- Café Moskau (Berlin)
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Das Café Moskau (eigentlich „Restaurant Moskau“) ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Berliner Karl-Marx-Allee.
Inhaltsverzeichnis
Nationalitätenrestaurants
Die volkseigene Handelsorganisation der DDR HO (in Berlin: VEB HO Gaststätten Berlin, die spätere Berliner Hotel-und Gaststätten GmbH i.A.) betrieb seit den 1950er Jahren in Berlin sieben Nationalitätenrestaurants:
- „Budapest“ (eröffnet 1954, Karl-Marx-Allee / Friedenstraße)
- „Warschau“ (Karl-Marx-Allee / Friedenstraße)
- „Bukarest“ (Frankfurter Allee)
- „Moskau“ (Karl-Marx-Allee, Berlin-Mitte) wird als einziges Haus heute mit neuen Inhabern weitergeführt
- „Sofia“ (Friedrichstraße)
- „Praha“ (Friedrichstraße / Französische Straße)
- „Morawa“ (Berlin Mitte / Rathauspassagen)
In den Restaurants sollte durch eine ländertypische Küche und verschiedene Veranstaltungen den Gästen ein Einblick in die kulinarischen und kulturellen Bräuche der jeweiligen Länder geboten werden. Alle Restaurants wurden mit der Wende geschlossen, mit Ausnahme des Cafe „Moskau“, das heute von neuen Inhabern weiterbetrieben wird.
Lage
Das Café Moskau befindet sich in der Karl-Marx-Allee 34 gegenüber dem Kino International.
Geschichte
Das Café Moskau wurde 1959 von den Architekten Josef Kaiser und Horst Bauer als Nationalitätenrestaurant geplant und von 1961 bis 1964 errichtet. Auffällig ist zunächst seine Transparenz, die durch eine offene Atriumbauweise erreicht wurde. Den Eingangsbereich zur Karl-Marx-Allee schmückt das 9 x 15 m große Mosaik „Aus dem Leben der Völker der Sowjetunion“ des Malers Bert Heller, der von 1956 bis 1958 Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee war. Zur Eröffnung wurde der Sputnik in Originalgröße, ein Geschenk des Botschafters der UdSSR, angebracht. Der Namenszug auf dem Dach wurde von dem Grafiker Klaus Wittkugel entworfen. 1965 schuf der Bildhauer Fritz Kühn einen 2,5 m hohen Stahl-Brunnen für den Innenhof.
Der Gebäudekomplex war folgendermaßen gegliedert:
UG
- Nachtbar
EG
- Foyer
- Atrium
- Galerie
- „Russischer Salon“ mit Nebensalon „Leningrad“
- „Ukrainischer Salon“
- „Natascha-Lounge“
- „Steinbar“ mit Wintergarten
OG
- Foyer
- Foyer Bar
- „Salon Moskau“
- „Salon Kaukasus“
- „Salon Riga“
Bis Ende der 1980er Jahre arbeiteten bis zu 160 Angestellte im Café Moskau.
1982 und 1987 kam es zu größeren Umbauarbeiten, bei denen hölzerne Verkleidungen und Wandschmuck aus Meißener Porzellan hinzukamen.
Nach der Wende ging die Immobilie an die Treuhandliegenschaftsgesellschaft TLG über und stand lange Zeit leer. Heute wird das Café Moskau als Veranstaltungs- und Messegebäude genutzt. Wöchentlich sonntags fand hier bis zu deren Umzug ins Week-End im Haus des Reisens die schwul-lesbische GMF-Party statt.
2007 hat Nicolas Berggruen, Sohn des 2007 verstorbenen Kunsthändlers und Berliner Ehrenbürgers Heinz Berggruen, das Objekt von der TLG Immobilien erworben.
Weblinks
- Internetauftritt von Café Moskau
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- „Leuchttürme des Ostens: Café Moskau“, RBB-Abendschau, 8. April 2008, mit Video
- Das Café Moskau als Faltschachtel
52.51944444444413.422777777778Koordinaten: 52° 31′ 10″ N, 13° 25′ 22″ O
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