Avira Antivirus

Avira Antivirus
Avira Antivirus
Entwickler Avira Operations GmbH & Co. KG
Aktuelle Version 12.0.0.861
(25. Oktober 2011,
für Windows)

3.1.3.5-0
(12. April 2011,
für Unix/Linux)
[1]

Betriebssystem Windows, Linux, Unix
Kategorie Antivirenprogramm
Lizenz EULA (proprietär)
Deutschsprachig ja
www.avira.com
ehemaliges Logo

Avira Antivirus (bis 2011: Avira AntiVir) ist ein Antivirenprogramm des deutschen Software-Herstellers Avira.

Für Privatanwender ist der Einsatz der Freeware-Version Avira Free Antivirus kostenlos, für einen erweiterten Funktionsumfang oder Nutzung im kommerziellen Umfeld stehen als kostenpflichtige Varianten Avira Antivirus Premium und die Avira Internet Security zur Verfügung. Avira bietet Privatkunden einige weitere kostenlose Programme im Bereich Computersicherheit an, Geschäftskunden außerdem Funktionalitäten zum Schutz von Arbeitsplatzcomputern, Datei-, Mail- und Proxyservern unter Windows und Linux sowie für PDAs und Handys unter Windows Mobile.

Ein aufgespannter Regenschirm in verschiedenen Formen ist das traditionelle Symbol von Avira Antivirus, Avira und der teilweise aus den Verkaufserlösen finanzierten Auerbach Stiftung.

Mit dem Release von Version 2012 benannte Avira seine Produktpalette um. Der zuvor genutzte Name AntiVir wurde aufgegeben; aus Avira Antivir Personal, der kostenlosen Variante, wurde Avira Free Antivirus, aus Avira AntiVir Premium wurde Avira Antivirus Premium und Avira Premium Security Suite wurde zu Avira Internet Security.[2][3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Avira Operations GmbH & Co. KG
Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1. März 2006
Sitz Tettnang am Bodensee, Deutschland[4]
Leitung Tjark Auerbach, CEO[5]
Mitarbeiter 300[6]
Umsatz 44 Mio. € (2009)[7]
Branche IT-Sicherheit
Website www.avira.com
Logo bis Februar 2011

1986 wurde die H+BEDV Datentechnik von Tjark Auerbach und einem Kollegen gegründet, wobei H+B für die Vornamen der Frauen der Firmengründer stand.[8] Der Hauptzweck des Unternehmens war zunächst der Import einer speziellen Software aus den USA nach Deutschland. Später stellte man auf Computersicherheit als neues Betätigungsfeld um.

Im Jahr 1988 brachte das Unternehmen AntiVir auf den Markt, eines der ersten professionellen Antivirenprogramme überhaupt. Zwei Jahre später wandelten Tjark Auerbach, Martin Ritter und Norbert Huth das Unternehmen zur GmbH um. Arbeiteten im Jahr 1990 bei der H+BEDV Datentechnik GmbH noch sechs Personen, so vergrößerte sich der Personalstamm bis 2007 auf 250 Mitarbeiter in Tettnang am Bodensee und an anderen Unternehmensstandorten in Deutschland.

Im Juni 2004 wurde ein Schutz gegen Internet-Dialer in AntiVir integriert, was zu diesem Zeitpunkt weltweit kein anderes Antivirenprogramm beinhaltete. Aufgrund dessen verlieh das Land Baden-Württemberg dem Hersteller im Rahmen einer Mittelstandsinitiative die Auszeichnung „Innovation des Monats“.[9]

Im gleichen Jahr erschien eine AntiVir-Portierung für Linux. Später wurden neben den Windows-Varianten, ab Windows 2000, auch die Unix-Varianten FreeBSD, OpenBSD und Solaris unterstützt.

