- UNMIT
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UNMIT Einsatzgebiet: Osttimor Deutsche Bezeichnung: Integrierte Mission der Vereinten Nationen in Timor-Leste Englische Bezeichnung: United Nations Integrated Mission in Timor-Leste Basierend auf UN-Resolution: 1704 (2006) Weitere UN-Resolutionen: 1745 (2007) Beginn: 25. August 2006 Ende: andauernd Leitung: Sukehiro Hasegawa (Japan) August 2006 - November 2006
Atul Khare (Indien) seit November 2006Einsatzstärke (min.): 1.100 Einsatzstärke (max.): 3.174 Militär aus: Australien, Bangladesch, Brasilien, Volksrepublik China, Fidschi, Malaysia, Neuseeland, Pakistan, Philippinen, Portugal, Sierra Leone und Singapur Polizei aus: Australien, Bangladesch, Brasilien, Kanada, Volksrepublik China, Kroatien, Ägypten, El Salvador, Gambia, Indien, Japan, Kirgisistan, Malaysia, Namibia, Nepal, Neuseeland, Nigeria, Pakistan, Palau, Philippinen, Portugal, Südkorea, Rumänien, Russland, Westsamoa, Senegal, Singapur, Spanien, Sri Lanka, Schweden, Thailand, Türkei, Uganda, Ukraine, Uruguay, Vanuatu, Jemen, Sambia, Simbabwe und Singapur Todesfälle: 1 Kosten: 1. Juli 2007 - 30. Juni 2008: 160,59 Millionen US-Dollar Lage des Einsatzgebietes: Die Integrierte Mission der Vereinten Nationen in Timor-Leste (UN Integrated Mission in Timor-Leste UNMIT) ist die Folgemission der UNOTIL (UN Office in Timor-Leste) der Vereinten Nationen in Osttimor. Sie soll gemäß Resolution 1704 die Sicherheit wiederherstellen, beim wirtschaftlichen Aufbau helfen und die Durchführung der für 2007 anberaumten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen unterstützen. Der Weltsicherheitsrat hatte sich auf die Mission am 25. August 2006 geeinigt, nachdem es in Osttimor monatelang zu Kämpfen zwischen verschiedene Gruppierungen gekommen war, bei denen mehr als 37 Personen getötet worden und etwa 155.000 Menschen geflohen waren.
Die UNMIT bestand im Juni 2007 aus 1.628 Polizisten, 33 Militärberatern, 274 internationalen und 938 einheimischen zivilen Mitarbeitern und 301 UN-Freiwilligen.[1] Nach den vollzogenen Wahlen wurden im August die ersten zivilen Mitarbeiter, die die Wahlorganisation unterstützten verabschiedet. UNMIT wurde am 19. Februar 2009 um ein Jahr bis Februar 2010 verlängert.[2]
Geschichte
Zu Beginn gab es Streitigkeiten zwischen UN und Australien, ob die Mission auch eine militärische Komponente Teil von UNMIT werden sollte. Australien weigerte sich aber seine Truppen, die in Osttimor Teil der International Stabilization Force ISF sind, unter UN-Kommando zu stellen. Australien stellt auch die Führung der ISF. Daher beschränkt sich die UNMIT auf eine Polizei- und Zivilmission. Auch der damalige osttimoresische Premierminister José Ramos-Horta lehnte eine UN-Militärmission als unzureichend ab.[3]
Am 13. September 2006 nahm die UNMIT ihre Arbeit auf, der Einsatzbeginn wurde von einer Zeremonie in der timoresischen Hauptstadt Dili begleitet. Nach der Zeremonie kündigte Premierminister Ramos-Horta seinen Rücktritt für den Fall an, dass Milizen und oppositionellen Gruppen weiter gewaltsam Widerstand gegen die Regierung leisten. Wenige Stunden nach dem Beginn der UN-Mission beschossen sich am Abend rivalisierende Banden mit Pfeilen in der Nähe des Präsidentenpalastes. Ein 19-jähriger wurde dabei getötet. Etwa 60 portugiesische Soldaten, der seit Ende Mai in Osttimor aktiven internationalen Eingreiftruppe, feuerten Gummigeschosse ab, um die Kämpfer auseinanderzutreiben.
