Arnold Rimpau

Arnold Rimpau

Ludwig Arnold Rimpau (* 5. Juli 1856 in Braunschweig; † 2. Januar 1936 in Bandelstorf) war ein deutscher Gutsbesitzer und Unternehmer.

Leben und Werk

Arnold Rimpau war der Sohn des Kaufmanns August Rimpau und entstammte einer Braunschweiger Landwirts- und Kaufmannsfamilie, die dort seit dem 17. Jahrhundert ansässig ist.[1] Nach dem Abitur am Martino-Katharineum, trat er nach abgeschlossener kaufmännischer Lehre (u. a. in Bremen und England) in die väterliche Firma ein.

Die Rimpausche Villa im Jahre 2010.

Innerhalb der Norddeutschen Torfmoorgesellschaft arbeitete er an der Kultivierung des Großen Moores nördlich von Gifhorn. Nachdem es gelungen war, größere Flächen landwirtschaftlich nutzbar zu machen, legte Rimpau die Vorwerke „Arnoldshof“ und „Mathildenhof“ an. Darüber hinaus sorgte er dafür, dass der Torfabbau durch Maschinen vorgenommen wurde. Er ließ Torf in Gifhorner Fabriken zu Brennmaterial und Mull verarbeiten. Darüber hinaus setzte sich Rimpau für den Ausbau des Straßen-, Kanal- und Eisenbahnnetzes rund um das Große Moor ein; so subventionierte er z. B. die Eisenbahnverbindung zwischen den Orten Triangel und Isenbüttel.

Vor der Industrialisierung gehörte Arnold Rimpau in Braunschweig zum Kern des Wirtschaftsbürgertums.[2] 1848 stand er in der Stadt an fünfter Stelle der Höchstbesteuerten[3] und fühlte sich – wie andere wohlhabende Braunschweiger Bürger – der Förderung des Allgemeinwohls verpflichtet.[4] So stellte Rimpau z. B. Gelder für die Erhaltung alter Fachwerkhäuser und Kirchengemälde zur Verfügung.

Er wohnte repräsentativ in der nach ihm benannten Rimpauschen Villa, die zu seiner Zeit ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Stadt und Treffpunkt bedeutender Persönlichkeiten wie z. B. Ina Seidel oder Heinrich Sohnrey war.[5]

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, ISBN 3775258388

Einzelnachweise

  1. Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, S. 491
  2. Jörg Leuschner, Karl Heinrich Kaufhold, Claudia Märtl (Hrsg.): Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Band 3: Neuzeit, Georg Olms Verlag, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-13599-1, S. 78
  3. Jörg Leuschner, Karl Heinrich Kaufhold, Claudia Märtl (Hrsg.): Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Band 3: Neuzeit, S. 82
  4. Jörg Leuschner, Karl Heinrich Kaufhold, Claudia Märtl (Hrsg.): Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Band 3: Neuzeit, S. 80
  5. Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, S. 492

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