- Bayındır
-
Die Bayındır waren ein bedeutender oghusischer Stamm. Sie siedelten sich während der seldschukischen Eroberung des Nahen Ostens hauptsächlich auf dem Gebiet der heutigen Türkei, in Aserbaidschan, im Irak und Iran an. Ein Teil des Stammes blieb auf dem Gebiet des heutigen Turkmenistan. Andere Schreibweisen sind Bayandur (Aserbaidschanisch) und Baýyndyr (Turkmenisch).
Mahmud al-Kaschghari erwähnte sie unter dem Namen Bayundur als einen der 24 oghusischen Stämme. Als Totemtier hatten sie einen Bussarden. Ihr Stammesname bedeutet im Alttürkischen der Ort, der häufig mit Segen ist.[1]
Die Bayındır sind mit den Seldschuken im 11. Jahrhundert aus Zentralasien nach Anatolien und in den Nahen Osten gekommen. Einige Gruppen der Bayındır siedelten zudem im Nordirak und in Südaserbaidschan. Aus den Bayındır ging die Dynastie der Aq Qoyunlu hervor. Sie beherrschten von 1389 bis 1507 Ostanatolien, Aserbaidschan und weite Teile des Irak und des Iran.[1]
Heute gibt es noch Reste des Stammes in der Türkei, im Iran, in Aserbaidschan und Turkmenistan. In der heutigen Türkei gibt es 36 Orte mit dem Namen Bayındır, im Iran fünf Orte mit dem Namen Bayandor und Bayendar, in Aserbaidschan ein Orte mit dem Namen Bayandur. In der turkmenischen Stadt Köneürgenç gibt es den Clan namens Baýyndyrow, die Nachfahren der Bayındır sind.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Besim Atalay: Divanü Lügati't - Türk. Türk Tarih Kurumu Basımevi, Ankara 2006, S. 56. (Türkisch)
- ↑ Prof. Dr. Soltanğa Ataniyazov: Die Vergangengeit, Verbreitung, heutige Situation und Zukunft der turkmenischen Stämme, Seite 6, abgerufen 18. September 2011. (Türkisch)
Wikimedia Foundation.