Artur Schöneburg

Artur Schöneburg

Artur Schöneburg (* 11. Februar 1905 in Gera; † 14. April 1959) war ein deutscher Landtagsabgeordneter (SPD), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, SED-Stadtvorsitzender von Gera und Leiter eines VEB in Saalfeld.

Leben

Schöneburg trat 1921 in die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) ein und 1923 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). 1925 nahm er an einem Kursus an der Heimvolkshochschule Tinz teil. 1926 gehörte er zu den Teilnehmern einer Delegationsreise in die UdSSR. Er gehörte zu den thüringer Sozialdemokraten, die frühzeitig für ein Zusammengehen mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) eintraten. 1932 wurde er Landtagsabgeordneter mit dem Mandat der SPD.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP 1933 nahm er aktiv am illegalen Widerstand gegen das NS-Regime teil und engagierte sich in der Gruppe „Neu Beginnen“. 1934 wurde er verhaftet, musste aber nach einigen Monaten wieder frei gelassen werden. 1940 wurde er zum Strafbataillon 999 einberufen und geriet in Ägypten bei Kriegsende in britische Kriegsgefangenschaft.

Als die NS-Diktatur beseitigt war, kehrte er im März 1946 nach Thüringen zurück, wurde Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und wirkte in deren Thüringer Landesvorstand mit. Zugleich amtierte er als SED-Vorsitzender in Gera. Im Sommer 1949 wurde er wegen angeblicher „politischer Überheblichkeit“ und fehlender Durchsetzungskraft gegenüber Anhängern Kurt Schumachers seiner Parteifunktionen enthoben. Er besuchte danach eine Parteischule und leitete bis 1959 einen volkseigenen Werkzeugmaschinenbau-Betrieb in Saalfeld.

Literatur

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 565, ISBN 978-3-412-20544-7

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schöneburg — ist der Familienname folgender Personen: Artur Schöneburg (1905−1959), deutscher Politiker (SPD/SED) Volkmar Schöneburg (* 1958), deutscher Rechtsanwalt, Richter und Politiker (Die Linke) Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtages (Land Thüringen) (6. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtages des Landes Thüringen in der 6. Wahlperiode (1932–1933). Die Wahl fand am 31. Juli 1932 statt, die Wahlbeteiligung betrug 85,12 %.[1] Sitzverteilung Partei Stimmenanteil… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtages (Land Thüringen) (7. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtages des Landes Thüringen in der 7. Wahlperiode (1933). Am 5. März 1933 erfolgte die Wahl zum Reichstag, die Wahlbeteiligung betrug 90,10 %. Der siebente Thüringer Landtag wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Gera — Diese Liste strebt eine Aufzählung aller in der Wikipedia vertretenen Personen an, die in der Stadt Gera (einschließlich ihrer später eingemeindeten Ortsteile) geboren wurden. Ob diese Personen ihren späteren Wirkungskreis in Gera hatten, ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Frister — (* 7. Februar 1899 in Gera; † 1979) war ein deutscher Angestellter, Kämpfer gegen den Kapp Putsch, Kommunal und Landespolitiker (SPD/USPD/SED). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 14. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Vierzehnte Bundesversammlung trat am 30. Juni 2010 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten wählen. Im dritten Wahlgang wurde Christian Wulff gewählt. Nach dem Rücktritt Horst Köhlers am 31. Mai 2010 hatte die 14.… …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Laupheim — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Laupheim war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #27), der 1842 durch Umbenennung des 1808 formierten Oberamtes Wiblingen entstand, 1934 in Kreis Laupheim… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 13. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Dreizehnte Bundesversammlung trat am 23. Mai 2009 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Bei der Wahl wurde Horst Köhler gewählt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung 1.1 Nach Parteien 1.2 Nach Bundesländern …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”