St. Benedikti (Quedlinburg)

St. Benedikti (Quedlinburg)
Die Kirche von Norden aus gesehen
Vergleich St. Blasii mit St. Benedikti (hinten)

Die Marktkirche St. Benedikti in Quedlinburg wurde zuerst 1233 urkundlich erwähnt. Sie ist aber wesentlich älter und zeigt noch romanische Reste. Im südlichen Seitenschiff befindet sich ein vermauertes romanisches Fenster. Auch die Türme (am 29. April 1901 abgebrannt und in alter Form wieder aufgebaut) haben romanische Fenster. Der Bau ist eine Hallenkirche mit achteckigen Pfeilern, einem spätgotischen Chor aus dem 14. Jahrhundert und einem Taufstein aus dem Jahre 1648. Die Kanzel wurde 1591 von der Familie v. Stamer gestiftet. Der Hochaltar aus dem Jahr 1700 wurde nach einem Entwurf des Professors der Mathematik Sturm aus Wolfenbüttel vom Braunschweiger Bildhauer Joachim Querfurt angefertigt. Im südlichen Seitenschiff befindet sich ein Altarschrein aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Orgel wurde 1888 von der Orgelbauanstalt Ernst Röver in Hausneindorf geschaffen und verfügt über 30 Register, die weitgehend original erhalten sind.

In der Kalandskapelle (Ostteil des nördlichen Seitenschiffs) sind mehrere sehenswerte Wappenschilde und Epitaphien zu finden.

Von 1757 bis 1764 war der später bekannte Pädagoge Friedrich Gabriel Resewitz Pfarrer der Benediktikirche. Später war als Oberprediger und Superintendent an der Kirche Johann Heinrich Fritsch (* 1772; † 1829) tätig, der die erste vollständige Chronik Quedlinburgs Geschichte des vormaligen Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg 1828 verfasste.

Durch das Sponsoring einer belgischen Gasfirma wird die Marktkirche seit Juni 2009 nachts angestrahlt.

Dach und Dachstuhl der Kirche sind als Flora-Fauna-Habitat (FFH) für die Große-Mausohr-Fledermäuse ausgewiesen.[1]

Literatur

  • Joachim Wolf: Die Marktkirche St. Benedikti in Quedlinburg. Herausgegeben von der Evangelische Kirchengemeinde St. Blasii-Benedikti Quedlinburg in Verbindung mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. RVDL u. a., Köln u. a. 1997, ISBN 3-88094-543-8.
  • Joachim Wolf: Quedlinburg – Marktkirche St. Benedikti. Welterbe der UNESCO. (Fotos von Gregor Peda; Red. Christina Pfeffer). Kunstverlag Peda, Passau 2005, ISBN 3-89643-598-1 (Peda-Kunstführer 598).

Einzelnachweise

  1. C. Senula: Erweiterung Industrie- u. Gewerbegebiet Magdeburger Straße. Quedlinburg 2010, S. 44 (PDF, 842 KB)

Weblinks

 Commons: St. Benedikti (Quedlinburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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