Aurel von Milloss

Aurel von Milloss

Aurel von Milloss (* 12. Mai 1906 in Ozora, Ungarn; † 21. September 1988 in Rom) war ein ungarisch-italienischer Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Milloss studierte Philosophie und Geschichte an der Universität Budapest und Tanz bei Nicola Guerra, Viktor Gsovsky und Rudolf von Laban. Als Tänzer debütierte er 1928 bei Rudolf von Laban an der Berliner Staatsoper, machte sich dann selbstständig und arbeitete als Solotänzer, Choreograf, Ballettdirektor und als Opernregisseur an Theatern in Deutschland, darunter in Düsseldorf unter Walter Bruno Iltz, und in Italien. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er unter anderem in Sao Paulo und Rio de Janeiro tätig. In Paris inszenierte er beim Ballets des Champs-Elysées „Le Portrait de Don Quichotte“.

1959 verpflichtete Oscar Fritz Schuh ihn nach Köln, zusammen mit dem Kapellmeister Wolfgang Sawallisch und dem Bühnenbildner Caspar Neher. Milloss holte Marcel Luipart als seinen Stellvertreter und Leon Woizikowsky als Ballettmeister nach Köln und arbeitete mit Künstlern wie Maurice Béjart, Birgit Cullberg und Léonide Massine zusammen.

Von 1963 bis 1966 war er Ballettdirektor an der Wiener Staatsoper, wo er unter anderem mit Rudolf Chametowitsch Nurejew und Margot Fonteyn arbeitete. Später war er an der Mailänder Scala, am Opernhaus Rom, beim Maggio Musicale Fiorentino und von 1971 bis 1974 wieder an der Wiener Staatsoper tätig.

Schriften

  • Das Erbe des Expressionismus im Tanz. Relazione di base su danza; Convegno Internazionale di Studi sull'Espressionismo. Florenz 1964.
  • Coreosofia. Scritti sulla danza; con il libretto di Marsia e una lettera a Hans Kresnik. Hrsg. Stefano Tomassini. Olschki, Florenz 2002, ISBN 88-222-5132-6.

Literatur

  • Patricia Veroli: Milloss – Un maestro della coreografia tra espressionismo e classicità. Lucca 1996.
  • Giovanni Morelli (Hrsg.): Creature di Prometeo. Il ballo teatrale; dal divertimento al dramma; studi offerti a Aurel M. Milloss. Festschrift für Aurel M. Milloss. Olschki, Florenz 1996, ISBN 88-222-4415-X.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aurel — ist der Name folgender Orte in Frankreich: Aurel (Drôme) im Département Drôme Aurel (Vaucluse) im Département Vaucluse Aurel ist der Vorname folgender Personen: Aurel Manthei (* 1974), deutscher Theater und Filmschauspieler Aurel von Milloss… …   Deutsch Wikipedia

  • Milloss —   [ mijloʃ], Aurel von, eigentlich Aurél Milloss de Miholy [ mihoj], italienischer Choreograph und Ballettmeister ungarischer Herkunft, * Ujozora (heute Uzdin, Serbien) 12. 5. 1906, ✝ Rom 21. 9. 1988; war Ballettdirektor deutscher und… …   Universal-Lexikon

  • Sandor Veress — Sándor Veress [ˈʃaːndor ˈvɛrɛʃ] (* 1. Februar 1907 in Kolozsvár, damals Österreich Ungarn, heute Rumänien (Cluj Napoca); † 4. März 1992 in Bern) war ein ungarisch schweizerischer Komponist des 20. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten …   Deutsch Wikipedia

  • Sándor Veress — Sandor Veress in Baltimore 1966 Sándor Veress [ˈʃaːndor ˈvɛrɛʃ] (* 1. Februar 1907 in Kolozsvár, damals Österreich Ungarn, heute Rumänien (Cluj Napoca); † 4. März 1992 in Bern) war ein ungarisch schweizerischer Komponist des 20. Jahrhunderts. E …   Deutsch Wikipedia

  • Veress — Sándor Veress [ˈʃaːndor ˈvɛrɛʃ] (* 1. Februar 1907 in Kolozsvár, damals Österreich Ungarn, heute Rumänien (Cluj Napoca); † 4. März 1992 in Bern) war ein ungarisch schweizerischer Komponist des 20. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten …   Deutsch Wikipedia

  • Der wunderbare Mandarin — (ungarischer Originaltitel A csodálatos mandarin) op. 19 (Sz 73) ist eine einaktige Tanzpantomime des ungarischen Komponisten Béla Bartók auf eine Vorlage von Menyhért Lengyel. Die Uraufführung am 27. November 1926 in Köln löste wegen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Tanzwissenschaft — ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem vielschichtigen Phänomen Tanz in seiner historischen, kulturellen und sozialen Entwicklung. Tanzwissenschaft ist eine geisteswissenschaftliche Disziplin, die eine enge Verbindung zur Musik , Theater …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Boje — (* 16. November 1905 in Berlin; † 20. Juli 1992 in Leichlingen (Rheinland)) war ein deutscher Fotograf. Er gilt als Wegbereiter der gestaltenden Farbfotografie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • 12. Mai — Der 12. Mai ist der 132. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 133. in Schaltjahren), somit verbleiben noch 233 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage April · Mai · Juni 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • 1906 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert   ◄ | 1870er | 1880er | 1890er | 1900er | 1910er | 1920er | 1930er | ► ◄◄ | ◄ | 1902 | 1903 | 1904 | 1905 |… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”