Bahnstrecke Schmalkalden–Brotterode

Bahnstrecke Schmalkalden–Brotterode
Schmalkalden–Brotterode
Triebwagen der ÖBB im Bf Kleinschmalkalden
Triebwagen der ÖBB im Bf Kleinschmalkalden
Strecke der Bahnstrecke Schmalkalden–Brotterode
Kursbuchstrecke (DB): 574 (1996) 190d (1968)
Streckennummer: 6699, 6700
Streckenlänge: 18,0 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Wernshausen
Bahnhof, Station
0,06 Schmalkalden (Keilbahnhof)
   
nach Zella-Mehlis
   
0,40 Stille
   
0,70 Schmalkalde
   
1,05 Schmalkalden Reiherstor
   
3,82 Anschluss Neue Hütte
   
5,00 Flohbach
   
5,37 Floh-Seligenthal
   
6,50 Viadukt Seligenthal
   
7,20 Hohleborn
   
Hundsrücktunnel 86 m
   
8,70 Viadukt Schmalkaldetal
   
9,54
0,00
Kleinschmalkalden (Pappenheim)
   
3,10
   
3,23 Auwallenburg
   
3,50 Anschluss Auwallenburg
   
5,36 Mommelstein
   
8,45 Brotterode

Die Bahnstrecke Schmalkalden–Brotterode verband die beiden Städte Schmalkalden und Brotterode im damaligen Landkreis Herrschaft Schmalkalden, der bis 1944 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau gehörte. Seit 1944 gehört das Gebiet zum Land Thüringen.

Eigentlich sind dies zwei Bahnstrecken, wobei diese im Kopfbahnhof Kleinschmalkalden (das von 1945 bis 1990 Pappenheim hieß) endeten bzw. begannen. Die Schmalkalder Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des Landkreises für den es eine Betriebsgemeinschaft mit der Staatsbahnstrecke gab. Die Kreisbahn führte über Auwallenburg mit beträchtlichen Steigungen hinauf zu dem Luftkurort Brotterode im Thüringer Wald, der damals wegen seiner Eisenindustrie den Bahnanschluss dringend benötigte.

Inhaltsverzeichnis

Staatsbahn Schmalkalden–Kleinschmalkalden

Die Staatsbahn führte von Schmalkalden über Floh-Seligenthal nach Kleinschmalkalden. Am 3. November 1892 wurde der Abschnitt Schmalkalden–Floh-Seligenthal eröffnet, ein Jahr später, am 6. November, der Abschnitt Floh-Seligenthal bis Kleinschmalkalden. Züge fuhren meist von Schmalkalden nach Brotterode durch, es gab eine Betriebsgemeinschaft mit der sich anschließenden Kreisbahn. Am 30. Oktober 1996 endete der Personenverkehr auf der Schiene. Der Güterverkehr zwischen Floh-Seligenthal und Kleinschmalkalden endete am 31. Dezember 1994, auf dem Reststück ein Jahr später am 1. Januar 1996. Der Versuch einer Privatbahn, auf eigene Kosten den Verkehr weiter zu betreiben, scheiterte nach wenigen Tagen. Bis zur Streckenstilllegung fuhren noch einige Sonderzüge, am 30. Juni 1999 war auch dies Geschichte.

Kreisbahn Kleinschmalkalden–Brotterode

Durch den Brand Botterodes ergab sich die Notwendigkeit, den Ort für den Wiederaufbau gut zu erreichen. Neben der Feldbahn Brotterode–Wernshausen wurde der Bau einer normalspurigen Bahn vorangetrieben. Der Bau der kreiseigenen Bahn war nur mit Hilfe des Landes und der Provinz möglich (Kleinbahnfond), die je 370.000 Mark bereitstellten. Am 19. Dezember 1898 konnte schließlich das Stück Kleinschmalkalden bis Brotterode eröffnet werden. Den Betrieb führte schon immer die Preußische Staatsbahn, später die Deutsche Reichsbahn im Auftrag des Kreises. Ab 1. April 1949 hatte die DR das alleinige Verfügungsrecht.

Die Personenzüge fuhren in der Regel von der Kreisstadt Schmalkalden bis Brotterode durch, ohne dass man umsteigen musste. Am 14. Dezember 1964 wurde der Abschnitt Auwallenburg–Brotterode stillgelegt und abgebaut. In Auwallenberg wurde Erz verladen. Die Personenbeförderung Pappenheim–Auwallenburg wurde bereits ab 1965 im Schienenersatzverkehr bedient; sie endete offiziell am 17. März 1968. Im Jahre 1986 wurden die Gleise bis Brotterode jedoch wieder neu gelegt, um ein Kohlekraftwerk in Brotterode anzuschließen. Das Kraftwerk wurde aber 1990 schon wieder stillgelegt.

Bahnhof Auwallenburg 1994

Seit 1990 gab es jährlich meist mehrere Sonderzüge bis zum Verladebahnhof Auwallenburg. Diese Gebirgsstrecke war beliebt bei Einheimischen und Fotografen. Versuche einer Privatbahngesellschaft, 1996 auf der Strecke von Schmalkalden wieder planmäßigen Personenverkehr, sogar bis zum Verladebahnhof Auwallenburg, einzurichten, scheiterten. Der Güterverkehr Kleinschmalkalden–Auwallenburg wurde am 31. Januar 1994 eingestellt. Die Strecke wurde 2001/02 demontiert und ein Radwanderweg, der Mommelstein-Radweg, gebaut.

Literatur

  • Markus Schmidt, Georg Thielmann: Der Mommelsteinblitz. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-429-0

Weblinks


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