- Bevern (Landkreis Holzminden)
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Wappen Deutschlandkarte 51.8666666666679.5138Koordinaten: 51° 52′ N, 9° 30′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Holzminden Samtgemeinde: Bevern Höhe: 138 m ü. NN Fläche: 33,23 km² Einwohner: 3.999 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km² Postleitzahl: 37639 Vorwahl: 05531 Kfz-Kennzeichen: HOL Gemeindeschlüssel: 03 2 55 002 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Angerstraße 13 a
37639 BevernWebpräsenz: Bürgermeister: Ernst Warnecke (FDP) Lage der Gemeinde Bevern im Landkreis Holzminden Bevern ist ein Flecken im Süden des Landkreises Holzminden in Niedersachsen (Deutschland) an der Weser und ist Sitz der nach ihm benannten Samtgemeinde Bevern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bevern liegt im Weserbergland zwischen den Mittelgebirgs- und Höhenzügen Burgberg im Norden und Solling im Süden; nicht weit entfernt sind Vogler im Norden und Homburgwald im Nordosten. Es befindet sich etwa 2 km östlich der Einmündung des durch die Ortschaft fließenden Beverbachs in die Weser.
Gemeindegliederung
Außer dem Ort Bevern selbst und dem Ortsteil Forst gehören zum Flecken die Dörfer Dölme, Lobach, Lütgenade und Reileifzen.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals in den Jahren 822/856 in Urkunden des Kloster Corvey erwähnt.
1501 wurde von Brun von Bevern die erste Kirche erbaut.[2] Der Kölner Erzbischof Hermann von Hessen konsekrierte die Kirche 1506.[3] 1595 ließ Statius von Münchhausen die Kirche abreißen und durch einen Neubau ersetzen.
1603 bis 1612 ließ Statius von Münchhausen das Schloss Bevern im Stil der Weserrenaissance erbauen. Das Schloss ist nach einigen Zwischenstationen zwischenzeitlich Kulturzentrum und Standort der EWR.
Im Jahre 1703 wurde Bevern das Marktrecht verliehen.
1832/1833 wurde die Telegraphenstation 28 der königlich-preußischen optischen Telegraphenverbindung von Berlin nach Koblenz auf dem Burgberg errichtet. Reste dieser damals 14 m hohen Station mit Wohnhaus sind noch heute zu sehen. 1850 wurde die Station nach Inbetriebnahme der elektrischen Telegrafenlinie Berlin-Köln wieder aufgegeben.
1846 wurde ein jüdischer Friedhof in Bevern gegründet. Ein zweiter jüdischer Friedhof wurde 1855 Am Steinbrink eingerichtet.
Am 19. November 1893 erfolgte die Einweihung der im neugotischen Stil erbauten ev.-lutherischen St. Johannis-Kirche. Sie wurde aus teilweise kunstvoll bearbeitetem Wesersandstein errichtet. Der Kirchturm stammt von 1571.
Im Juni 1939 musste ein Militärflugzeug vom Typ Bf 109 zwischen Bevern und Allersheim wegen Treibstoffmangels notlanden. Ebenso kam es im August 1943 zu einer Notlandung einer Ju 52 vor der Angermühle.
1996 lebten 4.571 Bürger in Bevern.
Im Juni 2007 lag die Bevölkerungszahl bei 4.205 Einwohner.
Zur Entwicklung des Postwesens in Bevern siehe: Postroute Braunschweig-Holzminden.
Religionen
78 % der Bevölkerung Beverns sind evangelisch, 16 % sind katholisch, 6 % gehören einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an.
Politik
Gemeinderat
Örtliches Entwicklungskonzept
Mittels eines Bürgerantrags wurde in Bevern erstmals ein Bürgerforum „Strategische Planung“ mit dem Ziel eines durch Bürger gestützten Entwicklungskonzeptes initiiert.
Arbeitsgrundlage hierfür ist die bewährte Strategielehre „Engpasskonzentrierte Strategie“. Bevern wird damit Pilotprojekt für eine systematische lokale Entwicklung im Wirtschaftsraum Holzminden.
Wappen
Von Rot und Grün durch silbernen Wellenbalken geteilt. Oben das goldene Renaissanceschloss Bevern mit 6 silbernen Fahnen und grünem Tor, unten ein widersehender goldener Biber neben zwei benagten goldenen Baumstümpfen mit goldenem Laubwerk. Begründung: Zu Symbolen wurden das für die Gemeinde Bevern wichtige, in Weserrenaissance gebaute Schloss, sowie der Biber, nach dem der Beverbach = Biberbach und danach Bevern = Bibern benannt wurde, gewählt.
Städtepartnerschaften
Bevern hat insgesamt fünf Partnerstädte im französischen Weinanbaugebiet Medoc an der Gironde-Mündung, nicht weit entfernt von der Atlantikküste. Seit geraumer Zeit findet ein wechselseitiger Besuch von französischen und deutschen Freunden dieser Partnerschaft statt. Die einzelnen Partnerstädte sind:
- Saint-Estèphe
- Cissac
- Vertheuil
- Saint-Germain-d´Esteuil
- Saint-Seurin-de-Cadourne
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Schloss Bevern, eines der bedeutendsten Baudenkmäler aus der Weserrenaissance, erbaut 1603 bis 1612 nach Vorgaben des Bauherrn, Statius von Münchhausen. Es handelt sich um eine regelmäßige Vierflügelanlage mit verzierten Schweifgiebeln, mit zwei diagonal gegenüberstehenden Treppentürmen um einen quadratischen Innenhof mit Wassergraben, zwei Brücken und einem Schlossgarten.
