Café Herrenhof

Café Herrenhof
Café Herrenhof, Damensalon (1914) [1] [Anm. 1]

Das Café Herrenhof war ein Kaffeehaus in Wien, das 1918 eröffnet wurde. Es befand sich in der Herrengasse 10 im Ersten Bezirk. In den 1920er Jahren war es einer der wichtigsten Treffpunkte der Wiener Schriftsteller. 1961 schloss das Café und das Gebäude, in dem es sich befand, wurde abgerissen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg – und nach dem Tod von Peter Altenberg – machten viele Wiener Schriftsteller, die zuvor das Café Central und das Café Museum aufgesucht hatten, das Café Herrenhof zu ihrem Stammsitz, wobei sie vor allem das Hinterzimmer bevorzugten. In den 1920er Jahren war die Blütezeit des Cafés. Zu dessen Stammgästen gehörten u.a.:

Franz Blei, Hermann Broch, Hugo von Hofmannsthal, Friedrich Eckstein, Otto Gross, Milena Jesenska, Egon Erwin Kisch, Anton Kuh, Robert Musil, Leo Perutz, Otto Pick, Walther Rode, Joseph Roth, Hugo Sperber, Hilde Spiel, Otto Soyka, Friedrich Torberg und Franz Werfel.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde der jüdische Besitzer enteignet und das Café „arisiert“. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte es eine zweite, kurze Blütezeit unter dem früheren Oberkellner Albert Kainz. Nach der Schließung des Cafés 1961 wurde dann das Café Hawelka der „Szene-Treffpunkt“. Das Café Herrenhof wurde 1967 als eine Art Espresso wiedereröffnet, schloss jedoch am 30. Juni 2006 für immer seine Pforten.

Friedrich Torberg hat in seinem Erzählband Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlands in Anekdoten die Atmosphäre des Cafés verewigt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Der Architekt. Monatshefte für Bau- und Raumkunst. Band 22.1919. Anton Schroll, Wien 1919, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Hauptteil, S. 73. – Text online (ANNO).

Anmerkungen

  1. Innenraumgestaltung: Architekt Stefan Fayans. – Siehe: Stefan Fayans. (…) Werke. In: architektenlexikon.at, 16. April 2008.
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