Becora

Becora
Suco Becora
Der Suco Becora liegt im Südwesten des Subdistrikts Cristo Rei.
Daten
Fläche 8,74 km²[1]
Einwohnerzahl 20.893 (2010)[2]
Chefe de Suco António da Silva Soares
(Wahl 2009)
Orte und Ortsteile Position[3] Höhe
Becusi Atas 8° 34′ S, 125° 37′ O-8.565125.615264 264 m
Becusi Bawah 8° 34′ S, 125° 36′ O-8.5622222222222125.59583333333166 166 m
Buburlau 8° 34′ S, 125° 37′ O-8.5708333333333125.61805555556304 304 m
Culau 8° 34′ S, 125° 36′ O-8.5719444444444125.605307 307 m
Karomate 8° 34′ S, 125° 37′ O-8.5741666666667125.6175350 350 m
Maliqueo 8° 35′ S, 125° 36′ O-8.5836111111111125.60472222222402 402 m
Masau Atas 8° 34′ S, 125° 36′ O-8.5616666666667125.6075265 265 m
Masau Bawah 8° 33′ S, 125° 36′ O-8.5569444444444125.59777777778166 166 m
Mota Ulun 8° 34′ S, 125° 37′ O-8.5727777777778125.61444444444350 350 m
Mota Ulun (Ost) 8° 35′ S, 125° 36′ O-8.5766666666667125.59388888889261 261 m
Mota Ulun (West) 8° 34′ S, 125° 35′ O-8.5736111111111125.59138888889261 261 m
Quituto 8° 35′ S, 125° 37′ O-8.5883333333333125.60944444444527 527 m
Becora[4] (Osttimor)
Becora[4]
Becora[4]

Becora ist ein osttimoresischer Suco, der einen Stadtteil im Südosten der Landeshauptstadt Dili bildet.

Inhaltsverzeichnis

Einwohner

Im Suco leben 20.893 Menschen (2010,[2] 2004: 18.057[5]). Die alltägliche Sprache ist Tetum, aber in Becora Leten (Ober-Becora), wie in Hera und dem benachbarten Distrikt Aileu, wird daneben auch der Subdialekt Lolein verwendet, der eine Variante des Isní ist. Außerdem lebt hier ein Großteil der etwa 300 Makalero Dilis, die aus Iliomar stammen.[6]

Geographie

Becora liegt im Südwesten des Subdistrikts Cristo Rei (Distrikt Dili) und hat eine Fläche von 8,74 km².[1] Ihm wurden nach der Unabhängigkeit Osttimors auch die Sucos Centro Benemauk und Ailok angegliedert.[7] Im Nordwesten liegt der Suco Culu Hun, im Norden Bidau Santana und Camea und im Osten Hera. Im Süden grenzt Becora an den Suco Liurai (Subdistrikt Remexio, Distrikt Aileu) und im Westen an den Suco Lahane Oriental (Subdistrikt Nain Feto, Distrikt Dili). Der Fluss Benamauc entspringt im Suco, fließt nach Norden durch Camea und bildet dann die Grenze zwischen Becora und Bidau Santana. Einen Teil der Grenze zu Lahane Oriental bildet der Fluss Bemori. An der Nordwestspitze Becoras treffen die beiden Flüsse aufeinander und fließen als Mota Claran in die Bucht von Dili. Das ganze System fällt allerdings außerhalb der Regenzeit trocken.[8]

Becora unterteilt sich in weitere Stadtviertel. Masau Bawah und Becusi Bawah (Bekosi Bawah) liegen im Nordwesten des Sucos. Den Norden bilden Masau Atas und Becusi Atas (Bekosi Atas). Im Westen befindet sich Ost- und West-Mota Ulun (Motaulun) und Kecamatan Dili Timur und im Südwesten Maliqueo (Malikeo). Das Zentrum besteht aus Culau (Kulau), Mota Ulun, Karomate und Buburlau.

Im Suco befinden sich die 14 Aldeias Au-Hun, Becusi Centro, Becusi Craic, Berebidu, Caqueu Laran (Caqueo Laran), Carau Mate, Clac Fuic, Culau Laletec, Darlau, Maucocomate, Malboro/Maliqueo, Mota Ulun, Quituto ('Kitutu) und Romit.[9]

Einrichtungen

In Becora befinden sich die Hadahur Music School, die von der Mary MacKillop East Timor Mission gegründet wurde.[10] Außerdem befindet sich im Stadtteil das wichtigste Gefängnis des Landes. Das Gefängnis bestand bereits zur indonesischen Besatzungszeit. Im Norden befinden sich drei Grundschulen (u.a. Escola Primaria Katolika Hati Kudus)[11], drei Prä-Sekundäre Schulen und zwei Sekundärschulen (u.a. Escola Secondaria I)[11]. Außerdem gibt es mehrere Einrichtungen zur Fortbildung.[12]

Geschichte

Während der indonesischen Besatzungszeit griffen am 10. Juni 1980 Einheiten der osttimoresischen Guerillaarmee FALINTIL unter anderem das Waffenlager der indonesischen Armee in Becora an.

Während der Gewaltwelle nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 kam es auch in Becora zu Schießereien.[13]

Ein Feuer zerstörte im Januar 2003 das Verwaltungsgebäude und den Großteil des Archivs des Gefängnis Becora. Entstanden war das Feuer durch einen Unfall. Personen kamen nicht zu Schaden.

Am 30. August 2006 gelang Alfredo Reinado, einem der wichtigsten Protagonisten während der Unruhen in Osttimor des selben Jahres, zusammen mit 56 Mitgefangenen die Flucht aus dem Gefängnis Becora. Mit Rasenscheren hatten sie die Wärter bedroht, die daraufhin die Türen öffneten. Danach nutzten die Flüchtenden die Besuchszeit, um aus dem Gefängnis zu entkommen. Die anderen 148 Insassen flohen nicht. Auch in Becora kam es in Laufe der Unruhen von 2006 zu Zusammenstößen. Ein Team aus neuseeländischen, australischen und malaysischen Polizisten übernahm im Rahmen der UNMIT-Mission hier die Aufgabe wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen.[14] Beim Markt von Becora befand sich ein Flüchtlingslager für bei den Unruhen vertriebenen.[15]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde António da Silva Soares zum Chefe de Suco gewählt[16] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[17]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Becora Church auf Wikimapia
  5. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  6. Juliette Huber: A grammar of Makalero - A Papuan language of East Timor, LOT Utrecht 2011
  7. Timor-Leste: Poverty in a Young Nation
  8. Timor-Leste GIS-Portal
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. Hadahur Music School
  11. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  12. Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  13. (9/8/99) Eyewitness Diary From East Timor
  14. NZ Police
  15. Norwegian Refugee Council
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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