- Khuen von Belasy
-
Khuen von Belasy, ursprünglich Khuen, Khuon, Khun (gesprochen Kuhn - das e ist ein Dehnungslaut) ist ein zunächst in Tirol heimisches Adelsgeschlecht, das der Überlieferung nach von Egon oder Egino Imo de Tramino, dem "Kühnen", aus der Schlußzeit des 13. Jahrhunderts herleitet. Deutlicher treten die Khuen erst im 16. Jahrhundert. Blasius Khuen wurde am 13. Juni 1541 niederösterreichischer Regimentsrat, sodann kaiserlicher geheimer Rat und 1560 bis gegen 1568 oberösterreichischer Kammerpräsident in Tirol. Rudolf Khuen wurde mit dem Prädikat Belasy von Gandeck (auch Liechtenberg und Aur) 1573, Freiherrn zu Neu-Lembach in den niederösterreichischen Herrenstand aufgenommen. Er hatte um 1557 die Herrschaft Gandegg käuflich erworben.
- Bekannte Namensträger (aus der 1622 im Mannesstamme erloschenen freiherrlichen Linie)
- Rudolf Khuen von Belasy und Liechtenberg, Freiherr zu Neu-Lengbach (Lembach) († 1581 Wien), 1559 Vorschneider Ferdinands I., später geheimer Rat und Oberstallmeister Kaiser Maximilians II. und Rudolfs II., am 8. Mai 1573 in den Freiherrenstand erhoben; bestattet in der von ihm gestifteten Familiengruft zu St. Dorothea.
- Dessen Sohn Johann Eusebius Khuen von Belasi, von Liechtenberg, Gandegg, Freiherr zu Neu-Lengbach, Herr zu Baumgarten, Raipoltenbach, Waasen und Judenau († 6. November 1622 Swietla, Böhmen), erscheint als Ritter des Ordens von Sansago, kaiserlicher Kämmerer und Obrister, 1596 königlicher Statthaltereirat in Böhmen, königlicher Hofkriegsrat, 1605–1610 Verordneter des niederösterreichischen Herrenstandes, 1612 wirklicher geheimer kaiserlicher Rat, Festungskommandant von Komorn, 1613 kaiserlicher Gesandter an die Pforte, 1620 kaiserlicher Armeeekommissar in Böhmen. Seine Erbin wurde die einzige Tochter aus der Ehe mit Maria Freiin von Berka auf Duba: Maria Franziska; sie heiratete den Grafen Paul Pálffy von Erdöd
- Johann Jakob Khuen von Belasi, * um 1515; † 15. Mai 1586) war ein Salzburger Erzbischof.
- Bekannte Namensträger aus der jüngeren gräflichen, in Niederösterreich und Böhmen begüterten Linie, welche Hanns Khuen, jüngerer Bruder Rudolfs, begründet
- Jakob Freiherr Khuen von Belasy zu Liechtenberg und Gandeck († 21. September 1639), seit 1623 auch Herr der konfiskirten Herrschaft Landstein in Böhmen und seit 1636 der Herrschaft Baumgarten in Niederösterreich, zunächst oberösterreichischer Regimentsrat zu Innsbruck, dann kaiserlicher Kämmerer und königlicher Statthaltereirat in Prag, endlich königlich geheimer Rat und Gesandter am kurbaierischen Hofe zu München. Seine drei Söhne: Matthias, Karl Balthasar und Leopold wurden nebst ihrem Vetter Jakob am 27. Juli 1640 in den Reichsgrafenstand erhoben.
- Mathias Khuen von Belasy († 1659), Reichsgraf, Erstgeborner des Vorgenannten, kaiserlichen Rates und Kämmerer, Gesandter an kurfürstlichen Höfen, vermählt mit Arma Susanna, Gräfin von Meggaus.
- Johann Franz Graf Khuen von Belasi (* 12. August 1649 in Hall in Tirol; † 3. April 1702 in Brixen), Fürstbischof von Brixen
- Weitere Familienmitglieder
- Johannes Kuen (auch: Johannes Khuen; 1606–1675), deutscher katholischer Dichter des Barock
- Károly Khuen-Héderváry (1849–1918), Ban von Kroatien und Ministerpräsident Ungarns
- Markus Kuen (auch: Marek Khuen, tschechisch: Marek Khuen z Olomouce; † 1565), Bischof von Olmütz
Siehe auch:
Weblinks
Commons: Khuen von Belasy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Franz von Krones: Khuen von Belasy. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 708 f.
Kategorie:- Österreichisches Adelsgeschlecht
Wikimedia Foundation.