Nach einem Zusammenschluss der H+BEDV Datentechnik mit zwei Schwestergesellschaften tritt der Hersteller von AntiVir seit dem 1. März 2006 unter dem Namen Avira auf. Die ursprüngliche Avira GmbH war zuvor schon für internationale Geschäftskunden tätig. Im Jahr 2011 benannte sich die Avira GmbH in Avira Operations GmbH & Co. KG um.[10]

Funktionen

Avira Antivirus erkennt über 3.400.000 Virenstämme[11], wehrt Trojaner, Würmer und Backdoors ab, schützt vor kostenverursachenden Einwahlprogrammen, sogenannten Dialern, und Rootkits. Infizierte Dateien können in den meisten Fällen repariert werden.

Integriert ist ein fakultativ ständig aktiver Virenwächter zur Echtzeit-Überwachung der Tätigkeiten auf dem Computer. Sobald auf eine Datei zugegriffen werden soll, die der Wächter für schädlich hält, gibt er eine Warnung aus und verhindert die Ausführung der verdächtigen Routine. Dabei kann das Programm auf eine Heuristik-Funktion zum Schutz vor bislang unbekannten Viren zurückgreifen.

Bei Verdacht auf einen Fehlalarm von Avira Antivirus oder bisher unerkannte Malware besteht die Möglichkeit, die betroffenen Dateien bei Avira für eine genaue Analyse hochzuladen.[12]

Im Juni 2004 wurde ein Schutz gegen Internet-Dialer in AntiVir integriert.

Seit Version 7.06 verfügt Avira Antivirus (ehemals Avira AntiVir) über einen Prozess-Schutz, dessen Ziel es ist, das Beenden des Virenwächters durch ein anderes Programm zu verhindern.[13] Mit Version 8.1 wurde das Programm optisch überarbeitet und modularisiert.[14]

Die im März 2009 erschienene Version 9 brachte eine Unterstützung für Dualcore-Prozessoren und in der Freeware-Variante einen Spyware-Schutz sowie eine Unterstützung für weniger leistungsstarke Netbooks.[15][16]

Version 10 der Software erschien am 23. März 2010 und enthält die Verhaltenserkennung ProActiv, welche unbekannte Malware anhand bestimmter Aktionsmuster erkennen soll.[17][18] Darüber hinaus wurde die Programmoberfläche überarbeitet und die generische Reparatur verbessert. Mit der generischen Reparatur sollen infizierte Dateien und die Windows-Registrierungsdatenbank besser von Malware bereinigt werden können.

Da der Nutzen eines Antivirenprogramms umso höher ist, je aktueller die verwendeten Virendefinitionen sind, stellt Avira mehrmals täglich in unregelmäßigen Abständen neue Virendefinitionsdateien zur Verfügung.

Am 4. Oktober 2011 erschien die Version 2012 von Avira Antivirus (ehemals Avira AntiVir). Das Programm soll ressourcenschonender sein und neue Viren effektiver entfernen. Zudem wurde die Oberfläche stark aufgefrischt.[19]

Kostenlose Version

Antivirus scannt in der kostenfreien Version den Mailverkehr nicht direkt beim Versand oder Empfang. Der Virenscanner wird aber bei einem Zugriffsversuch bzw. beim Speichern der Mail oder eines Anhangs bei einem potentiellen Schädlingsprogramm aktiv.

Die seit Version 10 integrierte Verhaltenserkennung ist in der kostenlosen Fassung nicht enthalten.

Mit der Version AntiVir Personal Edition Classic 7.0 wurde die programminterne Werbung verstärkt. Einmal täglich während der Aktualisierung zeigt sich ein Pop-up mit einer Werbeeinblendung.

Seit Version 10.2 (auch „Service Pack 2“ genannt), die im Juni 2011 veröffentlicht wurde, installiert die kostenlose Version von Antivirus zusammen mit der Option „Webguard“ die Werkzeugleiste „ASK Toolbar“ für den jeweils genutzten Standardbrowser. Die Werkzeugleiste des US-amerikanischen Suchmaschinenbetreibers Ask.com ist ein im Browser integrierter proxyähnlicher Dienst, welcher jegliches Surfverhalten des Nutzers zu dem Hersteller der Werkzeugleiste kommuniziert. Die Werkzeugleiste wird daher von vielen Anwendern als Ad- und/oder Spyware angesehen.