1986 übernahm der Landkreis Holzminden das Schloss von der Gemeinde und baut es seitdem kontinuierlich zu einem Kulturzentrum aus. Es beherbergt ständig das Heimatmuseum von Bevern und bietet in jedem Sommer eine sehenswerte Kulisse für die Veranstaltung „Nächtliches Schloss“, in deren Rahmen mit aufwändigen Beleuchtungseffekten der Schlossinnenhof illuminiert wird.
Ab Sommer 2007 wird im Schloss Bevern der erste europäische Themenpark für Geschichte, die „Erlebsniswelt Renaissance“ (EWR), als multimediales Erlebnis eröffnet.
Die Geschichte des Schlosses Bevern wird vor dem Hintergrund der von Brüchen und Einschnitten geprägten Biographie des Statius von Münchhausen in einer speziellen Inszenierung mit insgesamt 19 Erlebnisstationen wie Kriegsführung oder die rasant zunehmende Geldwirtschaft, dazu zählte auch die Spekulation und der Geldverleih, dargestellt.
Berühmt und berüchtigt war Statius v.a. aufgrund seines großen Reichtums. Dieser enorme wirtschaftliche Erfolg war jedoch eher von spekulativer Natur und basierte auf dem Getreidehandel, vor allem aber auf Geldverleih.
Wirtschaft
1900 wurde die Raiffeisenbank eG in Bevern gegründet und fusionierte 2002 mit der Volksbank Weserbergland eG.
Seit 1949 existiert die Bertram Elektrotechnik GmbH für Elektro- und Automatisierungstechnik, Bildverarbeitung und Anlagenbau.
Die Reinhard Hörnlein GmbH & Co KG wurde 1955 gegründet und stellte Fronten für Möbel in Massivholz, Kunststoff, Schleiflack und Hochglanz her. Sie wurde später Tochtergesellschaft der Gustav Wellmann GmbH & Co. KG (ehemals Casawell-Konzern heute zur Alno AG) und musste im November 2003 Insolvenz anmelden, was zur Auflösung des Unternehmens im Juli 2004 führte. Rund 135 Mitarbeiter wurden zuletzt beschäftigt.
1976 musste auch die Maschinenbaufabrik C. Müller in Bevern-Forst Insolvenz anmelden.
Die Egger Bevern GmbH & Co. KG, eine Niederlassung der Egger Unternehmensgruppe aus St. Johann in Tirol, Österreich, fertigt seit 1995 Mitteldichte Holzfaserplatten (MDF) und übernahm die 1988 im Ort gegründete Beverboard Faserplatten GmbH & Co. KG.
Seit 1996 gibt es die Ölmühle Solling GmbH, eine Ölmanufaktur zur Herstellung von Bio-Pflanzenölen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Erich Sander (*28. Dezember 1913 in Naumburg an der Saale), Kommunalpolitiker, FDP-Mitglied, ehemaliger Bürgermeister und Samtgemeindebürgermeister. Ehrenbürger seit 1993, verstorben am 12. Juli 2005.
Söhne und Töchter des Fleckens Bevern
- August Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1677–1704), Generalmajor
- Ferdinand Albrecht II. (Braunschweig-Wolfenbüttel) (1680–1735), Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Bevern
- Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1714–1766), zweiter Sohn des Herzogs von Braunschweig-Bevern
- Wilhelm Henke (1897-?), Pfarrer, Theologe und Landesbischof in Schaumburg-Lippe
- Prof. Dr. Otto Uhden, Professor für Wasserwirtschaft, zahlreiche Veröffentlichungen über den niedersächsischen Raum, unter anderem auch das Werk „Flecken und Schloß Bevern“
weitere Persönlichkeiten, die mit Bevern in Verbindung stehen
Louis Gerverot (1747-1829), Porzellanmaler und langjähriger Direktor der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, wohnte in seinen letzten Lebensjahren im Schloss Bevern. Der zur Zeit amtierende niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander war lange Zeit Rektor der Haupt- und Grundschule in Bevern. Außerdem war der Sänger Stephan Remmler der deutschen Rockgruppe Trio Ende der 70er in der Grundschule Bevern als (Musik-) Lehrer tätig.
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Beleg fehlt.
- ↑ Hans Jürgen Brandt: Die Bischöfe und Erzbischöfe von Paderborn. Paderborn 1984, S. 188–190, hier S. 190.
Weblinks
Commons: Bevern (Landkreis Holzminden) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Bevern in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis HolzmindenArholzen | Bevern | Bodenwerder | Boffzen | Brevörde | Deensen | Delligsen | Derental | Dielmissen | Eimen | Eschershausen | Fürstenberg | Golmbach | Halle | Hehlen | Heinade | Heinsen | Heyen | Holenberg | Holzen | Holzminden | Kirchbrak | Lauenförde | Lenne | Lüerdissen | Negenborn | Ottenstein | Pegestorf | Polle | Stadtoldendorf | Vahlbruch | Wangelnstedt
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