969 1. Oktober 1982
8 Rainer Barzel 1924–2006 CDU 4. Oktober 1982 29. März 1983
9 Heinrich Windelen * 1921 CDU 30. März 1983 11. März 1987
10 Dorothee Wilms * 1929 CDU 12. März 1987 18. Januar 1991

Parlamentarische Staatssekretäre

Beamtete Staatssekretäre

Publikationen

Das Bundesministerium publizierte viele Schriften zur Deutschen Teilung die großen Teils wissenschaftlich fundiert waren und aufklärerischen Charakter besaßen. Der politische Auftrag der Förderung der Wiedervereinigung mit friedlichen Mitteln, der sich auch auf die Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie bezog, trat bei einigen Schriften deutlich zu Tage. Im folgenden sind einige Schriften des BMgF aufgeführt:

  • BMgF (Hrsg.): SBZ von A bis Z, Deutscher Bundes-Verlag, Bonn, 1. bis 10. Aufl., 1953 bis 1966, ca. 500 Seiten.
  • BMgF (Hrsg.): Sowjetische Auffassungen zur Deutschlandfrage 1945–1954. Dargestellt nach amtlichen Dokumenten, Deutscher Bundes-Verlag, Bonn, 1954.
  • BMgF (Hrsg.): Wer ist wer in der SBZ? Ein biographisches Handbuch, Verlag für Internationalen Kulturaustausch, Berlin, 1958.
  • BMgF (Hrsg.): Die Situation der Jugend im kommunistischen Herrschaftssystem der SBZ Deutschlands in Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Bonn – Berlin, 1960.
  • BMgF (Hrsg.): Die Bemühungen der Bundesrepublik um Wiederherstellung der Einheit Deutschlands durch gesamtdeutsche Wahlen. Dokumente und Akten. I. Teil, Oktober 1949 – Oktober 1953, Deutscher Bundes-Verlag, Bonn, 1958.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”