Leiter der UNMIT wurde zunächst der Japaner Sukehiro Hasegawa, der bereits die UNOTIL seit 2004 geleitet hatte. Am 20. September 2006 akzeptierte der ehemalige Präsident von Kap Verde António Mascarenhas Monteiro zunächst seine Berufung zum Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs Kofi Annan für Osttimor und sollte damit auch die Leitung der UNMIT von Hasegawa übernehmen, dessen Amtszeit endete.[4] Doch am 25. September lehnte Monteiro das Amt mit der Begründung ab, einige Konfliktparteien hätten ihm gegenüber Bedenken. [5] Daraufhin wurde am 6. Dezember 2006 der Inder Atul Khare von Kofi Annan zum neuen UN-Sonderbeauftragten und Leiter der UNMIT ernannt. [6]
Am 10. November 2006 wurde der 55-jährige Direktor der Philippine National Police Rodolfo Aser Tor als neuer Polizeichef der UNMIT designiert. [7] Er löste den Portugiesen Antero Lopes ab. [8] Im Dezember 2006 musste die UNMIT ihr erstes Todesopfer beklagen. Einer ihrer Dolmetscher wurde auf offener Straße getötet.
Anfang Mai 2007 beschuldigte man UN-Mitarbeiter des sexuellen Missbrauchs. Sie würden regelmäßig Bordelle in Dili besuchen, obwohl dies strengstens durch die UN-Leitung verboten wurde. Zudem wurde den UN-Mitarbeitern rücksichtsloses Fahren vorgeworfen. Zwischen März und Mai seien UN-Mitarbeiter in 80 Verkehrsunfällen verwickelt gewesen, einige darunter im Zusammenhang mit Alkohol. Zwar gibt es in Osttimor keine gesetzliche Regelungen betreffs Alkohol am Steuer, die UN hat aber auch hier klare Verbote für ihre Mitarbeiter ausgesprochen und Kontrollen eingeführt. Vier UN-Fahrer wurden bereits alkoholisiert erwischt, drei Fahrzeuge und zwei Schusswaffen wurden beschlagnahmt. Ein interner Bericht über Verfehlungen von UN-Personal in Osttimor während der letzten Jahre führt 20 Babys aus, die aus Beziehungen zwischen UN-Mitarbeitern und Timoresinnen entstanden und wo die Väter die Kinder im Stich ließen. In zwei Fällen von sexuellen Missbrauch wurden die Untersuchungen mangels Beweisen eingestellt.[9]
Im Rahmen des Attentats vom 11. Februar 2008 in Dili, bei dem Staatspräsident Ramos-Horta schwer verletzt wurde, wurden Vorwürfe gegenüber der UN-Polizei laut, sie hätten dem verletzten Präsidenten nicht schnell geholfen. Dies wurde von der UN zurückgewiesen.[10]
Weblinks
- UNO-Webseite der UNMIT-Mission
- UN-Nachrichten
- Wortlaut der UN-Resolution 1704 zum Mandat der Mission
Einzelnachweise
- ↑ UNMIT Homepage
- ↑ UN Security Council: TIMOR-LESTE AT PEACE, PRESIDENT TELLS SECURITY COUNCIL A YEAR AFTER SURVIVING ATTEMPTS ON HIS, PRIME MINISTER’S LIVES
- ↑ Fischer Weltalmanach 2008
- ↑ Angola Press: Ex-President of Cape Verde becomes UN envoy to East Timor 21. September 2006
- ↑ Angola Press: Cape Verde: Cape Verde`s ex-President declines UN appointment in East Timor 27. September 2006
- ↑ People's Daily online: Annan appoints Indian as new envoy to Timor-Leste 7. Dezember 2006
- ↑ nasdaq.com: Philippine Officer To Head UN Police Force In East Timor 9. November 2006
- ↑ scoop.co.nz: Police Commissioner Appointed In Timor-Leste 8. Dezember 2006
- ↑ theage.com.au: UN turns blind eye to use of Timor brothels 7. Mai 2007
- ↑ BBC, 14. Februar 2008, U.N. East Timor police called "cowards"
UNAMET (1999) | INTERFET * (1999–2000) | UNTAET (1999–2002) | UNMISET (2002–2005) | UNOTIL (2005–2006) |
ISF * (seit 2006) | UNMIT (seit 2006)
* durch die UNO legitimierte internationale EingreiftruppeLaufende Missionen: UNMIT 2006, Osttimor | UNAMA 2002, Afghanistan | UNOMIG 1993, Georgien | UNMOGIP 1949, Indien/Pakistan
Beendete Missionen: UNOTIL 2005–06, Osttimor | UNMISET 2002–05, Osttimor | UNTAET 1999–2002, Osttimor | INTERFET* 1999–2002, Osttimor | UNAMET 1999–1999, Osttimor | UNMOT 1994–2000, Tadschikistan | UNTAC 1992–93, Kambodscha | UNAMIC 1991–92, Kambodscha | UNGOMAP 1988–90, Afghanistan/Pakistan | UNIPOM 1965–66, Indien/Pakistan | UNSF 1962–63, Neuguinea
* INTERFET war keine Mission der Vereinten Nationen, wurde aber durch eine UN-Resolution legitimiert UNAMET zu unterstützen
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