- Augau
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Der Augau war ein mittelalterlicher Gau am Ostrand der sächsischen Provinz Engern zwischen der Mündung der Diemel und Holzminden und links und rechts der Oberweser, Corvey und Höxter dazwischen liegend.
Er dehnte sich rechts der Weser etwa bis in die Mitte des Sollings aus, also etwa die Gegend des Klosters Hethis, das dort kurzzeitig bestanden hatte. Außer Hethis wurden im Solling auch andere Gründungsversuche unternommen, die heute Wüstung sind, vorwiegend am Rand, darunter Sulbeke, das zeitweise im Besitz der Grafen von Dassel war, anschließend zum Besitz der Grafen von Everstein und danach den Herren von Luthardessen gehörte.
Weitere Orte in diesem Gau waren Bevern, Boffzen, Lüchtringen und Würgassen.
Im und am Augau stießen verschiedene Interessen aufeinander. Graf Dodiko hatte hier bereits königliche Lehensrechte besessen. Sie gingen auf Meinwerk über. Der Gau gehörte somit zur Diözese Paderborn. Corvey war an der Oberweser begütert und mit Paderborn im Konflikt.[1] Der Norden um den Ort Forst gehörte noch zum Machtbereich des Billungerherzogs Bernhard. Zumindest im Süden konnten die Grafen von Northeim hier auch gräfliche Rechte erlangen, die sie bis in die Zeit Bischof Bernhards innehatten.
Im Nordosten grenzte er an Wikanafeld, im Osten an den Suilbergau, im Südosten lag das Einflussgebiet der Königspfalz Sohlingen, im Süden der Hessengau, im Westen an den Nethegau, im Nordwesten an den Wetigau und Corvey selbst sowie im Norden an den Tilithigau.
Literatur
- Karl-Heinz Lange: Die Grafen von Northeim (950-1144). Politische Stellung, Genealogie und Herrschaftsbereich. Dissertation Kiel, S. 12–15.
- Gudrun Pischke: von Gauen zum Landkreis, in: Jahrbuch Landkreis Holzminden, 2007, S. 4.
- August von Wersebe: Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra, insofern solche zu Ostfalen mit Nord-Thüringen und zu Ost-Engern gehört haben und wie sie im 10. und 11. Jahrhundert befunden sind. Hannover 1829, S. 201–203.
Quellen
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