Barbara von Brandenburg (1527–1595)

Barbara von Brandenburg (1527–1595)
Schlossportal in Brzeg mit der lebensgroßen plastischen Darstellung Barbaras und ihres Gemahls Georg II.

Barbara von Brandenburg (* 10. August 1527 in Berlin; † 2. Januar 1595 in Brieg) war eine Prinzessin von Brandenburg und durch Heirat Herzogin des niederschlesischen Herzogtums Brieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Barbara war die älteste Tochter des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. aus dessen Ehe mit Magdalene, Tochter des Herzogs Georg von Sachsen.

Am 15. Februar 1545 wurde sie in Berlin mit dem Brieger Herzog Georg II. vermählt. Die Verlobung hatte schon acht Jahre früher im Rahmen der brandenburgischen Erbverbrüderung mit dem Liegnitzer Zweig der Schlesischen Piasten zwischen Kurfürst Joachim II. und Herzog Friedrich II. von Liegnitz stattgefunden.[1] Die Vermählung wurde als Doppelhochzeit gleichzeitig mit der ihres Bruders Johann Georg mit Sophie, der Schwester von Barbaras Bräutigam gefeiert. Barbaras Mitgift betrug 20.000 Rheinische Gulden, für die ihr als Leibgedinge Amt und Stadt Brieg überschrieben wurden.[2]

Nach dem Tod seines Vaters Friedrich II. 1547 übernahm Georg II. die Liegnitzer Teilfürstentümer Brieg und Wohlau. Als er 1586 starb, vermachte er seiner Frau Barbara als Wittum die Stadt Brieg[3], über die sie bis zu ihrem Tode herrschen sollte. Das so verkleinerte Herzogtum Brieg erhielt der ältere Sohn Joachim Brieg, während Wohlau dem jüngeren Sohn Johann Georg zufiel. Das Herzogtum Ohlau regierten sie gemeinsam. Da die Brieger Residenz ihrer Mutter zustand, residierten sie zunächst in Ohlau. Nach Barbaras Tod 1595 fiel die Stadt Brieg ihrem Sohn Joachim Friedrich zu, an den bereits ein Jahr vorher Ohlau übergegangen war, das seit Johann Georgs Tod 1592 seiner Witwe Anna von Württemberg als Wittum gehört hatte.

Die Regierungszeit Barbaras gehört zur Blütezeit der Stadt Brieg.[4]

Am Torbogen des Brieger Schlosses befinden sich zwei überlebensgroße Rundplastiken. Sie stellen Herzogin Barbara in der fürstlichen Frauentracht ihrer Zeit und ihren Mann Herzog Georg II. dar[5].

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Barbara folgende Kinder:

  • Barbara (1548–1565)
  • Joachim Friedrich (1550–1602), Herzog von Brieg, Ohlau und Liegnitz
∞ 1577 Prinzessin Anna Maria von Anhalt (1561–1605)
∞ 1582 Prinzessin Anna von Württemberg (1561–1616)
  • Sophia (1556–1594)
  • Magdalena (1560–1562)
  • Tochter (*/† 1561)
  • Elisabeth Magdalena (1562–1630)
∞ 1585 Herzog Karl II. von Münsterberg-Oels (1545–1617)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. A. Sammter: Chronik von Liegnitz, Druck von W. Pfingsten, 1868, S. 191
  2. Zeitschrift für preussische Geschichte und Landeskunde, Mittler, 1868, S. 341 (Digitalisat)
  3. Die Angaben hierzu sind widersprüchlich. Nach Geschichte Schlesiens, Bd. 2, S. 34 erhielt sie Ohlau als Wittum.
  4. http://www.genealogienetz.de/reg/SCI/Brieg/st-kr/stbrieg.html
  5. Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 55.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Barbara von Brandenburg — ist der Name folgender Personen: Barbara von Brandenburg (1423–1481), Markgräfin von Mantua Barbara von Brandenburg (1464–1515), von 1476 bis 1492 Königin von Böhmen Barbara von Brandenburg Ansbach Kulmbach (1495–1552), Landgräfin von… …   Deutsch Wikipedia

  • Sophie von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach — Sophie von Brandenburg Ansbach (* 10. März 1485 in Ansbach; † 24. Mai 1537 in Liegnitz) war eine Prinzessin von Brandenburg Ansbach und wurde durch Heirat Herzogin von Liegnitz. Das Renaissanceportal des Piastenschlosses in Liegnitz mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim II. von Brandenburg — Joachim II. als Kurprinz, Porträt von Lucas Cranach d.Ä. Joachim II. nimmt das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt …   Deutsch Wikipedia

  • Brandenburg [1] — Brandenburg (m. Geogr. u. Gesch.). I. Älteste Geschichte bis zum Entstehen der Markgrafen von Nordsachsen 930. Die Ebenen zwischen der Mittel Elbe u. Mittel Oder, die heutige Provinz.B., bewohnten bis zur Völkerwanderung wahrscheinlich Sueven.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste von Grabstätten europäischer Monarchen — Diese Liste enthält eine Übersicht über die Grabstätten europäischer Kaiser, Könige und Regenten und deren Gemahlinnen sowie bedeutender Thronfolger seit dem Mittelalter. Die einzelnen Tabellen beginnen entweder mit der Ausrufung zum Königreich… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzog von Mantua — Gonzaga ist der Name einer nach der Burg Gonzaga bei Mantua benannten italienischen Fürstenfamilie. Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 2 Die Herrschaft Mantua 3 Liste der Herrscher von Mantua 3.1 Die Herzogtümer Nevers und Rethel …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Reuß — Regenten und Linien des Hauses Reuß Vögte und Herren von Weida Herren zu Weida Erkenbert I. (* um 1090; † um 1163/69) Heinrich I. Probus (* um 1122; † um 1193) Vögte von Weida (1193–1427) Heinrich II., der Reiche (1193–1209) (* um 1164/65; † um… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste der Hohenzollern — mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Burkhard I. von Zollern bis Konrad I. von Nürnberg und Friedrich IV. von Zollern 2 Die fränkischen Hohenzollern 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Hohnstein — (zeitgenössisch von Honstein) mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte Daten sind urkundlich… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”