Marco Benefial

Marco Benefial

Marco Benefial (* 25. April 1684 in Rom; † 9. April 1764 ebenda) war ein italienischer Maler des frühen Klassizismus in Rom.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marco Benefial: Sankt Crescentius und der Drache"

Benefial war der Sohn eines aus Frankreich zugewanderten Tüllwebers. Er war Schüler von Bonaventura Lamberti, der ihn, im Gegensatz des in Rom herrschenden Barock mit der Antike und dem Werk Raffaels vertraut machte. Mit seinem Meister arbeitete er in der Sakramentskapelle der Peterskirche und im Karmeliterkloster San Alberto.

Sein 1703 ausgestelltes Erstlingswerk „Filippo Neri in der Glorie“ wurde von der Congregazione dei Virtuosi al Panteon zurückgewiesen. Aus Protest stellte er sein Werk im Schaufenster eines Apothekers aus und erhielt daraufhin den Auftrag, Altarbilder für den Dom von Jesi und Macerata zu malen. Durch fehlende Folgeaufträge geriet er in finanzielle Not und musste sich für mehrere Jahre als Vergolder verdingen. 1711 trat er in die Werkstatt des Malers Francesco Germisoni ein, in dessen Folge die von ihm gemalten Bilder unter dem Namen Germisoni firmierten. Nachdem er für den Fürsten Pamphilij gearbeitet hatte, wurde durch dessen Protektion Papst Clemens XI. auf ihn aufmerksam, der Benefial 1718 Bilder für San Giovanni in Laterano und die Peterskirche malen ließ. Es folgten Aufträge für Adel und Kirche in Rom und anderen Städten Italiens.

1746 wurde er in die Accademia di San Luca aufgenommen. In den späten vierziger Jahren musste er abermals seine Selbständigkeit aufgeben und sich dem Maler Filippo Evangelisti unterordnen, bis er sich 1750 durch einen lukrativen Auftrag von Evangelisti lossagen konnte.

1754 übernahm er den Posten eines Rektors für die Accademia di San Luca und 1755 leitete er das Aktzeichnen. Nachdem er scharfe Kritik am Manierismus seiner Kollegen geübt hatte, wurde er von den Akademikern am 27. Juli 1755 seiner Ämter enthoben und ihm sein akademischer Status abgesprochen. Nur durch Fürsprache einiger Künstlerfreunde wurde der Beschluss am 16. November 1755 aufgehoben, jedoch ohne dass er seine Ämter zurück erhielt.

Die öffentliche Anerkennung blieb ihm nicht versagt und es entstanden Fresken wie auch Tafelbilder, die für die Römische Kunst des 18. Jahrhunderts einen neuen Weg markierten. Als erklärter Gegner des barocken Manierismus und Rokoko gilt er als Vorläufer des Klassizismus, der mit seinem Schüler Anton Raphael Mengs in Italien seinen Höhepunkt fand.

Außer Mengs zählen zu seinen die Deutschen Schülern Karl Gottfried Tüntzel und Johann Lambert Krahe, der Engländer John Parker, der Portugiese Giacomo Strebel und die Italiener Marco Bacciarelli, Domenico De Angelis, Filippo Fidanza, Giovanni Battista Internari, Antonio Jacomini, Carlo Spiridoni Mariotti, Giovanni Battista Ponfredi, Mariano Rossi Giuseppe Ruprà, und Maurizio Sparagnini.

Werke (Auswahl)

  • Santi Giovanni e Paolo (Kirche in Rom): San Saturnio (1716)
  • San Giovanni in Laterano (Rom): Jonas (1718)
  • Dom von Viterbo: Freskenzyklus „Aus dem Leben des Heiligen Laurentius” (1720-27)
  • Klosterkirche Santa Maria dei Sette dolori (Rom): Pieta und Heilige (1721)
  • Fitzwilliam-Museum (Cambridge): Tafelbild „Die Vision des Filippi Neri“ (1721)
  • Santa Maria delle Fornaci (Rom): Lünettenfresken „Geschichten aus dem Leben Johannes des Täufers”
  • Chiesa del Bambin Gesù (Rom): Altarbild „Anbetung der Hirten” (1733/36)
  • Collegiata del Crocifisso (Monreale): Vier Tafelbilder (1722-27)
  • Santa Maria in Aracoeli (Rom): Zwei Tafelbilder „Aus dem Leben der Margareta von Cortona“ (1729-32)
  • Santa Maria della Quercia (Rom) Tafelbild „Taufe Christi“ (um 1738)
  • Palazzo Chigi-Zondadari (Siena): Fresko „Sibylle” (1743)
  • Dom von Città di Castello: Fresken „Geschichten aus dem Leben des San Florido“
  • Santissima Trinità degli Spagnoli (Rom) Tafelbild „Martyrium der Heiligen Agnes” (1750)
  • Chiesa di San Filippo (Macerata): Tafelbild „Vision des Heiligen Antonius von Padua” (1755)

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marco Benefial — (1684–1764)[1] was an Italian, proto Neoclassical painter, mainly active in Rome. Benefial is best known for his repudiation of 18th century decorative Rococo styles pre eminent in the Rome dominated by Carlo Maratta pupils. His paintings… …   Wikipedia

  • Marco Benefial — Saint Crescentinus tuant le dragon (1747 1749), cathédrale de Città di Castello. Marco Benefial (né en 1684 à Rome, alors capitale des États pontificaux, et mort en 1764 dans cette même ville) est un peintre italien néoclassique du… …   Wikipédia en Français

  • Benefial, Marco — Beneficiale, Marco …   Sinonimi e Contrari. Terza edizione

  • Beneficiale, Marco — Benefial, Marco …   Sinonimi e Contrari. Terza edizione

  • Тиррито, Феделе — Феделе Тиррито итал. Fedele Tirrito …   Википедия

  • Giuseppe Canale — (1725 1802) was an Italian painter and engraver. He was born in Rome. He was instructed in engraving by Jacob Frey, and also frequented the school of the Cavalière Marco Benefial. In 1751 he was invited to Dresden to assist in engraving plates… …   Wikipedia

  • Mariano Rossi — (* 9. Dezember 1731 in Sciacca; † 24. Oktober 1807 in Rom) war ein italienischer Maler des Klassizismus. Neben Fresken auf Sizilien und dem italienischen Festland wurde er bekannt als Schöpfer von Altarbildern und Gemälden mit allegorischem,… …   Deutsch Wikipedia

  • Église Sainte-Marie d'Aracœli — Pour les articles homonymes, voir église Sainte Marie. Église Sainte Marie d Aracœli Vue générale de l édifice …   Wikipédia en Français

  • Basilique Sainte-Marie d'Aracœli — Pour les articles homonymes, voir église Sainte Marie. Église Sainte Marie d Aracœli …   Wikipédia en Français

  • Accademia di San Luca — The Accademia di San Luca, (the Academy of Saint Luke ) was an association of artists in Rome, founded in 1593 with the directorship of Federico Zuccari, with the purpose of elevating the work of artists above that of craftsman. Also involved in… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”