August Dreesbach

August Dreesbach

August Dreesbach (* 13. August 1844 in Düsseldorf; † 25. November 1906 in Berlin) war ein deutscher Politiker. Verheiratet mit Natalie Müller (1855-1942)

Dreesbachs Grab in Mannheim

Der gelernte Tischler Dreesbach wurde in Düsseldorf Mitglied der SDAP. 1874 wurde er als hauptamtlicher Agitator nach Südwestdeutschland entsandt, zunächst nach Stuttgart und nach kurzer Zeit nach Mannheim. Ab 1875 war er Mannheimer Vorsitzender der SAPD und 1877 wurde er Schriftleiter der neugegründeten Parteizeitung Pfälzisch-Badisches Volksblatt, die bereits im Jahr darauf aufgrund des Sozialistengesetzes verboten wurde.

1884 wurde er als erster Sozialdemokrat – zusammen mit Franz Königshausen – in den Mannheimer Stadtrat gewählt. Bei der Reichstagswahl 1890 gewann Dreesbach in der Stichwahl gegen Philipp Diffené und er wurde als erstes SPD-Mitglied Badens Abgeordneter im Deutschen Reichstag. Im selben Jahr wurde er Direktor des neugegründeten SPD-Blattes Volksstimme. 1891 wurden mit Dreesbach und Philipp August Rüdt erstmals zwei Sozialdemokraten − beide aus dem Mannheimer Wahlkreis – als Abgeordnete in die Zweite Kammer des Badischen Landtags gewählt. Bei der Reichstagswahl 1893 unterlag Dreesbach gegen Ernst Bassermann, schaffte aber 1898 erneut den Einzug in den Reichstag. 1903 legte er sein Landtagsmandat nieder, um sich ganz auf den Reichstag zu konzentrieren.

Nach Dreesbachs Tod 1906 nahmen 30.000 Menschen in Mannheim an seiner Bestattungsfeier teil. Die Stadt Mannheim benannte ein Straße im Stadtteil Almenhof nach ihm.

Das Grabmal hat die Form eines ägyptischen Tempeltors aus Muschelkalk. Man erkennt eine nach links schreitende nackte Männergestalt, die in der linken einen Hammer hält und in der rechten eine brennende Fackel. Vor ihm ist ein Altar oder Amboss. Im Türsturz ist die Inschrift "Ein Sohn des Volkes wollt er sein" und im linken Türpfeiler ist ein Bronzerelief mit einem Portrait Dreesbachs eingelassen.[1]

Literatur

  • Jörg Schadt und Wolfgang Schmierer (Hrsg.): Die SPD in Baden-Württemberg und ihre Geschichte. Stuttgart 1979, ISBN 3-17-004683-7
  • Stadt Mannheim, Michael Caroli und Ulrich Nieß (Hrsg.): Geschichte der Stadt Mannheim. Band 2: 1801–1914. Ubstadt-Weiher 2007, ISBN 978-3-89735-471-5

Einzelnachweise

  1. W. Münkel: Friedhöfe in Mannheim (SVA,1992) S.220

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • August Iffland — August Wilhelm Iffland August Wilhelm Iffland (* 19. April 1759 in Hannover; † 22. September 1814 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Intendant und Dramatiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Spethmann — (Mitte) auf der Leipziger Messe 1978 Dieter Spethmann (* 27. März 1926 in Essen) ist ein deutscher Manager und ehemaliger Vorstandschef der Thyssen AG. Spethmann modernisierte Thyssen und entdeckte die Transrapid Tech …   Deutsch Wikipedia

  • Großherzogtum Baden — Wappen Flagge …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Meyer-Struckmann — (* 16. August 1908 in Charlottenburg; † 28. Oktober 1984 in Essen) war ein deutscher Bankier und Jurist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stiftung 2.1 Preise …   Deutsch Wikipedia

  • Luitpoldhütte — AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1883 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Luitpoldhütte AG — Die Luitholdhütte AG ist eine Gießerei im oberpfälzischen Amberg. Neben dem verbliebenen Rest der Maxhütte (Sulzbach Rosenberg) ist es das letzte größere Unternehmen der Schwerindustrie in der Region. Der Firmenname bezieht sich auf den… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1890 — Die Reichstagswahl 1890 war die Wahl zum 8. Deutschen Reichstag. Sie fand am 20. Februar 1890 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp über 71% und damit niedriger als bei der Reichstagswahl 1887. Es war die erste Reichstagswahl in der Amtszeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1898 — Die Reichstagswahl 1898 war die Wahl zum 10. Deutschen Reichstag des Deutschen Kaiserreiches. Sie fand am 16. Juni 1898 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 68% und damit etwas niedriger als bei der Reichstagswahl 1893. Alle drei sogenannten… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1903 — Die Reichstagswahl 1903 war die Wahl zum 11. Deutschen Reichstag. Sie fand am 16. Juni 1903 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 76%, sie war damit deutlich höher als bei der Reichstagswahl 1898. Sowohl die „Kartellparteien“ als auch das… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Abshagen — Hans Joachim Wolfgang Abshagen (* 17. November 1897 in Stralsund; † August 1945 in Brest, Weißrussische SSR) war ein deutscher Wehrmachtsoffizier, der an der Vorbereitung des Attentats vom 20. Juli 1944 beteiligt war. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”