- Beerfurther Schlösschen
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Beerfurther Schlösschen Beerfurther Schlösschen bei Reichelsheim im Odenwald, Ansicht der Kernburg von Westen.
Burgentyp: Spornburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: unbekannt Ort: Reichelsheim-Beerfurth Geographische Lage 49° 42′ 56,1″ N, 8° 53′ 4,2″ O49.7155878.884506363Koordinaten: 49° 42′ 56,1″ N, 8° 53′ 4,2″ O Höhe: 363 m ü. NN Das Beerfurther Schlösschen ist die Ruine einer mittelalterlichen Turmburg in Spornlage oberhalb von Beerfurth, einem Ortsteil von Reichelsheim im Odenwald, Odenwaldkreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Reste der Anlage befinden sich östlich Beerfurths nahe dem Gasthaus Vierstöck auf einer Höhe von 363,4 m ü. NN. Der Bergsporn mit Blick in das Gersprenztal ist heute bewaldet und Teil des Burgbergs (404 m ü. NN) im Kristallinen oder Vorderen Odenwald (Naturraum 145.9 Böllsteiner Odenwald).
Geschichte
Über die Geschichte des Beerfurther Schlösschens liegen keine Schriftquellen vor. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1740, als Beerfurther Bürger dort Steine abtransportierten zum Bau eines Schulhauses. Dies wurde von der Erbacher Regierung untersagt, anscheinend mit geringem Erfolg. Ein Handriss der Gemarkung Kirchbeerfurth aus den Jahren 1853–57 zeigt das Gebäude mit einem ungewöhnlichen, mehrfach auskragendem Grundriss und wesentlich überdimensioniert. Es trägt dort die Bezeichnung Kirchbeerfurther Schloß, wurde aber anscheinend kurz danach wieder herausgestrichen.[1] Grabungen fanden erst 1887 unter Eduard Anthes statt. Dabei wurden nur wenige Funde geborgen, weshalb angenommen wird, dass die Anlage unvollendet blieb.[2]
Die Datierung der Burganlage ist deshalb ebenfalls unsicher. Aufgrund der Bauweise könnte es sich um einen Vorgängerbau des nahe gelegenen Schloss Reichenberg handeln, das um 1200 entstand. Bis zum Erwerb des allodialen Territoriums im oberen Gersprenztal durch die Grafen von Erbach zu Beginn des 13. Jahrhunderts war der Besitz zersplittert. Die Erbauer sind möglicherweise in vorherigen Eigentümern zu suchen,[3] etwa den Herren von Crumbach.[4]
Anlage
Von der Burg sind noch einige Gräben und Wälle sichtbar sowie wenige Mauerzüge einer Ringmauer. Den Kern der Anlage bildete ein quadratischer Turm mit einer Seitenlänge von 14 m und etwa 2 m starken Mauern. Um den Turm verlief in etwa 10 m Abstand die Ringmauer, von der etwas Füllmauerwerk mit Resten der inneren Mauerschale aus kleinen Quadern erhalten und gesichert ist.
Jenseits des östlich gelegenen Halsgrabens, welcher die Burg gegen den Berg sicherte, konnte E. Anthes Teile der Vorburg nachweisen. Im Gelände sind davon nur schwache Spuren zu erkennen.
Literatur
- Eduard Anthes: Das Beerfurter Schlößchen. In: Archiv für hessische Geschichte. N.F. 2, 1899, ISSN 0066-636X, S. 257–272.
- Wolfram Becher: Wie sah das Beerfurther Schlösschen aus? In: Der Odenwald. 27, 1980, S. 66–67.
- Thomas Biller: Burgen und Schlösser im Odenwald. Ein Führer zu Geschichte und Architektur. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 194–196.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 545f.
- Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S. 25.
Weblinks
Commons: Beerfurther Schlösschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- „Burg Beerfurth, Gemeinde Reichelsheim (Odenwald)“, in: Historisches Ortslexikon (Stand: 21. Mai 2010)
- EBIDAT-Datenbank des Europäischen Burgeninstitutes id=2350
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): 'Beerfurther Schlößchen'. In: denkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Einzelnachweise
Beerfurther Schlösschen | Burg Breuberg | Erbacher Schloss | Burg Freienstein | Schloss Fürstenau | Burg Kirchbrombach | Schloss Bad König | Burg Lützelbach | Burg Michelstadt | Mühlhäuser Schlößchen | Burg Rodenstein | Burg Schnellerts | Schloss Reichenberg
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