Testergebnisse

2008 erreichte AntiVir „Advanced+“ sowohl im Bereich der signaturbasierten Erkennung[20] als auch im Bereich der heuristischen Erkennung.[21] Die Reaktionszeit beim Bereitstellen von Sicherheitsaktualisierungen lag einer Untersuchung der Computerzeitschrift Chip zufolge bei maximal zwei Stunden.[22]

Version 9 ragte in einem Test der Computerzeitschrift c’t[23] durch eine sehr gute Erkennung von Web-Exploits heraus. Diese Funktion ist allerdings nur in der Premium-Version aktiv.

Die aktuelle Version 10 erzielte in einem Test von AV-Test sehr gute Ergebnisse.[17]

Im Test von Stiftung Warentest belegte AntiVir Premium 2011 zusammen mit den Konkurrenz-Produkten G Data InternetSecurity und Eset Smart Security Home den zweiten Platz. AntiVir Free ist das beste kostenlose Programm im Test.[24]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Download Avira AntiVir Personal - Free Antivirus – Seite bei Avira, Stand: 21. Juni 2011
  2. Release-Informationen für Avira Antivir - vom 4. Oktober 2011
  3. Avira Antiviren-Software in der Version 2012: Intuitiv, clever und leistungsstark - Pressemitteilung von Avira, vom 4. Oktober 2011
  4. http://www.avira.com/de/general-imprint
  5. http://www.avira.com/de/general-imprint
  6. http://www.avira.com/de/about-avira
  7. http://www.pcwelt.de/ratgeber/Antiviren-Software-Avira-Chef-Tjark-Auerbach-im-Interview-1003470.html
  8. Der Stifter – Herr Tjark Auerbach. Website der Auerbach Stiftung. Abgerufen am 21. Oktober 2011
  9. „Innovation des Monats“ geht an H+BEDV – Pressemitteilung bei Avira, vom 30. Juli 2004
  10. http://www.avira.com/de/general-imprint%7CNeuer Firmenname im Impressum
  11. Virendefinitionsdatei (VDF) Version 7.10.06.77, vom 14. April 2010
  12. Verdächtige Dateien und sonstige Uploads – Seite bei Avira; Stand: 14. September 2011
  13. Releaseinformationen Q3-2007 – Beitrag im Avira-Forum, vom 5. September 2007
  14. Avira aktualisiert AntiVir auf Version 8 – Artikel bei Heise online, vom 14. April 2008
  15. Optimized Scan in Avira AntiVir 9 (englisch) – Artikel beim Avira-TechBlog, vom 13. Februar 2009
  16. AntiVir 2009: Die neunte Generation ist da – Artikel bei Chip online, vom 25. Februar 2009
  17. a b Avira AntiVir 10 veröffentlicht – Artikel bei Heise online, vom 23. März 2010
  18. Maximierte Sicherheit: Avira AntiVir Version 10 – Pressemitteilung bei Avira, vom 23. März 2010
  19. http://www.avira.com/de/press-details/nid/529/news/new+version+2012
  20. Anti-Virus Comparative No. 17, On-demand detection of malicious software, Februar 2008 (PDF) – Dokument bei av-comparatives.org
  21. Anti-Virus Comparative No. 18, Proactive/retrospective test, Mai 2008 (PDF) – Dokument bei av-comparatives.org
  22. Im Test: Security-Suiten 2008 – Kurzartikel bei Chip online, vom 22. Januar 2008
  23. c’t Ausgabe 2/2009, vom 5. Januar 2009
  24. Sicherheitssoftware: So wehren Sie Viren ab – Testbericht bei der Stiftung Warentest, Ausgabe 03/2011

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