Anton Fellner

Anton Fellner
Anton Fellner

Anton Fellner (* 25. Dezember 1927 in Wagram am Wagram; † 7. Jänner 1997 in Varadero, Kuba) war österreichischer Journalist, Generalsekretär der Wiener Diözesansynode und langjähriger Abteilungsleiter beim ORF.

Leben

In eine Weinbauernfamilie (Anton und Magdalena Fellner) geboren, musste Anton Fellner als Sechzehnjähriger seine Schulzeit unterbrechen, da er als Flakhelfer in den Kriegsdienst eingezogen wurde, wo er 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach Kriegsende maturierte er 1946 am Kremser Realgymnasium, wo sein Religionslehrer der spätere Kardinal Franz König war, der sein lebenslanger Freund und Mentor werden sollte.

Ab Oktober 1946 studierte Fellner Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Schon während der Studienzeit wandte er sich der journalistischen Tätigkeit als Redakteur der "Wiener Blätter" der Katholischen Hochschulgemeinde zu. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. 1951 (Dissertation über die "Wiener Romantik am Wendepunkt 1813-1815") trat er in die Redaktion der katholischen Wochenzeitung "präsent" (damals "Der Volksbote") ein.

Anton Fellner heiratete Ingeborg geb. Winkler am 6. September 1952. Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor: Bernhard (*1953), Susanne (*1954), Monika (*1958). 1959 wechselte Anton Fellner als innenpolitischer Redakteur zur Tageszeitung Neues Österreich. Er wurde von 1964 bis 1967 deren letzter Chefredakteur und für seine mahnenden Artikel gegen das Wiedererwachen nationalsozialistischer und antiösterreichischer Tendenzen mit dem Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet.

Nach der Einstellung dieser Zeitung übernahm er im März 1967 als Generalsekretär die Organisation der Wiener Diözesansynode. In dieser Funktion war Fellner zusammen mit dem damaligen Erzbischof-Koadjutor Franz Jachym als dem Präsidenten der Synode wesentlich an der Verwirklichung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils auf der Ebene der Ortskirche beteiligt. Zu dieser Zeit wurde er auch zum Vorsitzenden der Katholischen Fernsehkommission Österreichs bestellt (bis 1975), ab November 1970 zum Präsidenten des Katholischen Zentrums für Massenkommunikation.

Ab 1972 leitete Fellner als mit der Herausgabe beauftragter Chefredakteur die "Wiener Kirchenzeitung" und war in der Katholischen Weltunion der Presse (UCIP) aktiv. Beim "Österreichischen Synodalen Vorgang" (1973/74) war Fellner Vorsitzender der Kommission "Kirche und Massenmedien".

Nach acht Jahren freiberuflicher Tätigkeit beim Fernsehen des Österreichischen Rundfunks übernahm Anton Fellner 1975 die Abteilung "Religion". Unter seiner Leitung wurde eine Vielzahl neuer Sendungen geschaffen, wie "Theologie im Gespräch" (später "Nachtstudio") und "Orientierung" (1994 ausgezeichnet mit dem Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis und heute das "dienstälteste" Magazin des ORF). In den 15 Jahren seiner Abteilungsleitung verdreifachte sich der Anteil an Sendungen mit religiösem Inhalt, wobei der Ökumene ein starkes Augenmerk zufiel. Mit Anton Fellners Ruhestand 1990 ging die Leitung an seinen langjährigen Mitarbeiter Peter Pawlowsky über.

Von 1990 bis 1996 fungierte Fellner als Vorsitzender des Verbandes der Katholischen Publizisten Österreichs, dem er mit der Einführung eines monatlichen Jour fixe mit namhaften GastreferentInnen neue Impulse gab. Anton Fellner schied 1997 unerwartet auf einer Kubareise infolge eines Badeunfalls aus dem Leben. Kardinal Franz König leitete die Trauerfeier zum Begräbnis des katholischen Publizisten am Gersthofer Friedhof in Wien.

Ehrungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fellner — ist der Familienname folgender Personen: Anton Fellner (1927–1997), österreichischer Journalist Christina Fellner (* 1973), deutsche Eishockeyspielerin Christoph Fellner von Feldegg (1789–1845), österreichischer Offizier Coloman Fellner… …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Holzer — (* 1964 in Innichen in Südtirol) ist Herausgeber, Publizist, Ausstellungskurator und Wissenschaftler für Geschichte der Fotografie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Kuratierte Ausstellungen 3 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Anton von Monts — Anton Graf von Monts de Mazin (* 2. April 1852 in Berlin; † 18. Oktober 1930 in Haimhausen) war ein deutscher Diplomat. Leben und Wirken Monts, Spross einer französischstämmigen preußischen Adelsfamilie, begann seine diplomatische Laufbahn 1886… …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Graf von Monts — de Mazin (* 2. April 1852 in Berlin; † 18. Oktober 1930 in Haimhausen) war ein deutscher Diplomat. Leben und Wirken Monts, Spross einer französischstämmigen preußischen Adelsfamilie, begann seine diplomatische Laufbahn 1886 als Botschaftssekretär …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Sturm — Sandsteinrelief am Sturmhaus in Füssen …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Fellner — (* 13. Oktober 1954 in Wien) ist ein österreichischer Journalist und Medienmacher. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Wien. Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1.1 Rennbahn Express 1.2 Basta …   Deutsch Wikipedia

  • Jakab Fellner — (Fellenthali Fellner Jakab) (Nikolsburg, 1722. July 25. – Tata, 1780. December 12.) Hungarian architect, most important Baroque architect of his generation in Hungary.LifeFellner was born in Moravia. Although untrained, his skills and knowledge… …   Wikipedia

  • Till Fellner — (born 1972) is an Austrian pianist. Biography He was born in Vienna and studied at the Konservatorium der Stadt Wien with Helene Sedo Stadler, and later privately with Alfred Brendel, Meira Farkas, Oleg Maisenberg and Claus Christian Schuster. He …   Wikipedia

  • Neues Österreich — Das Neue Österreich war eine österreichische Tageszeitung, die als Organ der demokratischen Einigung von den Gründerparteien der Zweiten Republik (ÖVP, SPÖ und KPÖ) ins Leben gerufen wurde. Das täglich außer Montag erscheinende Blatt war – nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrkirche St. Stephanus (Offenhausen) — Pfarrkirche St. Stephanus In der Österreichischen Kunsttopographie wird die römisch katholische Pfarrkirche St. Stephanus von Offenhausen in Oberösterreich als die „vielleicht bedeutendste in Renaissanceformen gehaltene Marktkirche… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”