- Feldzeugmeister
-
Der Feldzeugmeister war zu Zeiten der Landsknecht-Heere der Oberbefehlshaber der Artillerie. Nach dem Feldhauptmann und dem Feldmarschall war er der höchste Offizier des Heeres.
Man verstand unter dem „Zeug“ das Geschütz mit seinem gesamten Material, das von den Büchsenmeistern und deren Handlangern nach einem freiwilligen Vertrag mit dem Kriegsherren bedient wurde. Das gesamte Zeug stand unter dem Befehl des Generalfeldzeugmeisters, bei den Franzosen Grand maitre d'artillerie. Dieser Titel war schon vor der Einführung eigentlicher Geschütze seit Philipp VI. (1328–1350) üblich und bezog sich auf die früheren Kriegsmaschinen.
In Preußen wurde 1898 an Stelle des Waffendepartements im Kriegsministerium eine Feldzeugmeisterei geschaffen, an deren Spitze ein Feldzeugmeister stand. Er bekleidete den Rang eines Divisionskommandeurs und hatte für die Beschaffung, Anfertigung und Verwaltung der Mittel und des Feldgeräts sowie für das dazu benötigte Personal zu sorgen.
1906 ersetzte Bayern die Inspektion der technischen Institute durch eine Feldzeugmeisterei. Sachsen hatte eine Zeugmeisterei mit einem Generalmajor (Oberzeugmeister) an der Spitze.
In Österreich-Ungarn war der Dienstgrad eines Feldzeugmeisters (abgekürzt FZM) der zweithöchste Generalsrang, die Stufe zwischen dem Feldmarschallleutnant und dem Feldmarschall für die aus der Infanterie und der Artillerie hervorgegangenen Generale. Die entsprechende Rangstufe bei der Kavallerie war der General der Kavallerie (GdK). Die Feldzeugmeister hatten demgemäß das Prädikat „Exzellenz“. Nach Schaffung des Dienstgrades General der Infanterie 1908 blieb die Bezeichnung Feldzeugmeister den Artillerieangehörigen vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
Österreichische (bzw. österreich-ungarische) Feldzeugmeister
- Graf Karl Ludwig zu Sulz (1572–1617), Präsident des Hofkriegsrates
- Johann Ernst von Bibra (1662–1705)
- Graf Otto Ferdinand von Abensperg und Traun(1677-1748)
- Graf Franz Guasco (1712–1763)
- Vincenz von Augustin (1780–1859)
- Wilhelm von Lebzeltern (1787–1869), Mitglied des Militärlandesgerichts in Wien
- Graf Bernhard Caboga-Cerva (1785–1855), Kommandant des Mineur-Korps
- Johann Baptist Coronini-Cronberg (1794–1880)
- Anton Csorich von Monte Creto (1795–1864), Kommandant des 1. Armeekorps
- Ludwig von Benedek (1804–1881)
- Ferdinand Vincenz von Augustin (1807–1861)
- Joseph Philippovich von Philippsberg (1818-1889), Eroberer und erster Gouverneur von Bosnien
- Heinrich Karl Giesl von Gieslingen (1821-1905)
- Adolf von Catty (1823–1897), Kommandant des 5.Korps
- Wilhelm von Österreich (1827–1894)
- Ferdinand Georg Karl von Cronenbold (1837–1904)
- Maximilian Franz Josef von Catinelli (1840–1907)
- Karl Cerri (1845–1918)
- Eduard Freiherr von Beschi (1848–1916)
- Rudolf von Chavanne (1850-1936)
- Oskar Potiorek (1853-1933), Befehlshaber der Balkanarmee 1914
- Arpad Tamasy von Fogaras (1861–1939), Kommandant des 4. Armeekorps 1917
- Karl Kuk (1853–1931), Kommandant der Festung Krakau, FZM seit 1915
- Siegmund Ritter von Benigni in Müldenberg (1855–1922), Kommandant des 8. Korps
Napoleonische Kriege
- Johann August von Turszky (1778–1856)
- Eugéne Guillaume Alexis von Mercy-Argenteau
- Ludwig Wilhelm Anton Baillet de Latour-Merlemont
- Jean-Pierre de Beaulieu (1725–1819)
- Friedrich von Bianchi
- Ferdinand von Bubna-Littitz
- Johann Gabriel von Chasteler (1763–1825)
- Hieronymus von Colloredo (1775–1822)
- Pavle Davidović
- Johann Friedrich von der Decken (1769–1840)
- Peter von Duka
- Ignácz Gyulay
- Johann von Hiller (1754-1819)
- Ludwig Aloys von Hohenlohe (1765–1829)
- Friedrich Wilhelm zu Hohenlohe-Kirchberg
- Vinzenz Maria von Kolowrat-Liebsteinsky
- Paul Kray von Krajowa
- Maximilian Baillet de Latour
- Theodor Baillet von Latour (1780–1848)
- Franz von Lauer
- Aloys Gonzaga
- Franz Joseph de Lusignan
- Anton Mayer von Heldensfeld
- Friedrich Wilhelm Georg von Oranien-Nassau-Diez
- Heinrich XV. Reuß zu Greiz (1751–1825)
- Joseph Freiherr von Staader
- Anton Sztáray von Nagy-Mihaly
- Ludwig von Vogelsang
- Joseph Nikolaus de Vins
- Olivier Remigius von Wallis
- Wilhelm Ludwig Gustav von Wartensleben
- Anton von Zach (1747–1826) als Ruhestands-Titel ab März 1825
Märzrevolution (1848/49)
- Konstantin Aspre
- Joseph Jelačić von Bužim
- Julius von Haynau
- Theodor Baillet von Latour
- Laval Nugent von Westmeath
- Wilhelm Ramming
- Georg von Rukavina
- Ludwig von Welden
Literatur
- Antonio Schmidt-Brentano.Die k.k. bzw. k.u.k. Generalität 1816–1918 Österreichisches Staatsarchiv.
Kategorien:- Generalsdienstgrad
- Militärgeschichte (Frühe Neuzeit)
Wikimedia Foundation.