Augustin, Kung-Fu-König

Augustin, Kung-Fu-König
Filmdaten
Deutscher Titel Augustin, Kung-Fu-König
Originaltitel Augustin, roi du Kung-fu
Produktionsland Frankreich, Spanien
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Anne Fontaine
Drehbuch Anne Fontaine,
Jacques Fieschi,
Gilles Taurand
Produktion Philippe Carcassonne,
Alain Sarde
Musik Philippe Carcassonne,
Olivier Lebé
Kamera Christophe Pollock
Schnitt Luc Barnier
Besetzung

Augustin, Kung-Fu-König (Original: Augustin, roi du Kung-fu) ist eine französisch-spanische Filmkomödie der Regisseurin Anne Fontaine aus dem Jahr 1999.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der tollpatschige Augustin Don Santos verdient sein Geld als Statist in diversen Filmproduktionen. Sein Schauspieltalent ist allerdings nur minder entwickelt, was ihn jedoch bei einem Dreh nicht davon abhält, dem französischen Kinostar Fanny Ardant Schauspieltipps zu geben.

Eigentlich träumt er von einer Filmkarriere als Kung-Fu-Star à la Jackie Chan. Zunächst übt er die Sportart nur in seinem Wohnzimmer, wo er sich regelmäßig Tonbandaufnahmen von Kung-Fu-Filmen anhört. Um die Kampfsportart richtig zu erlernen, will er nach China reisen. Da ihm für eine solche Reise nicht genügend Geld zur Verfügung steht, landet er schließlich im chinesischen Viertel von Paris, wo er sich einen Kung-Fu-Lehrer sucht und sich in dem chinesischen Stundenhotel Shanghai einquartiert. Arbeit findet er in einem nahegelegenen Geschäft, wo er sich mit dem älteren Verkäufer René anfreundet.

Schon beim ersten Kung-Fu-Training wird Augustin klar, dass seine pathologische Angst vor Körperkontakt seinem Traum im Weg steht. Um seine Phobie zu überwinden, geht er zu der chinesischen Akupunkteurin Ling, in die er sich verliebt. Seine neu entdeckten Empfindungen kollidieren jedoch mit seiner Angst vor Nähe und Berührung, sodass er inmitten einer Akupunktursitzung davonläuft. Bei einer örtlichen Karaoke-Veranstaltung treffen sie sich wieder. Als sie miteinander tanzen, bricht Augustin plötzlich zusammen. Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wird, zieht er bei René ein.

Auch Ling hat inzwischen Gefühle für Augustin entwickelt. Als sie weinend in den Armen ihres Französisch-Lehrers liegt und Augustin dies sieht, missversteht dieser die Situation und beschließt Frankreich zu verlassen und nach China überzusiedeln. Nach einigen Jahren trifft Ling, die inzwischen einen anderen geheiratet hat, auf René und fragt ihn nach Augustin. Dieser hat sich in China eingelebt und ebenfalls geheiratet. Sein Sohn trainiert fleißig Kung-Fu, was Augustin überaus stolz macht.

Hintergrund

Augustin, Kung-Fu-König ist die Fortsetzung von Anne Fontaines Kurzfilm Augustin von 1995, in dem ihr Bruder Jean-Chrétien Sibertin-Blanc bereits die Titelrolle gespielt hatte. Hauptdarstellerin Maggie Cheung, die in China ein großer Star ist, lernte eigens für ihre Rolle Französisch, während die französischen Filmstars Fanny Ardant und André Dussollier sowie der Regisseur Pascal Bonitzer sich bereit erklärten, kleine Gastrollen als sie selbst zu übernehmen. Gedreht wurde im 13. Arrondissement, dem chinesischen Viertel, von Paris.[1]

Augustin, Kung-Fu-König wurde am 25. August 1999 in Frankreich uraufgeführt und lief am 14. September 1999 auch auf dem Toronto International Film Festival. In Deutschland wurde der Film erstmals am 30. Juni 2003 im Fernsehen gezeigt.

Kritiken

Augustin, Kung-Fu-König ist ein liebevoll gespieltes und erfindungsreich gefilmtes kleines Juwel. […] Hong Kong Star Cheung ist herausragend als Akupunkteurin und Cowl verleiht seiner Rolle René eine bewegende Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Energie. Sibertin-Blancs reservierter, schrulliger Charme macht Augustins emotionales Erwachen und seine plötzliche Entdeckung von Sehnsucht und Herzschmerz besonders köstlich.“

Lisa Nesselson, Variety[2]

„Regisseurin Anne Fontaine erzählt in ihrem zweiten Spielfilm nach Eine saubere Affäre (1997) einfühlsam die Geschichte eines Außenseiters. Die Regisseurin nimmt sich Zeit, ihre Figuren zu entwickeln und lässt trotz überwiegend komischer Situationen auch traurige Momente nicht aus. Statt eines Happy-Ends erwartet den Zuschauer ein überaus origineller Schluss.“

Prisma Online[3]

„Die drollige Fortsetzung des Kurzfilms Augustin (’95) hat Längen, aber auch viel entwaffnenden Charme und wunderschöne Bilder. […] Actionslapstick trifft Melancholie: charmant.“

Cinema[4]

Einzelnachweise

  1. telerama.fr
  2. "Augustin King of Kung Fu is a tenderly played and inventively lensed little gem. […] Hong Kong star Cheung is excellent as the acupuncturist and Cowl nails a touching mixture of experience and youthful energy in the role of Rene. Sibertin-Blanc's reserved oddball charm makes Augustin's emotional awakening and sudden discovery of longing and heartache especially rich.", Variety
  3. Prisma Online
  4. cinema.de

Weblinks


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