- Erik Amburger
-
Erik Amburger (* 4. August 1907 in Sankt Petersburg; † 6. November 2001 in Heuchelheim bei Gießen) war ein Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Geboren wurde er als Sohn des Arztes Dr. med. Nikolai Amburger und dessen Ehefrau Gerda geb. Schottländer. Seine väterliche Familie war schon lange mit dem russischen Wirtschaftsleben eng verbunden, auch die mütterlichen Verwandten wirkten bereits seit Jahrzehnten in der russischen Industrie. Nach der Oktoberrevolution musste er 1918 mit Mutter und Geschwistern seine Heimatstadt verlassen. Der Vater blieb dort und verstarb 1920 in Folge einer Seuchenerkrankung.
Studium
Über Reval kam Erik Amburger nach Heidelberg, wo er 1926 die Reifeprüfung bestand und an dessen Universität er seine ersten Semester Geschichte studierte. 1927 setzte er sein Studium in Berlin fort, wo er 1933 mit der Schrift „Rußland und Schweden 1762–1772“ zum Dr. phil. promovierte. Da er wegen jüdischer Vorfahren nicht in den Öffentlichen Dienst übernommen wurde, beschäftigte ihn Karl Stählin bis 1938 als Privatassistenten für den Abschluß der „Geschichte Rußlands“.
Wirken
Nach Kriegsdienst bei der deutschen Wehrmacht seit 1939 und sowjetischer Gefangenschaft nach Kriegsende lebte und arbeitete Amburger zunächst in Ostberlin, war im Frühjahr 1953 aber Westberliner Grenzgänger. 1957 erhielt er eine feste Stelle an der Universität Gießen, zuletzt als Akademischer Oberrat. 1962 wurde ihm ein Lehrauftrag an der Universität Marburg erteilt, dort wurde Erik Amburger 1968 zum Honorarprofessor im Fachbereich Geschichtswissenschaft ernannt.
Zu Erik Amburgers Lebenswerk gehören viele Spezialuntersuchungen zur Geschichte einzelner deutschstämmiger Personen und Familien in Russland und im Baltikum. So erschien 1966 seine Geschichte der Behördenorganisation Rußlands von Peter dem Großen bis 1917, 1968 die Untersuchung über die Anwerbung ausländischer Fachkräfte für die Wirtschaft Rußlands vom 15. bis ins 19. Jahrhundert und 1980 das zweibändige Werk über Ingermanland als russische Provinz. Wesentlich trug er auch zum Zustandekommen des von Wilhelm Lenz 1970 herausgegebenen Deutschbaltischen Biographischen Lexikon 1710-1960 bei.
Weblinks
Wikimedia Foundation.