Andreas Georg Berg

Andreas Georg Berg

Andreas Georg Berg (* 23. Mai 1959 in Wiesbaden) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Lyriker. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist das Thema jüdische Geschichte und Religion. Er verfasste in Zusammenarbeit mir Peter Waldmann auch den Text zur Grundsteinlegungsrolle für den Neubau der neuen Synagoge in Mainz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Andreas Berg wurde studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1987 ist er als Fernsehjournalist beim SWF - heute SWR - in Mainz beschäftigt. Neben seiner Tätigkeit als Kulturredakteur zählen die Themengebiete Jüdische Religion und Jüdische Geschichte zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Als Featureautor und Regisseur hat er für den SWR, aber auch für die ARD Dokumentationen produziert, unter anderem über die Entstehung der neuen Mainzer Synagoge, über den Bergfilmpionier Arnold Fanck und über die frühen Wildwestkinoproduktionen in der Pfalz. Seit seiner Studienzeit ist Andreas Berg auch als Lyriker hervorgetreten, seit 1980 erschienen vier Lyrikbände. 1979 gründete er die Gruppe Lyrik & Musik, mit der er ein musikalisches Rezitationsprogramm zu seinen Texten erarbeitete und in der er auch als Pianist mitwirkte. Bis zur Auflösung des Ensembles im Jahre 1984 wurden die Programme der Gruppe in Konzerten vorgestellt, unter anderem auch im Fernsehen. Eine Schallplatte erschien 1981. Außerdem veröffentlichte er Gedichte in verschiedenen Anthologien und Literaturjahrbüchern.

Andreas Berg ist Mitglied der jüdisch-arabischen Friedensinitiative Givat Haviva und war Teilnehmer an deutsch-israelisch-palästinensischen Autorenbegegnungen der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Heute lebt er im Rheingau und hat einen Zweitwohnsitz in der Nordwestpfalz.

Literarisches Werk

Seine Gedichte reflektieren das Leben mit seinen existenziellen Fragestellungen, den eigenen Schreibprozess, setzen sich aber auch mit seiner Verwurzelung im Judentum auseinander. Typisch für seinen Stil sind Ironie und Lakonie und das Spiel mit literarischen Zitaten. Im Nachwort zu seinem letzten Gedichtband "Herr Dudens Klangkurtisanen oder Die Dichter gehen auf und ab und schweigen" von dem Germanistikprofessor Hermann Kurzke wird er als Kenner der deutschen Literatur beschrieben, dessen Werk von Anspielungen durchzogen und von einer kryptischen und radikal verknappten Sprache geprägt seien[1] Die Lyrikerin Hilde Domin würdigte die Texte von Andreas Berg anlässlich einer Lesung bei einem deutsch-israelisch-palästinensischen Schriftstellertreffen in Israel als tief empfunden und intelligent gemacht.[2]

Preise

  • "Madamer Krab" - Kulturpreis (2002)
  • Probst Reinhard Becker Preis (2005)[3]

Publikationen

  • "Der abgebrochene Steg" (1980)
  • "Schalloch in der Nebelwand" (1982)
  • "Poesiebeton oder im Allgemeinen keine Elegien" (1985)
  • "Herr Dudens Klangkurtisanen oder Die Dichter gehen auf und ab und schweigen" (1992, Nachwort Hermann Kurzke)

Außerdem regelmäßige und zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturjahr-büchern wie „Mainzer Anthologie“, „Rheinland-Pfälzische Anthologie“, „Rheinland-Pfälzisches Jahrbuch für Literatur“, „Chaussée – Zeitschrift für Kultur und Literatur in der Pfalz“.

Filmographie Features und längere Dokumentationen (Auswahl)

  • "Hebräische Buchstaben als Architektur – die neue Synagoge in Mainz" (SWR 2010 und Phoenix 2011)
  • "Der Koloss von Böchingen – das XXL-Kunstwerk des Bildhauers Volker Krebs" (SWR 2010)
  • "Fünf Bücher und ein Freudenfest – wie die jüdischen Gemeinden die Thora feiern" (ARD 2009)
  • "Von Hammansohren und Königsbräuten – das Purimfest in Mainz" (ARD 2009)
  • "Der alte Dom völlig neu – Mainzer Gotteshaus ersteht als Modell" (SWR, HR und 3-Sat 2009)
  • "Eine Kirche zieht um - von Hackenheim nach Mainz in 30 Tagen" (SWR 2003)
  • "Die letzte Reise – alternative Wege im Trauerfall" (SWR, RBB 2001)
  • "Abel steh auf – Deutsch-israelisch-palästinensisches Autorentreffen in Jericho" (SWR und Schuldokumentation für die Landeszentrale für politische Bildung, 2000)
  • "Die Luftakrobaten – Filmflugspezialisten aus Mainz" (SWR 1999)
  • "Zwischen weißem Rausch und Abgrund – der Extremregisseur Arnold Fanck" (SWR, 3-Sat 1998)
  • "Da wo ich fremd bin ist meine Heimat – israelisch-palästinensisch-deutsches Schriftstellertreffen" (SWF 1997)
  • "Wildwest am Rhein - auf den Spuren des frühen Hollywood" (SWF 1996)
  • "Der Klotz von Gunsenum – das bewegte Leben des Malers Hermann Schmidt-Schmied" (SWF 1995)
  • "Auf dem Großmast des Triumphes – Deutsch-Spanisches Lyrikertreffen in der Pfalz" (SWF 1990)

Quellen & Weblinks

  1. Nachwort zu „Herr Dudens Klangkurtisanen oder Die Dichter gehen auf und ab und schweigen“ 1992 ISBN 3-925192-81-6
  2. „Literatur und Versöhnung“- Zweites deutsch-israelisch-palästinensisches Autorentreffen Givat Haviva (Israel) 1995, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
  3. Propst Reinhard Becker-Medienpreis bei BDZV

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