Basilica dell’Osservanza

Basilica dell’Osservanza
Fassade der Basilica dell’Osservanza in Siena
Die Basilica dell’Osservanza mit altem Eingangsbereich von Süden gesehen
Die Basilica dell’Osservanza abends von Siena aus gesehen
Die Basilica dell’Osservanza von Siena (San Francesco) aus gesehen
Detail der Rückseite mit Campanile, Kuppel und altem Eingangsbereich
Die Basilica dell’Osservanza vom Palazzo Salimbeni aus gesehen

Die Basilica dell’Osservanza ist eine Basilika in Siena.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Basilika liegt auf dem Hügel Colle della Capriola im Seneser Stadtteil Scacciapensieri. Sie ist die einzige der vier Senesischen Basiliken, die außerhalb der Stadtmauern liegt, zudem ist sie die kleinste von ihnen. Sie wird als wichtigste Kirche außerhalb der Stadtmauern von Siena betrachtet[1]. Zu der Basilika gehört zudem die Krypta, die Sakristei, der Kreuzgang und der Konvent sowie seit 1920 das Museum Aurelio Castelli.

Geschichte

Der Bau der Basilika wurde um 1490 im Stile der Renaissance begonnen. Die Bauherrschaft wird Francesco di Giorgio und/oder Giacomo Cozzarelli zugeschrieben. Durch den Seneser Herrscher Pandolfo Petrucci wurde die Basilika von 1495 bis 1496 um die Krypta, den Konvent und das Familiengrab der Petrucci erweitert. Durch die Belagerung Sienas durch Florenz 1554/55 wurde die Basilika stark beschädigt und in der Epoche des Barock wieder aufgebaut. Der Campanile wurde 1719 errichtet. Von 1922 bis 1932 wurde sie restauriert. Am 23. Januar 1944 wurde sie bei einem Bombenangriff der Streitkräfte der Vereinigten Staaten bis auf Ausnahme der Fassade und einigen Seitenmauern fast vollständig zerstört, später (1945 bis 1949) unter Verwendung der nicht zerstörten Steine aber fast Originalgetreu wieder aufgebaut. Sie ist Namensgebend für den unbekannten Künstler Meister der Osservanza, der hier in einigen Kapellen wirkte. Kirche und Konvent werden von den Frati minori geleitet. Vor dem Bau der Basilika gab es schon einen kleineren Konvent, in dem Bernhardin von Siena als Eremit 1444 gewohnt hatte, bevor er nach L’Aquila aufbrach. Daher ist heute im Konvent eine Nachbildung der Cella di San Bernardino (Zelle des hl. Bernhardin) zu finden. Die Bibliothek der Basilika enthält ca. 28.000 Bücher aus den Jahren 1400 bis 1900 [2].

Innenraum

Die Innenseite der Fassade wurde von Andrea Della Robbia gestaltet und zeigt die heiligen San Bonaventura und San Lodovico in Form von Marmor-Medaillen. Zudem steuerte er zwei Marmorstatuen vor dem Hauptaltar hinzu (L’Annunciazione: Angelo annunciante (links) / Vergine annunziata (rechts), beide aus dem 15. Jahrhundert (um 1485)). Das Hauptschiff enthält auf beiden Seiten jeweils vier Kapellen, die hier entgegen dem Uhrzeigersinn von rechts beginnend aufgeführt sind mit ihren jeweiligen Werken (Auswahl).

  • Cappella 1: Crocifissione e Santi von Bartolomeo Neroni, Il Riccio genannt.
  • Cappella 2: Pietà von Giovanni di Paolo
  • Cappella 3: Madonna in trono col Bambino fra i Santi Girolamo e Bernardino, um 1460, Triptychon von Sano di Pietro
  • Cappella 4: Madonna in trono col Bambino fra i Santi Ambrogio e Girolamo, um 1436, Triptychon des Meister der Osservanza
  • Cappella 5: Quattro santi: San Giovanni Battista, San Francesco, San Pietro, San Giovanni evangelista von Andrea di Bartolo
  • Cappella 6: Crocifissione con i Santi von Bartolomeo Neroni, Il Riccio genannt
  • Cappella 7: Incoronazione di Maria Vergine con i Santi von Andrea Della Robbia, 1475, im Zweiten Weltkrieg zerstört und später restauriert
  • Cappella 8: L’Angelico di Siena von Sano di Pietro

Krypta und Familiengrab der Petrucci

  • Die Krypta befindet sich unter dem Hauptschiff und enthält die Gräber von Giacomo Cozzarelli (Architekt der Sakristei und Seneser Künstler, der auch im Palazzo Ducale in Urbino arbeitete) und Francesco di Giorgio.
  • Das Sepolcreto dei Petrucci befindet sich unter der Sakristei und enthält unter anderem die Gräber von Pandolfo Petrucci und Celia Petrucci.

Museo Aurelio Castelli

Das Museum wurde 1920 eröffnet und nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg danach wiedereröffnet. Es enthält unter anderem Werke von Antonio Federighi (Lapide sepolcrale di Niccolò Piccolomini, 1476), Girolamo Benvenuti (Giudizio universale) und Francesco d’Antonio (Reliquiario di San Bernardino, 1462)[3] sowie ein Manuskript von Albertus Magnus (De Animalibus).

Weblinks

 Commons: Basilica dell’Osservanza in Siena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  • Torriti, Piero: Tutta Siena. Contrada per Contrada, Edizioni Bonechi, Florenz 2004, ISBN 88-7204-456-1

Einzelnachweise

  1. Torriti, Piero: Tutta Siena. Contrada per Contrada, S. 399
  2. Sangalgano.org
  3. Sienaonline.it
43.332182811.3393003

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