St. Blasii (Quedlinburg)

St. Blasii (Quedlinburg)
Türme der von St. Blasii (vorne) und St. Benedikti
St. Blasii, Innenraum
Datei:StBlasiiAltar.jpg
St. Blasii, Altar
St. Blasii, Orgel


Die erste Erwähnung von St. Blasii in Quedlinburg lässt sich in einer Urkunde von 1222 nachweisen. Ein Vorgängerbau stammt wahrscheinlich aus dem 10. Jahrhundert, Reste davon befinden sich im heutigen Turm. Diese älteste Kirche wurde 1267 durch einen prächtigen Bau ersetzt, der bis 1711 stand. In diesem Jahr begann ein Umbau der Kirche – mit Ausnahme des Turms – im Stil des Barocks, der 1715 vollendet wurde. Das Innere ist schmucklos; bemerkenswert ist das alte Kirchengestühl.

An dieser Kirche predigte ab 1762 Johann August Ephraim Goeze. Er war ein Bruder des Theologen Johann Melchior Goeze, eines Gegners Lessings. Das Mausoleum der Familie Goeze befindet sich auf dem Marktkirchhof, gegenüber der St.-Benedikti-Kirche.

Die Kirche wurde in den 1990er Jahren mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz umfassend restauriert, nachdem sie seit 1952 nicht mehr genutzt worden war und sich die Bausubstanz seitdem erheblich verschlechtert hatte. Nach der Instandsetzung wird die Kirche hauptsächlich als Kulturort für Buchlesungen und Konzerte genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Orgel

Die Orgel wurde 1905 von Ernst Röver (Quedlinburg) erbaut. Das romantisch disponierte Instrument ist bis auf den Prospekt vollständig erhalten. Es hat 30 Register (pneumatische Kastenladen) auf zwei Manualen und Pedal. Im Zuge der Renovierung von St. Blasii wurde das Instrument umfassend saniert, wobei auch die Prospektpfeifen nach den originalen Mensuren rekonstruiert wurden.[1]

I Hauptwerk C–

1. Principal 16'
2. Bordun 16'
3. Principal 8'
4. Gambe 8'
5. Hohlflöte 8'
6. Gemshorn 8'
7. Gedackt 8'
8. Octave 4'
9. Traversflöte 4'
10. Mixtur IV
11. Trompete 8'
II Brustwerk C–
12. Gedackt 16'
13. Geigenprincipal 8'
14. Salicional 8'
15. Offenflöte 8'
16. Zartgedackt 8'
17. Aeoline 8'
18. Voix celeste 8'
19. Viola 4'
20. Flöte 4'
21. Piccolo 2'
22. Clarinette 8'
Pedalwerk C–
23. Offenbaß 16'
24. Subbaß 16'
25. Violon 16'
26. Octavbaß 8'
27. Cello 8'
28. Flötebaß 8'
29. Octave 4'
30. Posaune 16'
  • Koppeln: Manual- und Manualoctavcoppel, I/P, II/P
  • Spielhilfen: Feste Kombinationen (p, mf, f, Tutti), Auslöser, Calcant

Literatur

  • Winfried Korf: Quedlinburg. Pfarrkirche St. Blasii. Friedrich Jürgens Nachf., Quedlinburg 1996 (Quedlinburg 1).

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zu Ernst Röver und der Röverorgel

Weblinks


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