- Barner (Adelsgeschlecht)
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Barner, auch: Bärner, Börner oder Berner ist der Name eines alten mecklenburgischen Adelsgeschlechts, das schon zu den Unterzeichnern der Union der mecklenburgischen Ritterschaft von 1523 gehörte. Ein Zweig der Familie siedelte sich in Dänemark an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Stammvater der Familie wird der Ritter Heinrich Barner mit dem Barte genannt, der um 1194 am Hof Herzogs Heinrich des Löwen in Bayern gelebt haben und mit ihm nach Norddeutschland gekommen sein soll. Der Name ist wahrscheinlich aus dem Wort: barnen = brennen entstanden. Urkundlich erscheint das Geschlecht erstmals am 18. März 1302 mit dem Ritter Otto dictus Berner,[1] mit dem auch die Stammreihe beginnt. Das Geschlecht ist als Besitzer von Koberow im Amt Güstrow im Jahre 1400 und von Bülow im Amt Crivitz seit 1590 nachweisbar. Die Familie erwarb danach in Mecklenburg weiteren bedeutenden Grundbesitz. Es entstanden die Häuser Bülow, Necheln und Wesselin mit großen Majoraten und Familienstiftungen. Von Mecklenburg breitete sich die Familie nach Dänemark aus und wurde hier in Vedbygaard auf der Insel Seeland ansässig. Mehrere Mitglieder des Geschlechts dienten in der dänischen, holländischen, österreichischen und hannoverschen Armee und seit Anfang des Siebenjährigen Krieges auch in der preußischen Armee. Christoph von Barner aus dem Hause Bülow wurde kaiserlicher Feldzeugmeister und erwarb sich 1683 bei der Belagerung von Wien große Verdienste. Ferdinand Albrecht von Barner befehligte die Braunschweiger Jäger, ein braunschweigisches Jäger-Regiment im amerikanischen Uabhängigkeitskrieg.
Besitzungen
- Bülow seit 1590
- Badegow seit 1678/82
- Ganzkow
- Klein Görnow seit vor 1628
- Kressin pfandweise 1784-1788
- Kucksdorf, teilweise pfandweise 1696-ca. 1770
- Moltow seit 1754
- Sülten vor 1512-1760
- Trams seit 1754
- Groß und Klein Trebbow seit 1754
- Rützenfelde (Pommern) um die Mitte des 18. Jahrhunderts
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Blau einen aus dem linken Schidrand hervorgehenden geharnischten Rechtsarm, der in der boßen Hand einen schwarzen Feuerbrand mir roter Flamme hält. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken drei Rennfähnlein an goldenen Schäften mit niederwärts stehenden Schwenkeln, von denen das mittlere rot, das rechte silber und das linke blau ist, auf einem oben runden, gezähnten blauen Schirmbrett mit scheibenartiger silberner Aussparung (oder silbernen Buckel) an der Basis.[2]
Eine Wappenverbesserung von 1683 durch Kaiser Leopold I. an den kaiserlichen Feldzeugmeister Freiherrn Christoph von Barner verliehen, zeigt in blauem Felde ein am linken Schildesrand aus natürlichen Wolken hervorkommenden silberngeharnischten Arm, der in der nackten Hand etwas linksgeneigt eine schwarze goldenbrennende Fackel hält. Auf dem Helm eine schwarze goldenbrennende Granate, besteckt mit drei Fähnchen an goldenen Lanzen. Die linksstehende rote Fahne weht nach links, die beiden andern, blau und silbern, nach rechts. Helmdecken rechts silbern und blau, links silbern und rot. Der Helm wurde später gewöhnlich gekrönt geführt. Einige Familienzweige, so die Häuser Necheln und Wesselin (Weselin), führen statt der Granate ein rotes Rad und vier Pfauenfedern.
Bedeutende Vertreter
- Claus von Barner, Obrist, gefallen am 21. September 1553 in der Schlacht bei Sievershausen
- Joachim Friedrich von Barner († 1688), Oberst, begraben im Güstrower Dom
- Christoph von Barner (1633-1711), kaiserlicher General-Feldzeugmeister[3]
- Joachim Hartwig Johann von Barner (1699-1768)[4], dänischer Amtmann, Stammvater der dänischen Linien
- Hellmuth Gotthardt Barner (1714-1775), dänischer Generalmajor
- Ferdinand Albrecht von Barner (1734-1797), braunschweigischer Offizier, 1776-1783 in Nordamerika, in der Schlacht von Bennington verwundet[5]
- Heinrich Franz von Barner (1753-1780), Domherr zu Lübeck, mecklenburgischer Kammerrat
- Friedrich Magnus von Barner (1821-1889), preußischer Offizier, Kommandeur des 1. Garde-Dragoner-Regiments in Berlin, verabschiedet als Generalmajor a la suite
- Carl Ulrich von Barner (1899-1978), bis 1945 letzter Besitzer von Klein Trebbow, 1939-1946 Ehemann von Tisa von der Schulenburg
Literatur
- Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansaessigen oder zu derselben in Beziehung stehenden ... adeligen Haeusern ... Band 1: A-D. Reichenbach, Leipzig 1836, S. 179.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Erster Band: Aa-Boyv. Friedrich Voigt, Leipzig 1859, S. 202f.
- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1775). Tiedemann, Rostock 1864, S. 8f.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 0435-2408, S. 226.
Weblinks
- Literatur über Barner (Adelsgeschlecht) in der Landesbibliographie MV
- Wappen und Beschreibung bei gutshaeuser.de
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenb. Urkundenbuch, Band V, 2790
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band 53 der Gesamtreihe, 1972, S. 226.
- ↑ Ludwig Fromm: Barner, Christoph von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 70 f.
- ↑ Joachim Hartwig Johann von Barner in der dänischen Wikipedia
- ↑ Bataillon von Barner
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